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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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hier raus, Liebster, versuch es.“
    Das Feuer griff um sich. In ihrer Sorge um Lord Strathmore hatten die beiden Frauen es erst gar nicht bemerkt, aber jetzt drang Qualm durch jede Ritze des Bodenbretts. Mary hielt die schreiende Vierjährige auf dem Arm und drängte deren Mutter, sich in Sicherheit zu bringen, aber die Viscountess weigerte sich, ihren Ehemann zurückzulassen. Er lebte noch, hatte das Bewusstsein wiedererlangt und flüsterte jetzt schwach: „Katie.“
    „Komm, Stephen, du musst aufstehen. Stütz dich auf mich.“ Die Frau bemühte sich, den großen, muskulösen Mann auf die Beine zu ziehen. Auch Mary half dabei, aber der Verwun- dete konnte kaum stehen.
    „Es tut mir Leid, Katie, geh“, bat er. „Nimm Sarah ...“
    „Ich werde dich nicht verlassen!“ Seine Frau fuhr zu Ginny herum. „Bringen Sie das Kind raus, wenn Sie es schaffen.“
    „Aber Mylady, Sie müssen ...“
    „Retten Sie meine Tochter!“, rief sie.
    Mary nickte erschüttert, denn es war ihre Schuld, dass der gute Samariter, der ihr zu Hilfe gekommen war, jetzt am Boden lag. Mary zog dem Kind ihr Cape über das Gesicht, um es vor Qualm und Flammen zu schützen, und trug das weinende Mädchen die Treppe hinunter, während Katie zu- rückblieb und sich bemühte, ihren Mann zu retten. Als Mary unten ankam, sah sie meterhohe Flammen, dicken Qualm

und Menschen, die laut um Hilfe schrien.
    Die Halle und der Schankraum brannten lichterloh. Über- all irrten Menschen umher, die einen Fluchtweg suchten, denn ein brennender Balken war vor die einzige Tür gestürzt, und jedes Fenster war von außen verschlossen worden. Jemand schlug mit einem Stuhl ein Fenster ein, um zu entkommen, aber die hereinströmende Luft fachte die Flammen nur zu neuer Höhe an.
    Es war die Hölle.
    Mary sah sich mit wachsendem Entsetzen um und hatte keinerlei Zweifel daran, dass Quint und seine Freunde das zu verantworten hatten. Ihr Herz klopfte, und es wurde immer heißer. In der Luft war so viel Asche, dass ihre Augen brann- ten, und hustend und keuchend merkte sie, dass sie kaum noch atmen konnte. Sie wusste, dass sie das Bewusstsein ver- lieren würde, wenn sie nicht bald hier rauskam, und dann wären sowohl sie als auch das kleine Mädchen verloren.
    Mary wollte unbedingt die Tochter ihres galanten Retters in Sicherheit bringen, und so lief sie verzweifelt von Zimmer zu Zimmer, um irgendwo im Erdgeschoss einen Ausgang zu finden. Im hinteren Salon brannte alles, aber gerade, als sie wieder gehen wollte, fiel einer der Fensterläden brennend he- raus und eröffnete eine Lücke, die in die Nacht hinausführte. Eine Chance!
    Obwohl jetzt die schweren Brokatvorhänge vor dem Fens- ter Feuer fingen, musste sie es irgendwie schaffen, an ihnen vorbeizukommen. Mary eilte zum Fenster, wickelte sich ein Stück ihres Mantels schützend um die Hand und versuchte dann, die brennenden Fetzen wegzureißen. In wilder Verzweif- lung hatte sie endlich Erfolg, und ohne noch länger Zeit zu vergeuden, hob sie das kleine Mädchen nach draußen.
    „Lauf, Sarah!“
    Mary wollte ihr folgen, aber als sie gerade auf dem Fenster- brett stand, wehte ihr ein Stück des brennenden Vorhangs ins Gesicht, und sie schrie auf und stürzte aus dem Fenster. Dann lief sie los. aber ihr Haar fing an zu brennen, das Inferno folg- te ihr, und schließlich stürzte sie zu Boden und wand sich vol- ler Qualen, bis plötzlich wie aus dem Nichts Eimer auf Eimer voll Wasser über sie geleert wurden.
    Als sie kurz darauf die Augen aufschlug, erkannte sie schemenhaft die Umrisse mehrerer Männer, die im Hof herum-

liefen und versuchten, allen zu helfen, denen sie helfen konn- ten.
    „Das kleine Mädchen“, stieß Mary hervor.
    „Das ist hier, Mylady. Versuchen Sie, sich nicht zu bewegen, der Arzt kommt gleich.“
    Sie hörte nicht zu und versuchte aufzustehen. Die eine Sei- te ihres Gesichts schmerzte höllisch.
    In dem Moment brach das brennende Dach ein, und der „Golden Bull“ sank in sich zusammen wie ein misslungenes Soufflé. Die Schreie der Menschen gingen im Tosen des Feu- ers unter. Nun konnte es keine Überlebenden mehr geben. Schwankend nahm Mary das um sich schlagende Kind in die Arme. Sie wusste, dass sie schwer verletzt war, aber sie war am Leben – und die kleine Sarah auch. Doch das würde sich bald ändern, falls ihr bösartiger Liebhaber und seine Freunde noch einmal wiederkamen. Mary wusste, dass sie sich verste- cken musste, dass sie ihre Wunden versorgen lassen musste und

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