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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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Kammerdiener Seiner Lordschaft diente, mit ihm über den ganzen Globus gereist war und ihn oft bei alltäglichen Geschäften begleitete. Hinter einer Draht- brille musterten Mr. Freemans wache, dunkle Augen verdutzt die bizarre Anlage, aber als er Charles erkannte, winkte er ihm zu und beeilte sich, durch den Regen den Pavillon zu er- reichen, um dem Wetter zu entkommen.
    Dann erschien eine behandschuhte Hand in der Türöff- nung, die die Hilfe des Dieners akzeptierte. Charles nieste erneut, als die neueste Eroberung Seiner Lordschaft elegant aus der Kutsche stieg und durch die Pfützen zur Treppe des Pavillons trippelte. Nicht ihre Kleider, sondern ihr berechnen- der Blick und die Art, wie sie sich bewegte, verrieten ihren Beruf – heutzutage kleideten sich die berühmten Kurtisanen genauso edel wie die Damen der guten Gesellschaft. Diese hier trug ein enges Mieder aus kastanienfarbenem Samt und

schürzte mit einer Hand ihre Röcke, während sie mit der anderen ihren teuren Hut festhielt, auf dem eine austernfar- bene Feder wippte.
    Charles war Gentleman genug, um auch einer Frau ihres Schlags gegenüber Kavalier zu sein, und er beeilte sich, der teuren Hure den Schutz seines Schirms anzubieten.
    „Oh, Danke, Sir“, gurrte sie mit weicher Stimme.
    Dalloway führte die käufliche Dame eilfertig die nassen Stufen hinauf.
    Als Letzter kam Devil Strathmore.
    Der Diener musste den Arm mit dem Regenschirm höher heben, um seinen großwüchsigen Herrn vor dem Regen zu bewahren. Seine Lordschaft trat mit lässiger Grazie aus der Kutsche und blieb dann stehen, um den teuren, pelzbesetzten Mantel aus schwarzer Wolle zurechtzuziehen, der von musku- lösen, breiten Schultern fiel. Kleine, getönte Gläser schütz- ten seine Augen vor dem hellen Grau des Nachmittags, und sein langes, schwarzes Haar hatte er als seidigen Zopf im Na- cken zusammengefasst. In seinem linken Ohrläppchen schim- merte ein kleiner Goldring. Exzentrik lag in seiner Familie, genau wie das gute irische Aussehen. Seine Haut war von die- ser Wüste, die er vor Monaten durchquert hatte, immer noch tief gebräunt, und das lässige Lächeln, das um seine Lippen spielte, als er des treuen Familienanwalts ansichtig wurde, ließ seine Zähne gegen die Bräune doppelt weiß wirken.
    Keiner war immun dagegen. Selbst ein umständlicher An- walt in mittleren Jahren wie Charles richtete sich bei dem Lächeln Devil Strathmores unwillkürlich höher auf. Er war jeder Zoll der harte, weltgewandte Schurke – und ganz si- cher kein Mann, dem man in die Quere kommen wollte – aber wenn er jemanden in sein Herz geschlossen hatte, ließ er ihn eine Wärme spüren, der sich keiner entziehen konnte.
    „Charles, schön, Sie zu sehen.“ Lord Strathmore kam mit großen, energischen Schritten auf ihn zu, so dass der Diener mit dem Schirm sich beeilen musste, um mit ihm Schritt zu halten.
    „Mylord.“ Charles zuckte bei dem kräftigen Händedruck zusammen und fiel fast aufs Gesicht, als der große Mann ihm einen freundlichen Klaps auf den Rücken versetzte.
    Er wies nun mit ausladender Geste auf das Gebäude. „Wol- len wir?“

„Ja, natürlich, Mylord. Aber e...erst möchte ich Ihnen s... sa- gen ...“
    „Gibt es ein Problem, Charles?“ Der Lord setzte seine Bril- le ab und sah aus blassen Wolfsaugen auf den Anwalt hinun- ter.
    Charles blickte in diese unergründlichen Augen und sah immer noch die Wildnis darin lauern: undurchsichtige Schat- ten, blaue Berge, tiefe, dunkle Canyons. Er schluckte. „Nein, nein, Mylord, natürlich keine P...probleme. Es ist nur, nun, es ist furchtbar teuer, müssen Sie wissen.“ Seine Stimme ver- klang, als er merkte, dass seine Worte keine Wirkung zeigten. „Ich will sagen, dass ich nicht so ganz sicher bin, ob Ihre Ladyschaft die Ausgabe gutheißen wird.“
    Dev musterte ihn.
    Als erfahrener Kenner der menschlichen Natur bewun- derte er den Mut und die Loyalität, die diesen kleinen Mann bewogen, ihm entgegenzutreten. Das tat er wirklich. Aber dennoch duldete er in dieser Angelegenheit keine Absage. Natürlich kam es nicht in Frage, dass er seine wahren Mo- tive offen legte. Er musste einfach die Sache durchstehen und seinen Willen durchsetzen, weil er – nun, weil er Devil Strath- more war und immer das tat, was er wollte.
    Er warf Charles sein charmantestes Lächeln zu und steck- te die Sonnenbrille in seine Brusttasche. „Seien Sie nicht tö- richt, Charles. Tante Augusta denkt, ich könnte alles.“ Damit wandte er sich ab

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