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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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würde, und dann würde sie ihm mit dem nächsten Gaslöscher, den sie entdecken konnte, eins überziehen.
    „Die eigensinnigste Frau, die ich jemals erlebt habe – das wird noch ihr Untergang sein.“ Alec sprach wütend mit sich selbst und blickte dabei in die Richtung, in die sein unmöglicher Schützling hinausgestürmt war. „Könnten Sie sich bitte be- eilen?“
    Hastig schob er dem Croupier seine Chips zu, trommelte mit den Fingern auf den Tisch, während der alte Mann fünf schwar- ze Chips abzählte sowie zwei rote und sie Alec reichte. Der gab dem Croupier wiederum ein Trinkgeld und ging hinüber zu dem Mann an der Kasse, um seinen Gewinn zu holen, insgesamt

fünfhundert Guineen.
    Dann verließ auch er den Salon, folgte Becky, ein Gefühl des Triumphes in sich spürend. Sein Erfolg in dieser Nacht hätte nicht besser sein können, und doch plagte ihn die nüchterne Erkenntnis, dass Becky vielleicht recht hatte. Wenn er nicht auf- passte, dann wäre es erschreckend einfach, wieder in die alten Gewohnheiten zurückzufallen.
    Aber verdammt, er brauchte nicht so ein kleines Mädchen, das ihm sagte, was er zu tun und wie er zu spielen hatte. Er ging hinaus und fragte Tom, den Portier, ob er seine Begleiterin gese- hen hätte.
    Der groß gewachsene Mann deutete zu einer Gestalt, die im Schatten des Nachbarhauses wartete. Als Alec ihre angespann- te Haltung sah, wusste er, dass es Schwierigkeiten geben würde. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt, und unter dem Saum ihres Kleides sah er einen wippenden Fuß. Ihr Blick war unbeteiligt, kühl. Nein, seine Demoiselle brauchte keine Worte, um ihm deutlich zu machen, was sie empfand.
    Und so verließ er sich auf einen bewährten männlichen Trick und ging sofort zum Angriff über. Er überquerte die Straße und sah sie streitlustig an.
    „Komme ja nicht wieder auf den Gedanken, mich in Gesell- schaft einfach zu verlassen! Himmel, du wirst von einer ganzen Horde Kosaken verfolgt – was, wenn sie hier aufgetaucht wären, solange ich noch drinnen war? Und außerdem – dies ist nicht ge- rade die beste Gegend.“
    Unbeeindruckt von seinen Worten, sah sie ihn an. „Weißt du, von Männern wie dir habe ich gehört. Männer, die ihr Vermö- gen in einer einzigen Nacht verspielen. Ständig stehen solche Geschichten in den Zeitungen. Am Ende schießen sie sich nicht selten in den Kopf. Ist es das, was du willst?“
    „Du bist wirklich undankbar“, rief er und breitete die Arme aus.
    Sie schob das Kinn vor und sah ihm in die Augen. „Wie viel hast du verloren?“
    „Keinen einzigen Penny!“ Er griff in seine Tasche, zog seine Banknoten hervor und hielt sie ihr hin. „Da! Zähl nach. Offen- sichtlich vertraust du mir nicht, also lüge ich vielleicht. Los! Zähl!“
    Sie kniff die Augen zusammen und machte keine Anstalten,

das Geld an sich zu nehmen. „Wenn du das alles hier nicht ernst nimmst, dann komme ich vielleicht alleine besser zurecht. Du hast selbst gesagt, dass dich nur dein Vergnügen interessiert, aber wir sind nicht hier, damit du dich amüsierst, Alec.“
    „Hör auf, mich zu belehren. Ich weiß sehr wohl, worum es geht.“
    „Ja? Mein Dorf ist von mir abhängig – und ich von dir. Du hast mir versprochen, Michail loszuwerden.“
    „Willst du eigentlich, dass ich dir helfe, oder nicht?“
    Eine Weile starrten sie einander an.
    „Himmel, was tue ich dir an?“, fragte sie und schüttelte schuldbewusst den Kopf. „Warum sagst du mir nicht geradehe- raus, wie gefährlich das Spielen für dich ist?“
    „Wovon redest du?“
    „Es ist wirklich ein Problem für dich, oder? Leugne nicht. Das war das tiefe, dunkle Loch, von dem du gesprochen hast. Du wagst dein Leben nicht nur für mich – jetzt erkenne ich, dass du etwas riskierst, das dich vielleicht noch tiefer in den Abgrund stürzen lässt.“
    „Becky ...“ Verlegen wandte Alec sich ab und rieb sich mü- de das Gesicht. „Ich habe dir gesagt, dass du auf mich zählen kannst. Auch wenn meine Fehler legendär sein mögen, mein Wort breche ich nicht.“
    Sie schüttelte den Kopf und sah ihn an. „Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich brauche deine Hilfe, aber ich fürchte, damit ver- lange ich zu viel von dir. Du hast noch nicht einmal mit eigenen Augen gesehen, um was es überhaupt geht.“
    Er sah sie an. „O doch, das habe ich.“
    Sie ließ die Schultern sinken, während sie begriff, dass er von ihr sprach.
    „Becky.“ Alec trat zu ihr und legte seine Hände sanft auf ihre

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