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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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in Brighton ein.
    Zum Glück hatte Mr. Walsh die Bediensteten benachrich- tigt, sodass man sie in der Strandvilla der Knights erwartete.

Ohne einen Zwischenfall erreichten sie das Anwesen. Während ihr Gepäck hineingetragen wurde, standen Alec und Becky ne- ben der Kutsche und streckten sich, immerhin hatte die Reise mehrere Stunden gedauert. Nach ihrem kleinen Streit vor dem Spielsalon war die Fahrt ein wenig angespannt verlaufen, aber Alec war bereit, das Ganze zu vergessen, wenn Becky es auch tat.
    „Die Federung war grässlich“, sagte er, rieb sich den Nacken und vermisste seinen schönen Phaeton, den er vor Monaten ver- kauft hatte, um einen Teil seiner Spielschulden zu bezahlen. Doch sie achtete kaum auf ihn, sondern betrachtete eine Möwe, die sich auf einem Holzpfeiler niedergelassen hatte.
    Dann blickte sie Alec mit großen Augen an. „Ich kann das Meer hören.“
    „Dreh dich um“, sagte er mit der Andeutung eines Lächelns.
    Sie folgt seiner Aufforderung und schrie dann leise auf, als sie das blaue Meer am Horizont entdeckte. „Wie schön!“, rief sie aus. „Können wir ans Wasser gehen, Alec?“
    „Möchtest du nicht zuerst das Haus in Augenschein nehmen? Dich einrichten?“
    Ohne ihm weiter zuzuhören, war sie schon wie in Trance auf den Strand zugegangen. Etwas an der Art, wie sie sich bewegte, veranlasste ihn zurückzubleiben. Er spürte, dass sie einen Mo- ment lang allein sein wollte.
    Er folgte ihr in respektvoller Entfernung und betrachtete den Liebreiz von Brightons gepflasterten Straßen mit den pastell- farben gestrichenen Häusern.
    Becky ging bis zur Promenade, lehnte sich an das hölzerne Geländer und starrte ins Wasser. Ihr langes Haar bewegte sich in der salzigen Brise.
    Alec stellte sich, als er sie eingeholt hatte, schweigend neben sie. Die Sonne am pink- und orangefarbenen Himmel stieg im- mer höher, kleine Wolken in Rosa zogen hin und wieder an ihr vorbei. Das Meer sah aus, als wäre es aus grünem Glas, mit einer leichten Brandung, die es kaum bis an den Strand zu schaffen schien. Die Strandkiesel schimmerten bunt wie Konfetti.
    „Das also ist der Sonnenaufgang“, flüsterte er und fügte dann spöttisch hinzu: „Gewöhnlich verschlafe ich ihn.“
    „Es ist so schön.“ Ihr Gesicht wurde erhellt von der sich durchsetzenden Sonne, ihre Haut schimmerte cremefarben, ih-

re Wangen rosig.
    Alec sah sie an.
    „Ich habe das Meer schon seit Jahren nicht gesehen“, flüsterte sie. „Nicht seit meine Mutter und ich von Portsmouth weggezo- gen sind.“
    Er bemerkte, wie sie die kleine Muschel berührte, die sie an ei- nem Band um den Hals trug. In diesem Moment dachte sie wohl an ihren Vater, überlegte Alec. Aber er war vollkommen über- rascht, als sie langsam das Band ihres geliebten Halsschmucks löste und es ihm in die Hand legte.
    „Hier“, sagte sie sehr ernst. „Ich möchte, dass du es be- kommst.“
    „Becky, ich kann nicht ...“
    „Nimm es.“ Sie schloss seine Finger um ihren Talisman. „Trag es bei dir.“
    „Ich verstehe nicht“, flüsterte er und sah sie fragend an. „Die- ses Halsband bedeutet dir so viel. Warum gibst du es mir?“
    „Es soll dir Glück bringen“, meinte sie, doch in ihren Augen erkannte er, dass sie damit viel mehr als nur das zum Ausdruck bringen wollte. Als sie ihn sehnsüchtig anlächelte und der lei- se Wind mit ihrem Haar spielte, trat Alec näher. Er fühlte sich von ihr angezogen, konnte ihr nicht widerstehen. Sie hielt seine Hand. „Schließlich werde ich nicht immer in deiner Nähe sein, wenn du spielst, um das Geld für Talbot Old Hall aufzubringen. Du hast mir gesagt, dass die meisten dieser Kartenpartien nur für Gentlemen sind.“
    „Und wir dürfen auch nicht riskieren, dass Kurkow von dei- ner Anwesenheit hier in Brighton erfährt.“
    „Dann hast du jetzt wenigstens dies hier“, sagte sie mit ei- nem Lächeln, während sie seine Faust mit ihren Händen um- fasste. „Dennoch werde ich mir immer große Sorgen um dich machen.“
    „Das musst du nicht. Bald kann ich dich dorthin zurückbrin- gen, wo du zu Hause bist, Liebste.“ Er beugte sich vor, um sie zu küssen.
    Bei dieser Liebkosung legte sie eine Hand an seine Brust. Sie schien genauso glücklich zu sein wie er, dass ihr kleiner Streit anscheinend vergessen war. Nachdem er sie geküsst hatte, be- obachtete Alec, wie sie verträumt die Augen öffnete und seinen Blick so voller Unschuld erwiderte, dass es bis tief in sein In-

nerstes zu dringen

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