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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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bestrafen für das, was er Becky gesagt und ihr angetan hatte. Dass er seine Kosaken nach un- geschickt hatte. Kurkow hatte sie geschlagen, sie halb erwürgt, damit gedroht, ihr Gewalt anzutun. Der Mistkerl verdiente ei- nen langsamen und schmerzhaften Tod. Geduld. Alles zu seiner Zeit. Jetzt beobachtete er, wie der Prinz einige Wodkas hinun- terstürzte. Er wusste, dass ihn das schläfrig und unaufmerk- sam machen würde.
    Alec ging zum Tisch zurück und bemerkte ein Messer, das ne- ben dem Roastbeef auf der Anrichte lag, wo die Lakaien für das leibliche Wohl der Gentlemen sorgten. Wenn es dazu kommen musste, wäre die Waffe leicht zu greifen.
    Er wechselte einen Blick mit Drax, dann nickte Alec.
    Das Spiel ging weiter.
    Das Boot schaukelte sanft, die Kerzen waren längst nieder- gebrannt und erneuert worden. Es wurde so oft gegeben, dass Herz, Karo, Pik und Kreuz viermal an die Reihe kamen.
    Gegen zwei Uhr gab der Regent auf, zog sich in sein vergol- detes Staatsgemach zurück und überließ es einigen seiner Brü- der, die Gastgeber zu spielen. Die königlichen Dukes schenkten noch eine Runde Brandy aus und erhöhten ihre Wetten, ohne sich darum zu kümmern, dass die meisten von ihnen genauso mittellos waren wie Alec.
    Mit finster entschlossenem Blick setzte sich Alec zu seiner vierten Stunde Whist nieder, holte tief Luft und begann, die Karten zu geben.
    Noch einmal ...
    Erschüttert und verwirrt wartete Parthenia, die Lippen zusam- mengekniffen, dass ihr Vater, der ihr an dem großen Schreib- tisch in der Bibliothek gegenübersaß, den erschreckenden Be- richt las, der am Abend in dem Karton gebracht worden war. Sie hatte ihn ihrer Zofe weggenommen und selbst geöffnet, wie sie es mit der Frau, die sich Abby nannte, vereinbart hatte.
    Nachdem sie alles gelesen hatte, hatte Parthenia begriffen, dass der Name des dunkelhaarigen Mädchens nicht Abby laute- te. Was die Identität der jungen Frau betraf, so war sie getäuscht worden, doch Parthenia verstand den Grund dafür. Gelegentlich hatte sie gehört, wie die Leute über sie, die Tochter des Dukes,

im Flüsterton sprachen, sich über ihren Stolz beklagten und über ihre hochmütige Haltung. Selbst Lord Draxinger hatte sie einst arrogant genannt. Parthenia konnte Miss Rebecca Ward keinen Vorwurf machen, sie überlistet zu haben. Offensichtlich hatte das Mädchen einen Weg – irgendeinen – gesucht, damit sie ihr zuhörte, und so hatte „Abby“ an ihr Tun als Wohltäterin ap- pelliert, an ihre Eitelkeit.
    Parthenia hatte etwas daraus gelernt, und mehr noch – Miss Wards List hatte funktioniert. Parthenia war in die Bibliothek ihres Vaters gegangen, hatte ihn bei seiner nächtlichen Voltaire- Lektüre gestört und seine gesamte Aufmerksamkeit gefordert, indem sie ihm von der seltsamen Begegnung im Badekarren er- zählte.
    Über den Rand seiner Lesebrille hinweg hatte der Duke sie aus zusammengekniffenen Augen angesehen, als hätte sie das alles erfunden. Doch dann hatte Parthenia ihm mit zitternden Händen den Bericht gegeben und verlangt, dass er ihn sofort las.
    Zehn Minuten später legte der Duke die letzte Seite hin, nahm die Brille ab und rieb sich müde die Augen.
    „Nun?“, fragte sie nervös und rieb sich die Arme, als ihr plötz- lich kühl wurde bei der Vorstellung, dass ihr ein Mörder den Hof gemacht hatte. „Was denkst du?“
    Ihr Vater stützte den Kopf in die Hand und blickte aufmerk- sam in die Kerzenflamme. „Ich weiß es nicht, Tochter. Ich bin ratlos. Es könnte ein Trick sein. Kurkow hat Feinde, wie alle mächtigen Männer. Ich habe auch welche.“
    „Kein Feind hat dich jemals beschuldigt, einen Mann gefol- tert, heimlich gefangen gehalten und ihm dann in den Rücken geschossen zu haben, Papa.“
    „Aber der Prinz hat mir selbst gesagt, dass seine junge Cousi- ne geistig instabil ist. In großen Familien gibt es so etwas häufi- ger. Erinnere dich, wie sie versucht hat, in unser Haus einzudrin- gen ...“ Unsicher verstummte er, und seine Miene verfinsterte sich. „Aber vielleicht gab es dafür einen anderen Grund.“
    „Natürlich, Papa. Sie versuchte, dich dazu zu bringen, ihr zuzuhören. Jetzt verstehe ich alles! Findest du wirklich, dass diese Seiten wie das Geplapper einer Wahnsinnigen klingen? Mir erscheint das alles sehr logisch. Ich versichere dir, dass die Person, mit der ich am Damenstrand sprach, so klar im Kopf

war wie du und ich.“
    Während sie einander ansahen, waren sie sich bewusst, was das für die Zukunft

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