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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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„Hier kommt dein Held, zu deiner Rettung herbeigeritten. So ein Dummkopf.“
    „Alec, bleib weg!“, rief sie über ihre Schulter hinweg durch das offene Fenster. Beckys Herz schlug schneller, aber sie wagte es nicht, die Kosaken aus den Augen zu lassen, um sich umzu- drehen und hinauszublicken.
    „Becky!“
    Aus dem Augenwinkel entdeckte sie ihn vor dem Fenster, als er vom Pferd sprang und ohne zu zögern auf das Cottage zu- ging-
    Spöttisch grinsend schüttelte Michail den Kopf über Alecs Mut. „Ergreift ihn. Und bringt ihn zuerst hierher. Bevor er stirbt, würde ich gern mit unserem glücklichen Spieler noch ein Wort wechseln.“
    „Michail, bitte“, flehte Becky ihn an. „Er hat mit alldem hier nichts zu tun. Er wusste nichts. Ich allein bin für alles verant- wortlich ...“ Sie verstummte, als sie aus dem Nebenraum Ge- räusche hörte. „Alec!“
    Im nächsten Augenblick zerrten die Kosaken ihn herein und warfen ihn zu Boden. Ein paar von ihnen konnten der Versu- chung nicht widerstehen, ihm einen Tritt in die Rippen zu ver- setzen, als er am Boden lag. Alec stieß einen Schmerzenslaut aus und hielt sich die Seiten.
    Seine Reithose aus schwarzem Leder war ebenso wie die Reitstiefel vom Straßenstaub bedeckt, doch seine Kleidung gab Aufschluss darüber, wie hastig er nach Michails Aufforderung aufgebrochen war, denn er trug weder eine Weste noch eine Ja-

cke oder ein Halstuch – auch keine Waffe.
    Von Kosaken umringt, sah er Becky an. Sie brachte kein Wort heraus, vermochte kaum zu atmen, während sie einander ansa- hen – so viele Gefühle standen zwischen ihnen.
    Die blauen Augen unter dem zerzausten blonden Haar waren auf sie gerichtet – voller Liebe und voller Qualen.
    „Steh auf!“, verlangte Michail.
    Während Alec sich mühsam erhob, musterte er Becky prü- fend. Seine Miene verfinsterte sich weiter, als er ihr zerrissenes Kleid sah und die Wunde auf ihrer Wange, doch Anerkennung zeigte sich auf seinem Gesicht, als er bemerkte, dass sie sich eine Waffe verschafft hatte. Zu voller Größe aufgerichtet, mit gestrafften Schultern und hoch erhobenem Kopf, sah er aus wie ein Märchenprinz – zwar geschlagen und gefangen, aber weit davon entfernt, gebrochen zu sein.
    Seine Nähe schenkte ihr neuen Mut. Alec schien nach einem Weg zu suchen, sie beide aus dieser Ruine zu befreien, das konn- te sie seinem Blick entnehmen. Das zurückhaltende Lächeln, mit dem er sie bedachte, zeigte, wie stolz er auf sie war, und er warf einen bedeutungsvollen Blick auf die Pistole. Dann regist- rierte er die Phiole in ihrer linken Hand.
    „Wo ist Eva?“, wollte Michail wissen.
    „Oh, es tut mir leid, Kurkow. Ihre Lady hat Sie im Stich ge- lassen. Ich verstehe gar nicht, warum.“
    Seine herablassende Bemerkung brachte Becky beinahe zum Lächeln. Wie schaffte er das nur? Wie gelang es ihm sogar jetzt, sie aufzuheitern? Aber als sie ihn verwundert ansah, konnte sie nur noch an eines denken.
    Ich liebe dich so sehr. Sie konnte gar nicht glauben, dass er wirklich da war.
    „Ihre Unverschämtheit, Knight, ist unter den gegebenen Um- ständen nicht angeraten.“
    „Ich ahnte schon, dass Sie ein schlechter Verlierer sein wür- den. Hast du es gehört, Becky? Ich habe das Whistturnier für dich gewonnen.“
    „Oh, Alec“, stieß sie hervor und sah ihn an. „Ich wusste, du würdest es schaffen.“
    „Tötet ihn!“, befahl Michail seinen Männern.
    „Halt!“, rief Becky und drückte sich dann den Lauf der Pis- tole gegen die Stirn. „Keiner bewegt sich! Wenn Sie ihm etwas

antun, dann – das schwöre ich – drücke ich den Abzug, und Sie haben keine Geisel mehr, um zu verhandeln.“
    Ihre Ankündigung schien alle zu erschrecken. Selbst Alec zuckte zusammen. Danach runzelte er die Stirn. Ganz offen- sichtlich gefiel ihm diese Wendung der Dinge nicht.
    Sie sah aber keine andere Möglichkeit.
    „Ich sagte, geht von ihm weg!“, wiederholte sie mit kalter Stimme.
    Die Kosaken warfen Michail einen fragenden Blick zu, denn auch ihr Schicksal hing davon ab, ob sie Becky als Geisel be- hielten, obgleich sie nur zu gern Alec töten wollten. Der Prinz zögerte, dann pfiff er seine Krieger wie Hunde mit einem knap- pen Nicken zurück.
    „Leg die Waffe hin, Rebecca“, befahl Michail, als die Kosa- ken widerstrebend vor Alec zurückwichen. Nur einer von ih- nen schien sich mehr für die Rache als für sein Überleben zu interessieren. Mit einem Fluch zog dieser bärtige, eher hässli- che Kosak ein Messer und

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