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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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auch wusste er nicht, wohin er gehen sollte. Wenn sein verräterischer Plan aufgeflogen war, welches Land würde ihn noch aufnehmen? „Es ist ein Segen, dass wir wenigstens das Mädchen haben“, überlegte er laut. „Sie könnte unser einziger Vorteil sein. Natürlich werden wir auch bald Alec Knight und Eva in unserer Gewalt haben. Wir können sie nacheinander um- bringen, wenn Nelyudow oder sonst jemand Hand an uns legen will.“
    „Hoheit, Sie haben geschworen, dass wir den Mann haben können, der unsere Kameraden getötet hat, sobald wir ihn ge- funden haben“, meinte Sergej verstimmt.
    „Wie können Sie es wagen, so zu sprechen? Ich erteile die Be- fehle, und Sie haben zu folgen.“
    „Unsere Brüder müssen gerächt werden!“
    Michail seufzte und wandte sich ab. Großartig. Insubordinati- on unter seinen Kosaken war das Letzte, was er jetzt brauchte. Er wusste, ohne die Loyalität seiner Männer war er verdammt. „Na schön. Wenn Lady Campion Alec Knight bringt, dann kön- nen Sie ihn töten. Aber gehen Sie langsam vor. Es wird mir ein Vergnügen sein zu hören, wie dieser hochmütige Bastard um sein Leben fleht.“
    „Gerne, Sir. Vielen Dank.“
    „Bleiben Sie hier und passen Sie auf das Mädchen auf.“ Mi- chail begann, sich zu entfernen. „Wenn Nelyudow die Bucht be- reits kontrolliert, dann wird eine Flucht unmöglich. Ich gehe nachsehen, werde aber gleich wiederkommen.“
    „Ja, Hoheit.“
    Etwa zweihundert Yards folgte Michail dem Pfad durch den Wald, bis er zu einem baumlosen, mit Gras bedeckten Vorsprung gelangte, von dem aus man das Meer überblicken konnte. Das

Kliff fiel steil ab, unten gab es keinen Sandstrand, nur Felsen, die aus der Brandung aufragten.
    Michail blickte mit zusammengekniffenen Augen auf das Meer hinaus, auf dem sich das Sonnenlicht spiegelte. Am Ho- rizont entdeckte er zwei Kriegsschiffe der Royal Navy. Genau das hatte er befürchtet. Nelyudow war zu schlau, um nicht alle Fluchtwege bedacht zu haben.
    Die Schiffe nahmen eine Position ein, die es jedem Boot un- möglich machte, unbemerkt zwischen ihnen hindurchzufahren. Es sah auch so aus, als würde man auf ihnen bereit sein, auf je- den zu schießen, der nicht den Befehl zur Umkehr befolgte. Zu spät. Es gab keine Möglichkeit zu entkommen, außer er nahm seine Geisel mit.
    Mit einer leichten Bewegung schüttelte er seine dunklen Vor- ahnungen ab, verließ die Klippen und ging geradewegs zurück zu der Ruine, um seine kleine Cousine zu befragen. Er musste herausfinden, wie viel sie Westland gesagt hatte, und sollte es nötig sein, würde es ihm Vergnügen bereiten, es aus ihr heraus- zuprügeln.
    Als Eva die Villa erreichte, wollte man sie sofort einsperren. Im- merhin hatte sie bei der Entführung keine unwichtige Rolle ge- spielt. Doch Alec verhinderte das beinahe gewaltsam, wusste er doch, dass sie die Einzige war, die ihn zu Becky führen konnte.
    Ein Blick in ihre Augen sagte ihm, dass ihr klar geworden war: Diesmal steckte sie tatsächlich bis zum Hals in Schwierig- keiten. Vielleicht verstand sie jetzt, warum er gezwungen gewe- sen war, ihr Leben zu bedrohen. Als sie ihm Kurkows Botschaft übermittelte, allein und unbewaffnet zu kommen, versuchte sie anschließend mit leiserer Stimme, ihm das auszureden.
    „Sie werden dich umbringen.“
    „Das können sie versuchen“, sagte er und schwang sich so- gleich auf sein Pferd. Da er vorausgesehen hatte, dass es so kommen würde, hatte er einen Stallburschen angewiesen, ihm das kräftige Vollblut zu satteln, das er bei dem Whistturnier ge- wonnen hatte.
    Eva zuckte zusammen. Was sie betraf, so schien sie nicht eben versessen darauf, zu dem Wahnsinnigen zurückzukehren, doch da sie sich bereits entschieden hatte, dem Verbrecher zu helfen, blieb ihr nichts anderes übrig.

Zuletzt machte Alec Nelyudow deutlich, dass er ihm nicht fol- gen oder sich einmischen sollte, denn Kurkow hatte gesagt, er würde Becky töten, wenn Alec nicht allein kam. Dann war auch Eva wieder aufgesessen, um ihm den Weg zu zeigen, und gleich darauf ritten sie aus der Stadt.
    In Windeseile durchquerten sie die Wälder, und die Pferde ga- loppierten über den staubigen Boden. Immerzu musste Alec an Becky denken, ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen. Erst wenn er sie mit eigenen Augen gesehen hatte, würde er Frieden finden. Er glaubte nicht, dass Kurkow sie gehen lassen würde, wenn er sich ergab. Aber wenn er erst einmal dort war, konnte er wenigs- tens um sie kämpfen. Irgendwie würde er sie

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