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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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meinen Fall: Ich bin der jüngste von fünf männlichen Nachkommen.“
    „Gütiger Himmel, Sie haben also weder Vermögen noch eige- nen Titel?“, fragte sie ihn neckend.
    Er schaute sie von der Seite an. „So ist es, aber ich verfüge über Talente, die dich staunen lassen.“
    In seinem Blick lag etwas, was sie veranlasste, ihm zu glau- ben. „Wirklich?“, brachte sie heraus.
    „Hm.“ Er nickte.
    „Zum Beispiel?“
    Alec lächelte verführerisch. „Komm mit mir nach Hause und finde es heraus.“
    Er war wirklich kaum zu ertragen. Sie biss sich auf die Unter-

lippe und vermochte ihre Augen nicht von seinen zu wenden. Er war bestimmt der schönste Mann, den sie je gesehen hatte, ein Adonis, nein, ein Apoll. Ein Sonnengott mit Haaren wie Gold und Augen so blau wie der Ozean.
    Sie zwang sich, den Blick von ihm zu wenden. Sie schien kaum atmen zu können, und ihr wurde heiß.
    „Nun?“, flüsterte er. „Was ist, Becky?“
    „Sie sind ein schlechter Mensch, nicht wahr?“, fragte sie. Sie wollte Zeit gewinnen, bis sie wieder klar denken konnte.
    „Im Gegenteil, meine Liebe, ich bin sogar ein sehr guter Mensch“, sagte er leise. „Warum wehrst du dich dagegen? Magst du mich nicht?“
    „Ich mag Sie.“
    „Ich werde nicht betteln.“
    „Lord Alec ...“
    „Ich will dich. Keine Spiele mehr.“
    Sie errötete heftig. In was war sie da hineingeraten? Was sollte sie sagen? Dann hörte sie aus der Ferne ein Geräusch.
    Klipp-klapp, klipp-klapp, klipp-klapp.
    Das Blut schien ihr in den Adern zu gefrieren. O nein! Sie zwang sich, Lord Alec einen Moment lang zu ignorieren, nahm ihren Mut zusammen und spähte in die Dunkelheit, dorthin, woher die Geräusche kamen.
    Im matten Schein der schmiedeeisernen Laternenpfähle er- blickte sie zwei der Reiter, einige Häuser weit entfernt, die näher und näher kamen, völlig unbeeindruckt von Sturm und Regen, als hätte man sie maschinell aufgezogen. Trotz der Entfernung erkannte sie die Form ihrer Helme und die ständige Bewegung der Köpfe, die sich hierhin und dorthin wandten und in jede Gasse sahen, die sie auf ihren Pferden querten.
    Eine dunkle Vorahnung befiel sie. Zu spät. Jetzt zu fliehen, würde nur ihre Aufmerksamkeit erregen.
    „Becky? Also wirklich, noch nie hatte ich solche Schwierig- keiten, ein Mädchen zu überreden ...“
    „Ich bin überredet!“ Als sie wieder in sein markantes Gesicht schaute, kam ihr der Gedanke, dass er ihr vielleicht die letzte Chance bot, der Gefangennahme zu entgehen.
    Nicht jedes Exemplar der männlichen Gattung war so gut ge- staltet wie er, und dass er Muskeln besaß, hatte sie sofort ent- deckt. Aber sie wollte nicht, dass er möglicherweise den Versuch

unternahm, gegen die Kosaken zu kämpfen – um Himmels wil- len! Sie fühlte sich schon für den Tod des Mannes in Yorkshire verantwortlich.
    Jetzt, als sie zu ihm aufblickte, ließ der stolze Ausdruck in seinen dunkelblauen Augen sie befürchten, er könnte glauben, es sei ein einfaches Spiel, die Kosaken zu bezwingen. Aber Mi- chail hatte ihr gesagt, dass seine Soldaten als Kinder der Mut- terbrust entrissen wurden, um aus ihnen Krieger zu machen, dazu ausgebildet, dem Tod entgegenzutreten. Wenn sie kamen, um sie zu holen, und ihr leidenschaftlicher Ritter versuchen würde, sich aus falsch verstandener Höflichkeit einzumischen, dann würde er zweifellos niedergemetzelt werden, davon war Becky überzeugt.
    Das könnte sie nicht ertragen. Er war der einzige Mensch, der seit ihrer Ankunft in London freundlich zu ihr gewesen war – wenigstens in gewisser Weise. Nein, sie wollte nicht, dass auch dieser Mann getötet wurde. Sie wollte ihn in ihre Ange- legenheit überhaupt nicht hineinziehen. Aber als die Kosaken eine Laterne nach der anderen hinter sich ließen, kam das Ver- hängnis immer näher. Sie wandte sich zu ihrem Begleiter um. Sie wollte nicht, dass er die Männer herausforderte, aber viel- leicht bestand die Möglichkeit, dass er ihr half, sich zu ver- stecken.
    Schließlich suchten die Kosaken nach einem Mädchen, das al- lein war. Und da jeder in der Stadt sie für eine Dirne zu halten schien ...
    „Sie haben mich überredet“, wiederholte sie leise.
    „Zum Glück“, meinte er. „Einen Moment lang befürchtete ich schon, ich hätte meine Fähigkeiten verloren.“
    Was für ein Zeitpunkt zum Scherzen! Als er den Arm aus- streckte, um ihr Gesicht zu liebkosen, hielt Becky seine Hand fest. Sofort erschien in seinen kobaltblauen Augen ein ganz besonderer

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