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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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dass es gut wäre, wenn sie auch atmen würde. Becky holte tief Luft, und als ihre Lippen sich öffneten, erwies er sich als erfahren genug, seine Chance zu nutzen. Sofort ließ er seine Zunge in ihren Mund gleiten, und

wie schon zuvor hatte sie das Gefühl zu schmelzen.
    In der ersten Leidenschaft strich er mit seinen Händen über ihre Hüften. Sie stöhnte und drängte sich ihm entgegen, voller Staunen und Verlangen, während er sie immer heftiger küsste. Die lustvollen Bewegungen, mit denen er ihre Zunge liebkoste, ließen sie erbeben. Himmel, wer war dieser Mann?
    Er besaß den Leib eines Gottes, die Seele eines Satyrs, aber der Kuss, den er ihr schenkte, war das Werk eines Virtuosen. Of- fensichtlich hatte er das schon öfter getan. Viele, viele Male.
    Sie allerdings nicht.
    Sie klammerte sich an ihn, nicht sehr überzeugend, wie sie be- fürchtete, denn ihre Knie zitterten und drohten sie nicht länger zu tragen. Furcht mischte sich in ihre Leidenschaft, sodass sie, als die Kosaken langsam auf ihren Streitrössern vorbeiritten, seine Bewegungen immer intensiver erwiderte.
    Mit ihren scharfen Augen suchten sie die Eingänge und dunk- len Gassen nach einem verängstigten Mädchen ab – dem jungen unglücklichen Ding, das in der Dunkelheit ihrem Gewerbe mit einem blonden Adligen nachging, würden sie wohl keinen Blick schenken.
    Becky bezweifelte, dass man sie überhaupt wiedererkennen würde, so wie sie jetzt aussah, voller Verlangen für ihren vom Himmel gefallenen Engel. Selbst das Kratzen seines blonden Tagesbartes an ihrem Kinn bereitete ihr Vergnügen. Alle Entde- ckungen dieser Nacht hatten sie erstaunt. Von dem Moment an, da sie die Augen geöffnet und sich umgeben von seinen elegan- ten Freunden gesehen hatte, war es, als wäre sie erwacht in einer Welt, von der sie gerüchteweise gehört, aber an die sie nicht oft gedacht hatte. Eine betörende Welt voller Privilegien und Ver- gnügungen, Luxus und Begehren.
    Mrs. Whithorn, ihre Haushälterin daheim, hatte ihr schon seit Jahren gesagt, dass sie ein böses Mädchen sei und in die Hölle kommen würde, genau wie ihre Mutter. Vielleicht lag da- rin doch etwas Wahres. Nur dadurch ließe sich erklären, warum sie so anfällig war für die Versuchung, die ihr dieser Mann hier bot.
    Als Alec ihre Hände nahm, so, als würde es ihn ebenso sehr nach ihrer Berührung verlangen wie sie nach seinem Kuss, war kein Widerstand mehr in ihr. Sie streichelte sein Gesicht, dann strich sie durch sein vom Regen feuchtes Haar.

Er gab sich dem Verlangen hin, sie fühlte es, hörte es an sei- nem leisen Seufzen. Er flüsterte ihren Namen, küsste sie wieder, dann schlang er die Arme um sie und zog sie noch näher zu sich heran.
    Lange nachdem die Kosaken vorübergeritten waren, waren sie noch immer ineinander versunken, bis Alec plötzlich sagte: „Ich werde ganz bestimmt sterben, wenn ich dich nicht lieben kann.“
    Sie konnte nicht antworten. Sie vermochte kaum zu atmen.
    „Bitte, Becky, sag Ja.“ Er küsste ihren Hals, weckte erneut das Feuer in ihrem Innern. „Ich brauche dich.“
    Sein Flüstern entlockte ihr ein Stöhnen. Die Erschöpfung forderte ihren Tribut, daher wusste sie, dass ihre Urteilskraft möglicherweise ein wenig nachgelassen hatte, doch schließlich wurde ihr klar, dass sie ehrlich ihre Lage beurteilen musste. Wie lange würde sie noch vor den Kosaken fliehen können? Es war ein Wunder, dass sie bis hierher gekommen war, schließlich wa- ren die anderen in der Überzahl. Würden die Kosaken sie fangen und zurück zu Michail schleppen, dann wusste sie schon, welche Strafe sie erwartete. Er hatte versprochen, ihr Gewalt anzutun. Der große Prinz Kurkow hatte nicht dazu beigetragen, Napo- leon aus Europa zu vertreiben, indem er nur leere Drohungen ausstieß. Aber jetzt kannte sie einen Weg, wie sie ihm trotzen konnte, wenn die Katastrophe eintrat.
    Wenn sie scheiterte und seine Kosaken sie fingen, dann würde er sein Werk vollenden. Aber wenn sie heute den Mut aufbrach- te, dann konnte sie ihm seine Beute verleiden, indem sie ihre Unschuld aus freiem Willen einem Mann ihrer Wahl schenkte.
    Lord Alec.
    Sie kannte ihn kaum, doch seine Berührungen hatten ihr ge- zeigt, dass er geschickt war und sanft – und alles war besser, als ihren Leib zerreißen zu lassen von der brutalen Gewalt ihres eigenen Cousins. Michail wäre so wütend, dachte sie, während Alec ihren Hals küsste und ihre ausgehungerte Seele mit seinen Aufmerksamkeiten verwöhnte. Es war

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