Gaelen Foley - Knight 06
sich bewegt, so hätte sie geschrien, befand sie sich doch auf dem schmalen Grat zwischen Lust und Schmerz. Doch Alec war ein viel zu guter Liebhaber, um etwas falsch zu ma- chen. Seine Geduld und Reglosigkeit erlaubten ihr, ihren Rhyth- mus selbst zu bestimmen.
„Gut?“
„Ja.“ Sie schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn näher zu sich heran.
„Ich meinte es ernst, als ich sagte, dass du bei mir bleiben kannst“, flüsterte er und küsste sie auf Nase und Stirn.
Becky hielt ganz still.
„Ich bin zwar nicht so reich wie Draxinger, aber auch nicht so grob wie Rush.“
Sie lachte leise bei seiner scherzhaften Bemerkung, was wie- derum ihm ein lustvolles Stöhnen entlockte, denn dabei spürte er sie fester um sich.
„Oh, Becky“, sagte er benommen. „Was du mit mir anstellst – ich kann es nicht erklären.“
„Etwas Gutes?“
„Sehr gut. Wunderbar“, antwortete er kaum hörbar und küss- te sie mit neuem Verlangen.
„Ich kann nicht bleiben, Alec.“
„Natürlich kannst du“, flüsterte er. „Denk darüber nach.“
Als ihr klar wurde, dass sie ihn nach dieser Nacht nicht mehr Wiedersehen durfte, hätte sie am liebsten geweint. Michail durf- te niemals herausfinden, dass Alec Knight dieser gewisse Je- mand gewesen war. Sie hielt ihn fest, beinahe verzweifelt.
„Becky, du bist wunderbar“, stieß er hervor. „Es fühlt sich himmlisch an.“ Sie fühlte, wie seine Selbstbeherrschung nach- ließ, aber er kämpfte darum, noch länger durchhalten zu kön- nen, damit auch sie diese Lust empfand. „Sieh mir in die Au- gen, wenn du so weit bist. Ich möchte mit dir fühlen. Ich will dich sehen. So ist es gut, Becky. Lass es einfach geschehen.“
All dies kam gänzlich unerwartet, und erst jetzt begann sie zu verstehen, dass ihr das Beste noch bevorstand, als aus Erregung Lust wurde und aus Lust Ekstase.
Ihre Schreie wurden lauter, der Rhythmus langsamer, die Be- wegungen tiefer. Mit dem ganzen Körper empfand sie Liebe und Lust, als sie Alecs Blick weiterhin standhielt.
„Becky, ich brauche dich.“
„Alec.“
„Ja“, stieß er hervor, stöhnte beinahe dabei. Dann beugte er sich vor und küsste sie wild und leidenschaftlich, drückte sie fest an sich. Er drang tiefer, heftiger in sie ein, als hinge sein Leben davon ab, wieder und wieder, bis sein eigener lustvoller Höhepunkt ihr Vergnügen noch steigerte. Heiß und heftig hörte sie sein Stöhnen direkt an ihrem Ohr, bis er sich schwer atmend an sie lehnte.
Becky fühlte sich, als würde sie schweben, und eine Million Sterne schienen über ihr zu funkeln.
Alec drehte den Kopf zu ihr, zerzaust wie er war, und lächel- te ihr zu, in einer Weise, von der sie wusste, dass sie es nie mehr vergessen würde. Dann schüttelte er den Kopf und zog sie näher zu sich heran.
Becky fühlte sich erschöpft und matt, der Arm schien schwer wie Blei zu sein, als sie die Hand hob, um über sein schweißnas- ses Gesicht zu streichen. Alec hielt ihre Hand fest und küsste die Innenfläche. Dann holte er tief Luft und zog sie an sich, sodass ihr Kopf an seiner Brust ruhte.
Becky freute sich über diese besitzergreifende Umarmung, und während sie auf seinen ruhigen Atem lauschte, glitt sie hi- nüber in den Schlaf.
Sie wusste nicht, wie sie es am nächsten Morgen schaffen soll- te, fortzugehen.
Sie wusste nur, dass sie das Leben dieses Mannes nicht ge- fährden würde.
Um keinen Preis.
4. KAPITEL
Am nächsten Morgen fiel gedämpftes Sonnenlicht ins Schlaf- zimmer, ein leichter Windhauch fuhr durch ein geöffnetes Fens- ter. Als Becky langsam aus tiefem, erholsamem und zum Glück traumlosem Schlaf erwachte, bemerkte sie als Erstes, dass der Regen aufgehört hatte.
Dann lauschte sie auf die ruhigen, gleichmäßigen Atemzü- gen neben sich, drehte auf dem Kissen den Kopf herum und be- trachtete einen Moment lang den schönen Mann, der neben ihr schlief.
Alec.
Allein sein Name – zwei schöne, sinnliche Silben – genügte, damit Freude sie durchströmte. Sie lag ganz still da, genoss ein- fach diese heitere Empfindung und das reiche, neue Gefühl, mit ihm verbunden zu sein.
Warum überraschte es sie nicht, dass dieser Schurke das Bett nahezu für sich einnahm? Ein liebevolles, sehr zufriedenes Lä- cheln umspielte ihre Lippen, während sie ihn betrachtete und gegen den Wunsch ankämpfte, ihn zu streicheln. So reizend.
Alec schlief auf dem Bauch, umarmte dabei ein Kissen, gefüllt mit feinsten Daunen. Die Laken schlangen sich locker um
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