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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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eine Gelegenheit entgehen lassen, Englands Schatztruhen zu plündern“, meinte Westland.
    „Wenn es Ihnen gelingt, in vier Runden nicht auszuscheiden“, erklärte Parthenia dem Gast, „dann können sich nämlich der Sieger und sein Partner 320 000 Pfund teilen – natürlich abzüg- lich der zehn Prozent für die Armen.“
    „Ein geringer Preis, wenn man damit Lady Parthenia einen Gefallen tun kann“, Michail begleitete die Schmeichelei mit ei- ner Verbeugung. „Es wird mir eine Ehre sein, daran teilzuneh- men, Mylady. Sie können auf mich zählen.“

Wieder kniff Westland seiner Tochter in die Wange. „Das war einfach, oder?“
    Während der Kampf in den Stallungen weiterging, vermochte Becky kaum zu glauben, welch gekonnter Kämpfer Alec war. Er war großartig. Mehr als das, er war furchtlos. Sein Geschick, seine Geschwindigkeit, sein Umgang mit dem Degen – er hatte recht gehabt, sie hatte ihn unterschätzt, und das bedauerte sie.
    Der zweite Kosak versuchte noch immer, sie von dem Ge- schehen wegzuziehen, doch sie wehrte sich weiterhin. Besorgt und erstaunt sah sie zu, wie Alec seine Position verteidigte und einen von Michails stärksten Kämpfern angriff. „Nehmen Sie die Hände von mir!“, verlangte sie und stolperte bei ihren Be- mühungen, sich gegen den Kosaken zu stemmen, über einen Stein.
    Plötzlich erklang ein Schmerzensschrei. Sowohl sie als auch ihr Peiniger hörten sofort auf, miteinander zu ringen. Augen- blicklich drehten sie sich um, um nachzusehen, welcher der bei- den Männer jetzt verletzt war.
    Stolz stieg in ihr auf. Alec hatte den riesigen Kosaken erneut getroffen, diesmal hatte er seinen Arm verletzt.
    Der Mann verfluchte ihn in seiner Muttersprache, aber Alec beobachtete ihn nur aus funkelnden Augen. Er hatte die Ober- hand über den Kampf gewonnen, und er schien das auf seltsame Weise zu genießen. Beckys Wächter sah dieser Entwicklung mit wachsender Verwirrung und steigendem Zorn zu.
    Seine Nasenflügel bebten, als fühlte er, dass sein Kamerad in Gefahr schwebte. Vielleicht war die Loyalität zu ihm größer als zu Michail, denn nach kurzem Zögern zerrte der zweite Kosak Becky zu der Koppel.
    Er griff nach einem der Stricke, die über dem Zaun hingen.
    „O nein, nein – Sie werden nicht – aufhören! Verdammt!“ Ohne weitere Umschweife wurde sie an einem Pfahl festge- bunden.
    Sie zerrte an ihren Fesseln. „Alec, pass auf!“, rief sie, als der zweite Kosak hinzueilte, um seinem verwundeten Kameraden zu helfen.
    Doch er kam zu spät, denn in diesem Augenblick rammte Alec den Degen in den Leib seines ersten Gegners, und das mit einem Geschick, als hätte er es ein Dutzend Mal geübt. Wie bei einem

tödlichen Tanz.
    Becky erschauerte und wandte sich ab, während der Soldat aufstöhnte und in die Knie ging.
    Alec zog schnell die Klinge heraus und wandte sich dem nächsten Gegner zu, während der erste vornüberfiel. Doch der kleinere Kosak beabsichtigte nicht, denselben Fehler wie sein Kamerad zu begehen.
    Er zog seine Pistole.
    Als er feuerte, ging Alec in Deckung, aber Becky hörte sein Fluchen und wusste, dass ihr Held getroffen war. Instinktiv ver- barg sie sich hinter dem Pfahl, an den sie gefesselt war. Dann hob Alec seine Pistole und schoss auf den Kosaken.
    Bumm!
    Becky war froh, dass der Kosak nicht in ihre Richtung blickte, denn sie wollte nicht sehen, wo genau Alecs Kugel ihn verletzt hatte. Sie konnte nur erkennen, wie der Mann in der Uniform zusammenzuckte, so heftig, dass sein Helm zu Boden fiel.
    Der Kosak umfasste seine Kehle, und sein Aufschrei schien ihm im Hals stecken zu bleiben. Dann stürzte er zu Boden.
    Sie schloss fest die Augen und lehnte die Stirn an den Pfahl, am ganzen Leibe zitternd. Eine Stille trat nun ein, die sie verstörte.
    Ihr war ein wenig übel, wusste sie doch, dass der Kosak Alec getroffen hatte. Aber sie konnte nicht einschätzen, wie schwer seine Verletzung war, und für einen Moment brachte sie es nicht über sich, dorthin zu sehen. Genau das, genau eine solche Situ- ation hatte sie befürchtet.
    Am schlimmsten war das Gefühl der Hilflosigkeit: Zusam- mengebunden wie eine Weihnachtsgans, war es ihr unmöglich, ihre Hände so zu bewegen, dass sie sich befreien könnte. Sie konnte nichts tun, um ihm zu helfen. Lieber Gott, mach, dass es ihm gut geht.
    Gerade als sie den Mut aufbrachte, zum Kampfplatz zu se- hen, fühlte sie, dass jemand sie am Arm berührte. Sie stieß einen Schrei aus.
    „Psst, ich bin es nur“, keuchte

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