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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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Whistturniers stattfinden würde – und natürlich den

Speisen, die man servieren wollte.
    Vor dem Haus konnte Michail kaum glauben, was er da hörte. „Ihr sagt, sie ist entkommen?“
    „Hoheit, es ist noch schlimmer“, entgegnete Boris finster.
    „Wie schlimm?“, wollte Michail wissen.
    Der Kosak senkte den Blick.
    „Nun?“, drängte Michail.
    Pytor antwortete anstelle des Sergeanten. „Ivan und Wassily sind tot.“
    „Was?“ Michail sah ihn wütend und ungläubig an.
    Mit leiser Stimme erläuterte Pytor rasch, wie sie die beiden Soldaten vorgefunden hatten, den einen erschossen, den ande- ren mit beinahe aufgeschlitztem Leib.
    „Hat jemand etwas gesehen?“, fragte Michail.
    „Ein Stallbursche sah das Mädchen. Er behauptet, sie hätte versucht, ein Pferd zu stehlen, aber Ivan und Wassily hätten sie von dem Tier heruntergezerrt. Es lief daraufhin davon, und der Bursche musste es einfangen. Mehr hat er nicht gesehen. Als er zurückkehrte, waren sie tot. Wir haben noch niemanden aus- findig gemacht, der beobachtet haben könnte, was in der Zwi- schenzeit geschah.“
    Michail war verärgert. Zwei seiner besten Krieger tot! Er hol- te tief Luft. „Es ist unmöglich, dass sie das allein fertiggebracht hat. Offensichtlich hat sie jemanden, der ihr hilft. Wer immer es sein mag, findet den Mann und tötet ihn.“
    „Jawohl, Sir. Mit Vergnügen.“ Boris hob den Kopf. Rachege- lüste waren in seinen Augen erkennbar.
    „Was die Leichen eurer Kameraden angeht, so seht zu, dass ihr sie schnell verschwinden lasst“, fügte Michail hinzu. „Ich will nicht, dass die englischen Behörden Fragen stellen. Und was immer auch geschieht – egal was, hört ihr? –, Rebecca darf auf keinen Fall mit Westland reden. Ich will, dass dieses Haus ständig im Auge behalten wird. Zweifellos wird sie versuchen, den Duke noch einmal zu treffen – und ihr werdet sie dann ab- fangen. Vielleicht versucht sie auch, die Westlands an einem an- deren Ort zu treffen. Wenn also der Duke oder seine Tochter das Haus verlassen, so folgt ihnen. Diskret, wenn ich bitten darf. Keiner der Westlands darf ahnen, dass sie unter Beobachtung stehen.“
    Er ließ seinen Blick über die Uniformen seiner Kosaken glei-

ten. „Ich will, dass ihr von jetzt an englische Zivilkleidung tragt. Versucht, euch anzupassen, und haltet ohne Unterbrechung Ausschau nach dem Mädchen. Wenn ihr sie habt, bringt sie zu mir.“
    Die Männer verneigten sich gehorsam.
    Michail begab sich zu seiner Karosse, in der er gekommen war, um dem Duke auf Westland seinen Besuch abzustatten. Mitten im Gehen blieb er stehen. „Wenn ich es recht bedenke, solltet ihr sie sogar töten, wenn sich eine Gelegenheit dazu bie- tet. Die Kleine bereitet mehr Schwierigkeiten, als sie wert ist.“
    Kurkow und seine Männer mochten in der Überzahl sein, doch Alec kannte die Gegend, jeden Busch und jeden Baum im West- end und den Nachbarbezirken. Dies half ihm dabei, Becky aus der Gefahrenzone zu bringen.
    Doch nüchtern betrachtet war ihm klar, dass das, was pas- siert war, ihn in einen Schockzustand versetzt hatte. Ihm war schwindelig, und die Nachwirkungen des Gefechts spürte er in allen Gliedern.
    Er konnte nicht glauben, dass er noch vor dem Frühstück zwei Männer umgebracht hatte. In was für eine Geschichte war er um Himmels willen diesmal hineingeraten?
    „Bestimmt haben wir sie inzwischen abgehängt.“ Becky stol- perte hinter ihm her, während er Wege einschlug, die ein Frem- der kaum ausfindig machen konnte. Er war nicht in der Stim- mung, seinen Schritt zu verlangsamen, nur damit sie mithalten konnte.
    „Alec, du bist verletzt. Wir müssen deinen Arm verbinden“, erklärte sie, während die Kirchturmuhr elf Uhr schlug. „Wir müssen die Blutung stillen.“
    „Es geht mir gut“, stieß er hervor und zerrte sie mit sich.
    „Das stimmt nicht.“ Becky blieb stehen und zeigte ihm ihre Hand.
    Sie war blutverschmiert.
    Widerstrebend hielt Alec inne und warf einen Blick auf seine Verletzung. Das Blut war an seinem Arm hinuntergelaufen. Besorgt und schuldbewusst untersuchte Becky seine Wunde, doch er wollte nichts davon wissen.
    „Die Verletzung ist nicht von Bedeutung“, stieß er bissig her- vor. „Was bedeutet schon mein Blut verglichen mit dem, das du

vergossen hast?“ Er ging weiter. „Komm schon, wir dürfen nicht stehen bleiben.“
    Er hörte, wie sie hinter ihm tief einatmete, in dem Bemühen, Geduld zu bewahren. Aber wie es schien, war sie nicht bereit, auf

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