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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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illegitimer Herkunft. Schließlich waren ihre Eltern vor dem Gesetz verheiratet.“
    „Richtig. Nun, leider kann ich Ihnen in Bezug auf Lord Tal- bots Hartherzigkeit nur beipflichten.“ Westland lächelte. „Ihr Großvater war einer der Tories alter Schule, der mit aller Macht gegen jede Reform anging, die wir Whigs durchführen wollten.“
    Michail nickte. „Das glaube ich. Als ich erfuhr, dass er mich in seinem letzten Willen zu Rebeccas Vormund bestimmt hatte, kam ich sofort angereist, um sie zu holen, wohl wissend, dass es eine Herausforderung sein würde, die junge Lady zu verhei- raten. Dafür wollte ich Sorge tragen, aber so etwas hatte ich nicht erwartet. Ich wollte sie nach London bringen und sie in

die Gesellschaft einführen, bis man einen passenden Ehemann für sie gefunden hätte, doch Rebecca geriet bei der Vorstellung, ihr geliebtes Yorkshire zu verlassen, vollkommen außer sich. Zu- erst hielt ich das nur für eine weibliche Laune, aber innerhalb weniger Tage nach unserer Ankunft in London wurde klar, dass etwas – nun ja, mit ihr nicht stimmte.“
    Mitleidig schüttelte Westland den Kopf.
    „Ich habe mich umgehört“, bekannte Michail leise. „Einer der früheren Irrenärzte von Prinzregent George ist einverstanden, sie zu untersuchen.“
    „Tragisch.“
    Michail brachte ein seltenes Lächeln zustande. „Verzeihen Sie mir, Euer Gnaden. Ich hätte Sie damit nicht belasten sol- len, aber ich kann mich nur immer wieder entschuldigen für die Art und Weise, wie ich in Ihr Haus gestürmt bin und mich Ihrer Dienstboten bediente.“
    „Nicht nötig, gar nicht nötig, mein lieber Freund. Ich bete nur, dass Ihre Cousine nicht sich selbst gefährdet.“
    „Wenn es nicht zu viele Umstände bereitet“, fuhr Michail dann fort, „wäre ich dankbar, wir könnten dieses Thema für uns behalten, um Rebecca nicht zu kränken und den guten Namen meiner Familie zu beschützen.“
    „Natürlich, Kurkow. Sagen Sie nichts mehr. Wenn die junge Dame geistig verwirrt ist, braucht sie Hilfe, keinen Spott. Ich hoffe, Ihre Männer gehen nicht zu grob mit ihr um“, fügte er hinzu und warf einen Blick aus dem Fenster. „Sie ist so jung.“
    Michail zuckte zusammen, doch er unterdrückte eine ärger- liche Erwiderung. Stattdessen sagte er: „Ich habe ihnen den strikten Befehl gegeben, ihr Flüche zu ersparen und nur in ge- ringem Umfang Gewalt einzusetzen.“
    Westland nahm dies mit einem Nicken zur Kenntnis und nippte erneut an seinem Tee.
    Zufrieden, seine junge Cousine so in Misskredit gebracht zu haben, dass ihr niemand mehr glauben würde, wenn sie ver- suchte zu berichten, was sie gesehen hatte, tat Michail es ihm gleich und verbarg sein kaltes Lächeln hinter dem Tassenrand.
    In diesem Augenblick ließ sich eine klare Stimme aus der Hal- le vernehmen. „Papa! Papa, ich will deine Meinung wissen.“ Mit diesen Worten betrat Lady Parthenia Westland den Salon. Ihr weißes Musselinkleid raschelte. „Heute Nachmittag treffe ich

mich mit den Damen vom Wohltätigkeitsverein, um die letzten Vorbereitungen für das Whistturnier in Brighton abzuschließen, und ich kann mich nicht entscheiden, ob wir Hühnchen oder Schnepfen bei der Siegesfeier servieren sollten – oh!“
    Beim Anblick Michails blieb die Tochter des Duke abrupt ste- hen. Das Sonnenlicht schimmerte auf ihrem blonden Haar, das glatt und glänzend war wie Platin. Sie trug es modisch zu einem Knoten im Nacken geschlungen.
    Abrupt erhob Michail sich. Ihre strahlende Schönheit hatte ihm die Sprache geraubt.
    „Oh, es tut mir leid“, rief sie aus und ließ Notizblock und Stift sinken, die sie in den Händen hielt. „Verzeihen Sie mein Eindringen. Papa, ich wusste nicht, dass du Besuch hast.“ Sie nickte Michail zu. „Guten Morgen.“
    Er verneigte sich.
    „Komm herein, mein Liebling“, sagte Westland. „Es ist schon gut. Erlaube mir, dir Prinz Michail Kurkow vorzustellen, einen Freund des Zaren.“
    „Prinz Kurkow? Es ist mir eine Ehre, Hoheit“, sagte sie und kam mit einem bezaubernden Lächeln näher. „Man kann sich nicht in der Gesellschaft bewegen, ohne von Ihren Verdiensten im Krieg zu hören.“ Sie reichte ihm die Hand.
    Er verneigte sich sehr förmlich, eine Hand am Degen. „Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, Lady Parthenia.“
    Sie deutete einen Knicks an, dann trat sie zu ihrem Vater. Mi- chail sah ihr nach. Zweifellos war er beeindruckt.
    Westland legte eine Hand um ihre Schulter und drückte sie. „Nun, Hühnchen oder

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