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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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Sir!“
    Sofort begaben sich alle auf ihre Posten, als wären sie erleich- tert, dass jemand den Befehl übernommen hatte. Vielleicht ver- standen sie nichts anderes als Grausamkeit, so lautete nun ein- mal das Gesetz der Wildnis.
    „Keine Sorge, Victor“, murmelte Connor und sah sich befrie- digt um nach seinen gehorsamen neuen Dienern. „Jetzt werden wir Eden retten. Bald werden wir sie finden und sicher nach Hause bringen.“
    Du wirst nie wieder auch nur in die Nähe meiner Tochter kom- men, dachte Victor und zitterte ein wenig, als Connor kehrtmach- te und davonging, das Gewehr über die Schulter gelegt.
    12. KAPITEL
    Sie beschlossen, auf See zu heiraten, sobald The Winds of For- tune auf die Valiant traf, deren Kapitän Jacks Onkel war, Lord Arthur Knight. Da sie sich jetzt nur noch in etwa hundert Meilen Entfernung von der irischen Küste befanden, würde das nicht mehr lange dauern.
    In der Zwischenzeit widmete Eden sich ganz der Vorbereitung auf ihre neue Rolle als Ehefrau und Partnerin eines mächtigen Schiffsmagnaten. Es gab viel zu lernen, und es gehörte mehr Ver- antwortung dazu, als sie geglaubt hatte. Jack wollte, dass sie verstand, wie sein Imperium arbeitete, welches seine treuesten Mitarbeiter waren, woher die Gewinne kamen und wie sie inves- tiert wurden. Und vor allem, wo sie die geheimen Konten finden konnte für den Fall, dass ihm irgendetwas zustieß.
    Das hörte sie nicht gern.

Am Vortag hatte er ihr erläutert, mit welcher Geschichte er sei- ne Rückkehr nach England erklären wollte, nachdem er zwan- zig Jahre im Exil verbracht hatte. Alle Welt sollte glauben, Jack käme nur nach London, um einen Mitbewerber auszuschalten, der seinen Agenten in verschiedenen Gegenden Schwierigkeiten bereitet hatte.
    Heute ging es um die Vorbereitungen, die nötig waren, um die Hunderte von Söldnern unterzubringen, die er bald zurück nach Südamerika verschiffen würde. Die großen Frachträume, in de- nen jetzt Holz, Zucker und die anderen Waren aus Westindien verstaut waren, würden auf der Rückfahrt die Quartiere für die neuen Rekruten bilden. Die Truppen würden etwas zum Essen brauchen und außerdem Wasser, Vorräte, Uniformen, Stiefel, Waffen und andere Dinge von Geschirr bis zu Schlafsäcken.
    Während sie hinter ihm herhastete, als er die Räume durch- schritt, die in die Messe für die Soldaten umgewandelt werden sollten, machte Eden sich Notizen über die Dinge, die sie sich merken sollte, und versuchte gleichzeitig, mit dem übrigen Ge- folge des Herrn Schritt zu halten: Lieutenant Trahern, der wie- derhergestellte Peter Stockwell und der Purser, der für die Vor- räte an Bord zuständig war.
    Während die Männer die möglichen Probleme besprachen, die von der Belüftung bis zur Disziplin reichten, dachte Eden darü- ber nach, wie mühelos sie sich in die Rolle der Gehilfin gefügt hatte nach all den Jahren, in denen sie ihren Vater bei seiner Ar- beit unterstützt hatte. Doch kaum dachte sie an ihren Vater, da durchzuckte sie ein heftiges Schuldgefühl.
    Auf seiner Suche nach Wissen hatte er auf sie gezählt, und jetzt war sie dazu übergegangen, stattdessen Jack zu helfen. Natürlich konnte man nicht nur für seine Eltern leben – vor al- lem nicht für einen Elternteil, der darauf bestand, sich in den Urwald zurückzuziehen –, aber dennoch fühlte sie sich ein we- nig wie eine Verräterin, weil sie ihn im Stich gelassen hatte. Sie wagte kaum sich vorzustellen, was er ihr sagen würde, wenn sie ihn das nächste Mal traf – falls er überhaupt mit ihr reden würde.
    Sie betete, dass sie seine Liebe nicht verloren hatte, aber sie wusste, dass er zumindest wütend sein würde. Nicht nur, dass sie ohne einen Abschied fortgelaufen war, wenn sie ihn das nächste Mal traf, würde sie außerdem verheiratet sein – mit einem nicht unumstrittenen Mann – ohne zuvor um seinen Segen oder seine

Erlaubnis gebeten zu haben. Die meisten Väter würden das als Schlag ins Gesicht empfinden.
    Und die Hochzeit ...
    Sie schloss die Augen und fühlte sich elend, als sie sich vor- stellte, dass ihr Vater bei ihrer Hochzeit fehlen würde. Wie sehr sie sich wünschte, sie hätten die Zeremonie aufschieben können, bis er sie fand – aber sie wusste, wie wirklichkeitsfremd das war.
    Als sie das ein wenig halbherzig Jack gegenüber erwähnt hat- te, hatte er darauf bestanden, dass sie ohne Verzögerung heira- teten. Er sagte, er würde verstehen, dass die Abwesenheit ihres Vaters ihr beinahe das Herz

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