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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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konnten.
    Draußen vor den Glaswänden war es so dunkel, dass die klei- nen bunten Lampen überall blattförmige Schatten hinwarfen und die Gitter der zahllosen Öffnungen am Boden betonten. Nur ganz leise war hier noch die Musik aus dem Ballsaal zu hören, sehr viel lauter trommelte der Regen auf die Scheiben der hohen Fenster.
    Genau in der Mitte gab es einen steinernen Springbrun- nen, dessen runder Rand eine Bank bildete. Eden setzte sich. Sehnsüchtig betrachtete sie den großen bunten Fisch, der darin schwamm. Der winzige Urwald erinnerte sie so sehr an ihr frü- heres Zuhause. Jetzt war alles so anders. Wie sehr sie ihren Vater vermisste. Würde er denn niemals kommen?
    Sie zog ihren rechten Handschuh aus, legte ihn neben sich, bückte sich und tauchte ihre Finger ins Wasser, erinnerte sich an die Zeit am Orinocodelta, als sie auf Jack gewartet hatte, und an ihre gelegentlichen Begegnungen mit dem rosa Delfin.
    Dieses Leben schien ihr jetzt aus einer anderen Welt zu stam- men.
    Noch immer trommelte der Regen auf das Glas, und trotz des gelegentlichen Zuckens eines Blitzes war es hier wunderschön. Während sie so dasaß, nachdachte und mit dem Fisch spielte, fühlte sie ein warnendes Kribbeln im Nacken, das sie aus ihren Gedanken schreckte.
    Sie hob den Kopf und sah sich aufmerksam um, unsicher, wo- her das plötzliche Gefühl kam, jemand würde sie beobachten.
    Sie war der einzige Mensch in diesem Gewächshaus.
    Blitze zuckten und tauchten das Glashaus in gleißendes Sil- ber, das die Statue der Flora übergoss. In diesem Sekunden- bruchteil, während Eden den Blick über die Bäume gleiten ließ, die diesen künstlichen Urwald bildeten, sah sie ihn.
    Connor.
    Er stand draußen vor dem Gewächshaus und beobachtete sie durch das Glas, während der Regen ihm das blonde Haar in die Stirn presste.
    Sie schrie auf, doch das gleißende Licht des Blitzes ver- schwand, und die Welt draußen hinter dem Glas wurde wieder schwarz.
    Mit heftig klopfendem Herzen zuckte sie zurück. Einen Mo-

ment lang presste sie die Hand an ihr Herz.
    Nein!
    Das konnte nicht sein.
    Bestimmt hatte sie sich das nur eingebildet. Wie konnte Con- nor da draußen im Sturm stehen?
    Wenig später gab es erneut einen Blitz, und wieder wurde die Stelle erhellt, an der sie ihn eben noch gesehen hatte, und dies- mal war niemand da. Sie musste über sich selbst lachen.
    Die Schuld daran musste ihr schlechtes Gewissen haben – sie fühlte sich schuldig, denn sosehr sie sich auch danach sehnte, ihren geliebten Vater wiederzusehen, so hatte sie doch Connor noch kein einziges Mal vermisst, seit sie den Regenwald verlas- sen hatte. Sie wusste, dass er schwierig war, aber er hatte immer sein Möglichstes getan, um gut zu ihr zu sein. Es war ihr unmög- lich gewesen, sich in ihn zu verlieben, aber das bedeutete nicht, dass es einer anderen Frau ebenso ergehen musste. Er war klug, und er sah gut aus.
    Nun, da sie fort war und einen anderen Mann geheiratet hatte, würde er sie bald vergessen.
    Gerade in diesem Augenblick hörte sie Schritte auf dem ge- pflasterten Boden des Gewächshauses. „Aus irgendeinem Grund vermutete ich, dass ich Sie hier finden würde.“
    Eden, die Jack erwartete, sah auf und erschrak, als sie fest- stellte, dass es anstelle ihres Ehemanns der schneidige Mann in der roten Weste war, der kurz im Ballsaal mit ihr getanzt hatte.
    Seine weißen Zähne schienen in der Dämmerung zu leuchten, als er auf sie zuschlenderte, die Hände in den Taschen. „Kein Grund zur Beunruhigung“, sagte er. „Ich sah Sie hinausschlüp- fen. Meine liebe Dame, eine wahre Schönheit kann ebenso wenig unbemerkt einen Ballsaal verlassen, wie die Sonne sich hinter den Wolken verstecken kann, ohne dass die ganze Welt grau und finster wird. Ich dachte, wir könnten vielleicht einen Moment miteinander plaudern ... Oh, Sie wirken beunruhigt. Kann ich irgendwie behilflich sein?“
    „Nein. Vielen Dank.“ Sie richtete sich auf und schüttelte die Wassertropfen von ihren Fingern. „Verzeihen Sie, kennen wir uns?“
    „Wir wurden einander nicht förmlich vorgestellt, nein. Aber es gibt eine Verbindung zwischen uns.“
    „Tatsächlich?“
    „Ja.“

Sie hob den Kopf, um ihm in die Augen zu sehen, als er zu ihr trat – unaufgefordert, aber zu selbstbewusst, um sich daran zu stören.
    Er stemmte einen Fuß auf die Steinbank an der Fontäne und stützte den Ellenbogen auf das Knie. „Gerade eben im Ballsaal hörte ich, wie jemand sagte, Sie wären die Tochter

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