Gaelen Foley - Knight 07
des berühm- ten Dr. Farraday.“
„Ja, das stimmt.“
Er lächelte breit. „Mein Vater war viele Jahre lang der Mäzen Ihres Vaters.“
„Der alte Lord Pembrooke?“, rief sie aus.
Er lachte. „Ja! Ich bin sein Erbe.“
„Sie sind der neue Lord Pembrooke? Der berüchtigte Earl?“, platzte sie heraus, biss sich dann auf die Lippe und errötete.
Dass sie seinen Ruf kannte, schien ihn mit eitler Zufriedenheit zu erfüllen. „Ach, wissen Sie, ich weiß gar nicht, warum man mich so nennt. Wissen Sie es?“
Sie lächelte ein wenig schief. „Lord Pembrooke, würden Sie mir glauben, wenn ich sage, dass Sie der eigentliche Grund da- für sind, warum ich nach London gekommen bin?“
„Welcher Grund ist das?“, fragte er und schien allem Anschein nach von dieser Erklärung fasziniert zu sein. Langsam ließ er sich neben ihr nieder. Dann beugte er sich näher zu ihr, und Eden wich zurück.
„Sie haben meinem Vater die Unterstützung gestrichen“, er- klärte sie ihm, ohne die Absicht zu haben, ihm die Einzelheiten ihres ursprünglichen Plans zu erklären – wie sie sich an Bord der Winds of Fortune geschlichen und Muster der Arbeit ihres Vaters mitgenommen hatte, um sie dem berüchtigten Earl zu zeigen, sodass sie ihn vielleicht überreden könnte, die Zuwendungen ihres Vaters wieder einzusetzen.
Das schien eine Ewigkeit her zu sein.
„Die Unterstützung Ihres Vaters gestrichen?“ Er tat so, als wüsste er nichts davon. „Das habe ich getan? Nein, bestimmt nicht. Warum sollte ich so etwas tun?“
„Ich glaube, Sie bauten sich ein neues Landhaus und beauf- tragten Ihren Anwalt, all den Künstlern und Gelehrten, die Ihr Vater unterstützte, zu sagen, sie könnten – das genau war der Wortlaut, glaube ich – dorthin gehen, wo der Pfeffer wächst.“
„Ah ja, jetzt erinnere ich mich wieder.“ Er hörte auf mit sei- nen Schwindeleien, als er begriff, dass sie klüger war, als er ge-
dacht hatte. Es entstand ein Moment des Unbehagens, in dem er sich an die Lippe tippte. Dann lächelte er ihr ein wenig reumü- tig zu und stand auf, um sie anzusehen. „Vielleicht können wir etwas tun, um an dieser traurigen Situation etwas zu ändern, denn ich versichere Ihnen, hätte ich gewusst, dass die Tochter des Wissenschaftlers selbst eine so exotische Blume ist, hätte ich mich sofort überreden lassen, Dr. Farradays Unterstützung zu erhöhen.“
„Mein Vater liefert sich nicht der Gnade oder Ungnade eines anderen aus, Mylord, und auch wenn es mich freut zu hören, dass Sie Ihre Entscheidung um meinetwillen überdenken wür- den, so wird das nicht nötig sein.“
„Sind Sie da ganz sicher?“, fragte er, und ein verwegenes Grin- sen erschien auf seinem Gesicht.
„Oh ja, vollkommen sicher. Sie müssen wissen, mein Gemahl ist sehr reich und wird von nun an Papas Forschungen unter- stützen.“
„Oh, tatsächlich?“, fragte der andere mit einem hochmütigen Lächeln. „Jemand, den ich kenne?“
„Ich weiß es nicht genau“, erwiderte Eden und lächelte ganz reizend. „Aber wenn Sie möchten, kann ich Sie vorstellen. Er steht direkt hinter Ihnen.“
18. KAPITEL
Der spanische Botschafter hatte ihn nur mit beleidigenden Fra- gen bedrängt – aber in der Zeit, die es gedauert hatte, bis Jack den Mann losgeworden war und Eden gefunden hatte, war ihm etwas Entsetzliches in Bezug auf dieses dumme Gerücht einge- fallen.
Wenn man in der Gesellschaft glaubte, dass Jack seine schöne junge Frau nicht in sein Bett holte, seine Frau aber schwanger war – und Jack inzwischen für Monate in Südamerika unterwegs war – dann würde die nächste Frage, die man sich in der ton stel- len würde, zweifellos diese sein: Wer war der Vater des Babys?
Der bloße Gedanke, dass diese Frage über sein legitimes Kind überhaupt aufkommen könnte – dieses Kind, das er schon lieb- te, ohne es überhaupt nur gesehen zu haben – verursachte Jack
heftiges Unbehagen.
Die Last der illegitimen Geburt war für ihn immer ein wunder Punkt gewesen, doch der Gedanke, dass genau das auch seinem unschuldigen, noch ungeborenen Kind geschehen könnte, hatte ihn erschüttert. Aus erster Hand kannte er das Leid, die Einsam- keit und die Beschämung, die bereits auf seinen Sohn oder seine Tochter wartete, wenn er keine Möglichkeit fand, diese Situati- on umgehend zu klären.
Obwohl das Kind gerade erst empfangen worden war, schien es schon jetzt verdammt zu sein, weil es ohne eigene Schuld un- ter derselben schwarzen Wolke von
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