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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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feudale Herrscher. Er sprach sie nicht an, aber in dem Mo- ment, als er sich in Bewegung setzte, auf sie zukam – da machte Eden kehrt und floh.
    Sie lief mit all der Geschicklichkeit, die sie im Urwald gelernt hatte, aber als das Schiff sich bewegte, stolperte sie geradezu in die Offiziersmesse hinein, wo Lieutenants und Kadetten sich zum Essen versammelt hatten.
    Kaum fand sie ihr Gleichgewicht wieder, eilte sie auch schon weiter, ohne auf einen der Offiziere zu achten, der ihr nachrief: „Pass auf, Matrose! Bleib auf dem Posten!“
    Sie fühlte, wie Jack sie verfolgte, und dass er immer näher kam. Sie hastete um eine weitere Ecke, und dann lag nur noch das offene Deck vor ihr.

Verzweifelt sah sie sich nach einem Versteck um, entdeckte ei- nen Verschlag mit der Aufschrift Rettungsbojen und sprang hi- nein. Sie zwängte sich zwischen die harten Rettungsringe aus Kork und schloss leise die Klappe hinter sich. Dann hielt sie den Atem an, während ihr Herz wie rasend schlug, und lauschte.
    Schwere Schritte näherten sich.
    „Captain, ist etwas nicht in Ordnung?“
    „Ist hier irgendjemand vorbeigekommen?“, hörte sie eine tie- fe, befehlsgewohnte Stimme fragen.
    „Nun ja, Sir. Ich denke, einer der Burschen des Quartiermeis- ters. Gerade eben ist er über das Deck gerannt.“
    Sie hörte Jack seufzen, genau vor ihrem Versteck.
    Eden wartete, während ihr das Herz bis zum Hals schlug.
    Ein weiterer entsetzlicher Augenblick verstrich – dann ging Jack weiter.
    Gerade als sie erleichtert aufatmen wollte, hörte sie ein lei- ses Tapsen hinter dem Kapitän. War das ein Hund? Plötzlich blieb das Tier stehen. Am Fuß des Verschlags gab es einen Spalt, und von dort hörte sie ein lautes Schnüffeln. Eden machte gro- ße Augen. Sie konnte sogar eine schwarze Hundeschnauze se- hen. Oh nein ...
    Von der anderen Seite der Tür her ertönte im nächsten Mo- ment lautes Bellen. Mit einem Stöhnen sank sie hintenüber ge- gen einen Stapel Rettungsringe, ihre Instinkte waren zur Flucht bereit.
    „Rudy! Hierher, Junge. Genug davon!“, schimpfte der Offizier. „Welchen Unsinn hast du jetzt wieder vor?“
    Langsam kamen die schweren Schritte wieder zurück.
    „Ich glaube, er hat eine der Schiffskatzen in die Enge getrie- ben, Sir.“
    Die Schritte verstummten auf der anderen Seite der Tür.
    „Wir werden sehen.“
    Jack packte Rudy am Halsband und bedeutete Peabody mit ei- nem stummen Nicken, den Hund fortzubringen. Auf die anderen Offiziere, die sich im Gang zusammendrängten, um zu sehen, was hier solche Aufregung verursachte, achtete er nicht.
    Mit zusammengekniffenen Augen wandte Jack sich noch einmal dem Verschlag zu und scheuchte seine Männer mit ei- ner Handbewegung zurück, während er seinen Dolch zog für den Fall, dass er sich in der Identität des blinden Passagiers ge-

täuscht hatte. Er war noch immer nicht sicher, ob er seinen Au- gen trauen konnte, was die schlanke Gestalt betraf, die er im Gang gesehen hatte, mitten in einem Sonnenstrahl.
    Wachsam griff er nach dem Riegel, riss mit einer plötzlichen Bewegung die Tür auf und griff blindlings ins Dunkel. Als er dabei die Kleidung des Übeltäters zu fassen bekam, drang ein Schrei aus der Dunkelheit.
    „Komm heraus!“, brüllte er und zerrte den blinden Passagier ans Licht.
    Obwohl er es eigentlich schon geahnt hatte, erschreckte die Tatsache, ihr Auge in Auge gegenüberzustehen, ihn bis ins Mark. Es war Eden Farraday – und sie sah schrecklich aus, ertappt und erschrocken vor seinem Zorn.
    Jack ließ sie los, als habe er sich verbrannt.
    Er ließ seinen Blick an ihr hinuntergleiten, von dem schmut- zigen Tuch um ihren Kopf über das fleckige Hemd, die Män- nerweste und die viel zu große Hose, die von einer verknoteten Schnur gehalten wurde, bis hinunter zu ihren verstaubten knie- langen Stiefeln.
    Nur mühsam fand er Worte. „Wollen Sie sich so in London zei- gen?“, stieß er hervor, noch immer benommen.
    Bei dieser– spöttischen Begrüßung stieß sie einen wütenden Schrei aus, und vielleicht hätte er wissen müssen, dass er das kleine wilde Ding nicht bedrängen sollte, denn während er noch verwundert da stand, stürzte sie sich auf ihn. Er vermutete, dass sie ihre ganze Kraft einsetzte, um ihn beiseitezustoßen, auch wenn er nur einen kleinen Schubs verspürte, und dann war sie schon an ihm vorbei.
    Er wollte sie packen, doch sie duckte sich und floh. Sofort machte er kehrt und griff nach ihr, doch er erwischte nur ihren Rucksack, das

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