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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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eigensinniger Ausdruck erschien in ihren Augen, als wol- le sie sagen: Zur Hölle mit dir, Jack Knight! Ich brauche deine Hilfe nicht!
    Hmm, dachte er. Er war den Umgang mit aufsässigen und hochnäsigen Jugendlichen gewohnt, war doch selbst früher ein- mal so gewesen, und wusste, was zu tun war. Nachdem er ihnen beigebracht hatte, sich unterzuordnen, wurden sie gewöhnlich gute Seeleute. Irgendwann begriffen sie, dass einer nachgeben musste, und das würde nicht Jack sein. Dazu war nur ein wenig

Disziplin wie bei der Marine nötig. Ihre jugendliche Abneigung gegen Autoritäten musste nur ein wenig gezähmt werden.
    Doch alle diese jungen Matrosen waren Männer gewesen, und auch wenn seine Mannschaft in dieser Beziehung vielleicht noch im Dunkeln tappte, so wusste doch Jack ganz genau, dass ihr blinder Passagier eine Frau war – eine Spezies, die völlig ande- ren Naturgesetzen folgte.
    Jetzt betrat Trahern, der Wache hatte, die Szenerie. „Ver- schwindet! Zurück auf eure Posten! Der Kapitän wird sich um den Burschen kümmern. Lasst ihn in Ruhe! Alle!“
    Spöttisch hob Jack eine Braue, als er begriff, dass Trahern noch immer keine Ahnung hatte, um wen es sich bei dem blin- den Passagier handelte.
    Einer der Seeleute versuchte, ihn darüber zu informieren. „Ich sage Ihnen, Mr. Trahern, das ist kein Junge.“
    „Doch, ist es!“, widersprach ein anderer.
    „Du bist ja blind! Darauf verwette ich meine Rationen Grog!“
    „Die Wette nehme ich an! Sieh dir die Augen an. Und an ihrem Mund kannst du es auch erkennen.“
    Der Seemann zog eine Grimasse. „Hübsche kleine Mädchen benutzen keine Waffen.“
    „Was also bist du?“, fragte der Kanonier und ging ohne Furcht vor den Waffen auf sie zu. Sein Goldzahn glänzte in der Sonne, genau wie sein kahler Kopf.
    Jack sah zu, wenn auch ein wenig angespannt. Auf jedem Schiff gab es einen, der den meisten Ärger machte, und auf The Winds of Fortune war das Ballantine, der missmutige Kanonier, der sich als Oberster der Mannschaft sah und nur zwei Men- schen auf dem Schiff gehorchte: Mr. Brody und Kapitän Jack.
    „Junge oder Mädchen?“, fragte er. „Zeig es uns, damit die Wet- te geklärt ist.“
    „Bleiben Sie zurück!“, rief Eden, als Ballantine lachend nach ihrem Ann greifen wollte und sie verfehlte.
    Eden entwich ihm.
    „Ach, sei doch nicht so“, sagte der stämmige Kanonier und umkreiste sie, während die meisten der Männer lachten. „Wir wollen dich sehen.“
    „Lass das Kind in Ruhe, Ballantine!“, mischte sich Higgins ein und machte mutig einen Schritt auf den viel größeren Mann zu.
    Ballantine versetzte Higgins einen Stoß, sodass der gegen die

anderen Männer taumelte, die ihn auffingen. „Warum gehst du nicht und leckst dem Captain für eine Weile die Stiefel? Was an- deres kannst du ja ohnehin nicht!“
    Jack war bereits im Begriff, vorzutreten und dem Ganzen ein Ende zu setzen, als Ballantine im letzten Moment noch einmal den Arm ausstreckte und versuchte, Eden zu packen. Sie rea- gierte sofort. Ihre Klinge blitzte in der Sonne auf, Ballantine wich mit einem Fluch zurück. Ein hässlicher Riss zeigte sich auf seinem tätowierten Unterarm.
    Jetzt lachte die Mannschaft nicht mehr. Wütende Schreie wur- den laut.
    „Du elender Wurm!“ Ballantine zog sein Messer. „Dafür krie- ge ich dich.“
    „Versuchen Sie es, wenn ich Ihnen mit meiner Machete das Hirn spalten soll“, erwiderte das Mädchen selbstsicher. „Aber ich überschätze Sie, Sir. Offensichtlich haben Sie gar kein Hirn.“
    In diesem Augenblick erfasste ein Windstoß das Tuch, das sie um den Kopf trug, und ihre herrliche Mähne kupferroten Haars fiel ihr über die Schultern und flatterte dann im Wind.
    Alle Männer starrten sie an.
    „Genug!“ Jack sprang vom Achterdeck herunter, den Dolch gezogen. „Dieses Mädchen steht unter meinem Schutz“, er- klärte er und sah seine Männer nacheinander an. „Wenn einer Hand an sie legt, hänge ich ihn persönlich am Bugspriet auf. Ver- standen?“
    Ein paar verhaltene „Aye, aye, Sir“ wurden laut, und die Män- ner wichen vor ihm zurück.
    Ballantine zeigte nun, da der Kapitän sich an Deck befand, nichts mehr von seinem rauen Gehabe. Er senkte seinen kahlen Schädel und presste eine Hand auf die blutende Wunde. „Wir ... äh ... haben den blinden Passagier für Sie gefunden, Captain“, murmelte er.
    „Das sehe ich“, erwiderte Jack knapp. „Geh zur Krankensta- tion. Du blutest mir das ganze Deck voll.“
    „Aye,

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