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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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würde.
    Trahern schob sein Fernrohr zusammen und sah Jack hoff- nungsvoll an. „Meinen Sie, Ihr Onkel bringt Miss Georgie mit?“
    Jack lachte. „Was, die Schönheit der Gewürzinseln? Die Köni- gin von Bombay? Glaubst du wirklich, sie würde sich aus ihrem gesellschaftlichen Leben losreißen, nur um dich zu sehen?“
    „Nein.“ Trahern seufzte. „Aber ein Mann darf doch noch träu- men, oder? Diese Frau ist eine Göttin.“
    Spöttisch schüttelte Jack den Kopf. „Vergiss sie, Mann. Sie würde dich bei lebendigem Leib verspeisen.“
    „Ja, aber ich glaube nicht, dass es mir etwas ausmachen würde.“
    „Hey.“ Jack runzelte die Stirn. „Du redest von meiner kleinen Cousine.“
    Rudy unterbrach sie mit plötzlichem Gebell. Zu gern würde er zu den Hühnern und Enten vordringen, die in Kisten in den Ret- tungsbooten lebten. Das Geflügel wurde gehalten, um die Kom- büse mit frischen Eiern zu versorgen.
    Aus dem Innern der Jollen war aufgeregtes Gackern und Qua-

ken zu hören, und obwohl die Matrosen versuchten, den Bullter- rier von seinem Spiel abzulenken, seufzte Jack und machte sich auf, seinen Hund zurückzuholen.
    Er packte Rudy am Lederhalsband, zog das japsende Tier mit halbherzigem Schimpfen zurück und begab sich dann in seine luxuriöse Kabine. Dabei rannte Rudy vor ihm her und begrüß- te Phineas Patrick Moynahan, Jacks schmuddeligen neunjähri- gen Kabinenjungen, bekannt als der Knirps. Der Kleine putzte Jacks Stiefel, doch Rudys freudige Begrüßung warf ihn von sei- nem Hocker.
    Der Kleine landete lachend auf dem Boden. „Geh weg von mir, du verrückter Köter!“
    Zur Antwort leckte Rudy ihm die Wangen und wartete dann wedelnd darauf, dass der Junge mit ihm spielte.
    Doch Jack hatte viel zu tun und gab dem Jungen die nächste Aufgabe. „Mr. Moynahan, ich brauche meinen Sekretär. Gehen Sie und holen Sie mir Mr. Stockwell. Ich möchte einen Brief diktieren.“
    „Tut mir leid, Captain, das kann ich nicht.“ Der Junge setzte sich wieder auf seinen Hocker. „Er liegt mit einem tropischen Fieber auf der Krankenstation.“
    „Wirklich?“, fragte Jack überrascht.
    Der Knirps nickte und nahm sich den nächsten Stiefel vor. Am vergangenen Tag hatte Stockwell sich während der Arbeit beklagt, er fühle sich nicht gut, aber Jack hätte nicht geglaubt, dass es sich um etwas Ernstes handelte. „Mr. Moynahan“, sagte er abrupt. „Sie haben Schuhcreme an der Stirn.“
    Stirnrunzelnd griff der Knirps nach oben, um sie abzuwi- schen, verschmierte sie aber dabei nur noch mehr.
    Jack unterdrückte ein Lächeln. „Martin!“, rief er, damit sein Kammerdiener für den Sekretär einsprang.
    Der geschäftige kleine Mann kam sofort herbeigeeilt. Wäh- rend Martin sich über die zusätzliche Arbeit grämte und dabei eilig Papier und Tinte holte, setzte Jack sich und stützte die Füße auf eine Ecke seines großen Schreibtischs. Dann lehnte er sich zurück und überlegte, wie er den Brief beginnen sollte.
    Während er im Geiste eine Begrüßung formulierte, klopfte es an der Tür. „Herein.“
    Jack sah auf, als sein grauhaariger Waffenmeister eintrat.
    „Gibt es Schwierigkeiten, Brody?“ Jack blickte auf seine Ta- schenuhr. „Unsere Übungsstunde findet erst um vier Uhr statt.“

„Haben Sie einen Moment Zeit, Captain?“, erwiderte Brody, den Hut in der Hand.
    „Natürlich. Sprechen Sie.“
    Mit dem wachsamen Blick des Kämpfers betrachtete Brody Martin. „Ich dachte, Sie sollten wissen, Captain, dass das Ge- rücht umgeht, wir hätten in Trinidad einen blinden Passagier an Bord bekommen.“
    Nachdenklich legte Jack die Fingerspitzen zusammen. „Tat- sächlich?“
    „Ja. Einer der Gehilfen des Zimmermanns glaubt, im Orlop- deck einen Jungen gesehen zu haben.“
    „Ist das wahr?“, murmelte Jack, ohne darauf zu achten, wie der Knirps bei dieser Nachricht aufsah.
    Brody wartete, während er einen Moment lang überlegte.
    Dann stemmte Jack seine Füße auf den Boden. „Nehmen Sie ein paar Männer mit nach unten und sehen Sie sich um. Wenn Sie jemanden finden, der nicht zur Mannschaft gehört, lassen Sie ihn arbeiten. Auf meinem Schiff zahlt jeder für seine Über- fahrt“, erklärte er und schob den Gedanken an einen Rotschopf mit smaragdgrünen Augen beiseite.
    Nein, das ist unmöglich.
    Eden Farraday war mutig, aber nicht verrückt.
    Außerdem konnte niemand diese üppige Schönheit für einen Jungen halten, nicht einmal im dämmerigen Licht des Orlop- decks. Zweifellos handelte es

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