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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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vor so vielen Jahren nur ein kleiner Junge gewesen, vielleicht zehn Jahre alt. Sie seufzte leise und runzelte die Stirn, während sie den Preis betrachtete, doch sie fand kei- ne Erklärung dafür, warum er sich in Lord Jacks Besitz befand. Vielleicht hatte irgendein Mann ihn während seiner Kindheit zu einem Boxkampf mitgenommen. Vielleicht hatte er ihn erst kürzlich gekauft aus Bewunderung für den irischen Boxer.
    Sie schob die Frage beiseite und nahm einen der Briefe in die Hand, die darüberlagen. Dann biss sie sich auf die Lippe, wäh- rend sie an dem Blatt zupfte. Nein, das kann ich unmöglich le- sen, dachte sie, doch als sie feststellte, dass es sich um die runde Handschrift einer Frau handelte, gewann ihre Neugier die Ober- hand. Der Brief konnte von dem Mädchen sein, das er als junger Mann geliebt hatte – Lady Maura. Diejenige, die ihn nicht gehei- ratet hatte ...
    Getrieben von dem Wunsch herauszufinden, ob Lady Maura ihre Entscheidung bedauert hatte angesichts des großartigen Mannes, der aus Lord Jack geworden war, drehte sie den Brief

herum – und stellte fest, dass er nicht von Lady Maura stammte. Wie es aussah, hatte Lord Jack eine Schwester!
    Eden konnte nicht widerstehen. Den Rest des Nachmittags verbrachte sie mit Lesen. Der Name seiner Schwester lautete Jacinda, und sie hatte ihrem weit entfernten Bruder ganze Bän- de über ihre Familie geschrieben, die ständig wachsende Schar neuer Babys und kleiner Kinder, und all die Abenteuer in der Gesellschaft. Obwohl sie kaum älter war als sie selbst, entstand bei Eden der Eindruck, dass Lady Jacinda nichts weniger war als eine der führenden Gastgeberinnen der Londoner ton. Tee im Salon der Königin! Ein privater Ball in Devonshire House! Die Rennen in Ascot!
    Jacindas Berichte waren wesentlich authentischer als die aus zweiter Hand von Journalisten, wie sie in La Belle Assemblée abgedruckt wurden. Es klang, als wäre sie eine herzliche, char- mante und elegante Person – genau so eine Dame würde Eden selbst gern werden. Ihr wurde klar, dass Jacks gesamte Familie sich in den höchsten Kreisen der Gesellschaft bewegte.
    Es fiel ihr schwer, das zu glauben.
    Tatsächlich war sie vollkommen hingerissen davon, über die- ses erstaunliche Leben zu lesen. Durch Jacindas lebendige Schil- derungen entstanden Jacks Geschwister beinahe leibhaftig vor ihrem geistigen Auge. Vom Blickwinkel der kleinen Schwester aus erschienen die stolzen Lords nicht mehr ganz so einschüch- ternd: Robert, der unfehlbare Lord of Hawkscliffe, Sachwalter für Angelegenheiten des Adels im House of Lords und Sammler herrlicher Pianos. Seine Gnaden führten ein großartiges Haus im Herzen Londons mit seiner schönen und – wie es schien – bei- nah heiligen Duchess Bel.
    Danach kamen die tapferen Zwillinge Damien und Lucien – der eine betrieb als Zeitvertreib die Zucht von Rennpferden, das Interesse des anderen lag darin, mit seinen umstrittenen Mei- nungen andere Leute zu provozieren. Damien, „unser Colonel“, wie Jacinda ihn nannte, war wohl ein würdevoller Kriegsheld, während der mysteriöse Lucien irgendeinen geheimnisvollen Dienst für die Regierung ausführte. Jacinda schrieb Jack, dass niemand ganz sicher wusste, was Lucien tat, und er selbst durfte nicht darüber reden.
    Und dann war da noch der charmante Lord Alec, ein Hans- Dampf-in-allen-Gassen, der gerade das Mädchen seiner Träu- me für sich gewonnen hatte, zusammen mit einem großen Ver-

mögen am Spieltisch. Jacinda schrieb auch von ihrer besten Freundin Lizzie, die ihnen so nahezustehen schien wie ein Fa- milienmitglied und gerade einen Viscount geheiratet hatte. Lizzie, wer immer sie sein mochte, erwartete ihr erstes Kind. Nachdem sie das Datum des Briefes gesehen hatte, der bereits ein paar Monate alt war, fragte Eden sich, ob Lizzie das Baby bereits geboren hatte und ob es wohl ein Junge oder ein Mäd- chen war.
    Was Jacinda selbst betraf, so erfuhr Eden, dass sie mit einem Marquess verheiratet war, den sie Billy nannte und von dem sie bereitwillig schwor, dass er das liebste, bestaussehende und wunderbarste Wesen auf der ganzen Welt war. Jacinda schrieb, sie wäre sicher, Jack würde ihn mögen aus Gründen, die sie dem Papier nicht anvertrauen wollte. Vor allem aber schrieb sie wahre Hymnen der Liebe über ihren kleinen Sohn Beauregard. Beaus erste feste Nahrung. Beaus erste Schritte. Beaus erster Hund. Beau, der in der Kirche in den Mittelgang entwischte, wo jeder der Anwesenden zu schwören

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