Gaelen Foley - Knight 07
sie näher und legte den Arm um ihre Schultern. Sie lehnte sich an ihn, und Jack küsste ihre Schläfe. „Niemand wird Sie je besitzen, Eden Farraday. Wenn es so war, wie Sie es schildern, hatten Sie vollkommen recht, von dort wegzuwollen.“
Sie schwieg einen Moment, doch er spürte, dass sie noch etwas auf dem Herzen hatte.
„Was ist?“, fragte er und berührte mit den Lippen ihre Stirn.
„Vielleicht verfolgt er Sie, Jack. Ich bezweifle, dass Connor den Wald verlassen würde, nur um mich zu suchen. Er hasst die Welt und findet sich in der Zivilisation nicht zurecht. Aber Sie sollen wissen, dass diese Möglichkeit besteht. Als er sah, wie Sie mich küssten, war er außer sich.“
„Verdammt!“ Jack seufzte. „Ich habe Sie damit also in Gefahr gebracht.“
„Das macht mir nichts aus“, sagte sie schnell und schenkte ihm ein scheues Lächeln. „Außerdem war es nicht nur die Tat- sache, dass Sie mich geküsst haben, die ihn so wütend gemacht hat. Aus seiner Sicht war es sicher viel schlimmer, dass er sah, wie ich den Kuss erwiderte.“
„Ja, das haben sie allerdings“, sagte Jack leise und zupfte lie- bevoll an einer ihrer Locken.
„Wie sollte ich auch nicht?“, fragte sie errötend. „Sie haben mir kaum eine Wahl gelassen.“
„Oh, kommen Sie, so schlimm war es nicht, oder? Außerdem musste es sein.“
„Warum? Weil Sie sich über meinen Vater geärgert hatten?“
Er schüttelte den Kopf und strich mit dem Daumen über ihre vollen Lippen. „Es war unmöglich fortzugehen, ohne Sie zu küs- sen. Wenigstens kosten musste ich einmal.“
Sie errötete und senkte den Blick.
Jack beobachtete sie voller Verlangen.
„Der Punkt ist“, fasste sie zusammen, „ich würde es nicht für unmöglich halten, dass Connor versucht, es Ihnen irgendwie heimzuzahlen.“
„Keine Sorge, meine Liebe. Ich fürchte mich nicht vor ihm.“
„Aber ich“, sagte sie ein wenig kläglich.
Überwältigt von dem Wunsch, sie zu beschützen, zog Jack sie auf seinen Schoß. „Kommen Sie zu mir. Es ist alles gut“, flüsterte er. Sanft drückte er ihren Kopf an seine Schulter, sie schlang die Arme um ihn und barg ihr Gesicht an seiner Halsbeuge. „Nie- mand wird Ihnen wehtun. Nicht solange ich da bin.“
Sie umarmte ihn fester und küsste ihn zärtlich auf die Wange. Nach einer Weile murmelte sie: „Ich mag es, wenn Sie frisch ra- siert sind.“
Er achtete kaum darauf. „Erinnern Sie sich an alles, was ich vorhin über die Förderung der Forschungsarbeit Ihres Vaters gesagt habe?“
Sie nickte.
„Ich nehme es alles zurück“, erklärte er. „Ein neuer Mäzen ist das Letzte, was Sie und Ihr Vater brauchen. Und Sie wollen das doch auch überhaupt nicht, oder? Ein Mäzen würde ihm nur die Möglichkeit verschaffen, ins Nirgendwo zurückzukehren und Sie dorthin mitzunehmen. Sie müssen allmählich ehrlich zu sich selbst sein, Eden. Das wollen Sie gar nicht.“
„Nein“, gab sie zögernd zu.
„Sie brauchen etwas Abstand vom Regenwald, ehe er Sie bei- de in edle Wilde verwandelt.“
„Ja.“ Sie umarmte ihn fester, beinahe leidenschaftlich. „Oh Jack. Ich hoffe so sehr, dass Papa mir aus dem Regenwald hi- nausgefolgt ist ...“
„Ich bin sicher, das hat er getan. Er muss krank sein vor Sorge. Das könnte gerade das Richtige gewesen sein, um ihn wieder zu Verstand zu bringen.“
„Wenn er London wiedersieht, Tante Cecily und all meine Cousins und Cousinen, dann wird er bestimmt erkennen, dass es dort nicht so schlimm ist, wie er geglaubt hat. Mutters Tod hat ihn so sehr verändert. Er hat sich dort im Wald regelrecht ver- steckt.“
„Und Sie bei sich festgehalten. Hören Sie mir zu.“ Er umfass- te ihr Gesicht mit beiden Händen und sah sie ernst an. „Sie müs- sen sich nicht schuldig fühlen, weil Sie gegangen sind. Ihr Vater ist derjenige, der sich selbstsüchtig verhalten hat. Und wenn ich ihn das nächste Mal sehe, werde ich es mir nicht nehmen lassen, ihm das auch zu sagen.“
Sie lächelte traurig. „Er würde Ihnen kaum zuhören.“
„Sie haben mich noch nicht brüllen gehört“, erklärte er leise und umfasste behutsam ihr Kinn. „Jetzt nichts mehr über Mäze- natentum oder das, was Ihr Vater will. Von nun an zählt nur noch die Frage, was Sie wollen, Eden.“
In seinen Armen entspannte sie sich wieder und lehnte den Kopf an seine Schulter. „Ich will dasselbe wie immer“, sagte sie, nachdem sie einen Moment lang darüber nachgedacht hatte. Dann hob sie den Arm und spielte mit
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