Gaelen Foley - Knight 07
Eden. Weiß du nicht, dass du das schon bist? Aye, sie war schöner als die meisten von ihnen es sich zu erträumen wagten, und diese Art von Schönheit hatte nichts zu tun mit einem hübschen Gesicht.
Er bückte sich und küsste ihre glatte, weiße Stirn, dann rich- tete er sich langsam wieder auf und verließ lautlos den Raum.
9. KAPITEL
Eden träumte von Orchideen.
Blütenblätter, leicht und zart, fielen auf sie nieder, und Jack war da, lächelnd, braun gebrannt, so stark wie ein Baum. Aber aus irgendeinem Grund rochen die Orchideen nicht wie sonst nach Vanille, sondern nach Zimt ...
„Oh, Miss Farraday“, hörte sie einen tiefen, heiteren Sing- sang, der sie zu wecken versuchte. „Mylady, das Frühstück ist serviert.“
Die Wirklichkeit schob sich in ihren Traum. Die Morgensonne fiel durch das Baumwolltuch vor ihren Augen.
Wieder hörte sie die heisere Stimme. „Hier ist Schokolade.“
Als Reaktion auf die köstlichen Gerüche, die den dünnen Stoff durchdrangen, knurrte ihr der Magen.
Schokolade ... und Zimt?
Mmh ...
Sie lächelte schon, noch ehe sie ganz wach war.
Benommen zog sie sich das Tuch vom Gesicht und spähte über den Rand hinweg. Sie sah, dass Jack auf der Bettkante saß.
Im sanften Licht der goldenen Morgensonne beobachtete der Schrecken Westindiens sie mit einem zärtlichen Lächeln auf den harten, attraktiven Zügen.
„Jack!“, sagte sie leise, richtete sich auf und hielt sich die De- cke vor die Brust.
Er beugte sich vor und küsste ihre Wange. „Guten Morgen, Süße.“ Dann deutete er mit großer Geste auf das Tablett auf dem Tisch. „Darf ich Ihnen dieses feierliche Frühstück präsen- tieren?“
„Oh, ich akzeptiere, aber was feiern wir?“, fragte sie und gähn- te.
„Das Fieber ist gesunken. Peter Stockwell ist wach, und, was noch wichtiger ist, er lebt.“
Aus großen Augen sah sie ihn an. „Oh, Gott sei Dank.“
„Und Dank auch Ihnen, mein furchtloser kleiner Doktor.“ Ohne weitere Umschweife reichte er ihr eine Tasse mit heißer Schokolade.
Entzückt von diesem unerwarteten Luxus blickte sie erst in die Tasse und dann zu ihm. „Ist da Zucker drin?“
„Reichlich.“
Sie nippte an dem süßen, dunklen Getränk und seufzte zufrie- den.
„Sehen wir mal, was haben wir denn da noch?“, sinnierte er laut. Er beugte sich zu dem Frühstückstablett hinüber und hob den silbernen Deckel hoch, sodass ein Glas Saft und ein schön angerichteter Teller sichtbar wurden – mit Schinken, fri- scher Grapefruit sowie Zimtröllchen, die so frisch waren, dass sie noch dampften. Rosinen sahen aus der weißen Zuckerglasur hervor, die an ihnen heruntertroff.
Verlockt stellte Eden die Tasse ab, leckte sich die Lippen, nahm ein Zimtröllchen und biss ein großes Stück ab. Bei ihren erstaunten Entzückensrufen lächelte Jack noch breiter. Nach- dem sie jahrelang ihren Vater und Connor im Regenwald ver- sorgt hatte, konnte sie sich nicht erinnern, wann zum letzten Mal jemand ihretwegen solche Umstände gemacht hatte.
Sie schob ihm den Teller zu. „Ich soll das doch wohl nicht alles allein essen?“
„Doch.“ Er lachte, sodass seine weißen, ebenmäßigen Zähne sichtbar wurden. „Jeden Krümel.“
Gespielt böse sah sie ihn an und hielt ihm ein Zimtröllchen vor den Mund. Er nahm einen großen Bissen, und Eden aß die an- dere Hälfte, dann beugte sie sich vor, kicherte, kaute und küsste ihn auf den Mund.
„Mmh.“ Jack schluckte, erwiderte den schnellen Kuss und griff nach ihrer Schokolade. „Das ist gut.“
„Das sagte ich doch.“
„Ich meinte den Kuss.“ Er stellte die Tasse wieder hin und nahm ihr das Saftglas aus der Hand. Während er es auf das Tablett stellte, betrachtete er sie verlangend. „Ich möchte noch einen.“
Vor Aufregung schlug ihr Herz schneller, als er ihren Nacken umfasste und sie behutsam näher zog. Dann seufzte sie leise, als er mit seinen Lippen die ihren berührte, und sie schmiegte sich an ihn.
Ihr war nicht bewusst gewesen, wie sehr sie sich nach ihm ge- sehnt und die Stunden gezählt hatte, seit er zuletzt bei ihr ge- wesen war. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, seit sie zuletzt seine Arme um sich gespürt hatte, dabei hatte er sie erst vor zwei
Nächten in seinem Bett geküsst.
Als sie die Arme um seinen Hals schlang und seine Küsse vol- ler Leidenschaft erwiderte, legte er eine Hand an ihre Taille und zog sie näher. Dabei ließ er einen Finger über ihren Nacken glei- ten, und sie erschauerte unter dieser
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