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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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Deswegen hat er mich von dir ferngehalten. Er wollte mich nicht an dich verlieren. Du siehst, Jack, ich verfüge über einen guten Instinkt. Vielleicht weiß ich nicht viel über den Lauf der Welt, aber ich kenne mein eigenes Herz. Und es sagt mir, dass du hinter all diesen dunklen Geschichten, die du über dich ver- breitest, der freundlichste und edelste Mensch bist, den ich je getroffen habe.“
    Er riss sich los und fuhr herum. „Der Teufel bin ich!“
    „Es stimmt.“ Ihre Augen waren groß und strahlend, ihr junges Gesicht war ernst.
    Er wich vor ihr zurück. „Und wie viele Menschen hast du kennengelernt in deinem Versteck im Regenwald? Acht? Neun?“, stieß er spöttisch hervor. „Erzähl mir nichts über Instinkte. Die Erfahrung zählt, und je mehr Erfahrung du hast, desto mehr siehst du den Regenwald überall.“ Er schüttelte den Kopf. „Es geht immer nur ums nackte Überleben. Und weißt du was? Überleben ist das Einzige, in dem ich wirklich gut bin. Und du, du erkennst das Böse nicht einmal, wenn es vor dir steht, denn du hast nichts als Gutes in dir. Nichts anderes kannst du erken- nen, denn du betrachtest alles nur durch das kristallklare Pris- ma deiner selbst, Eden. Aber all deine Reinheit kann mich nicht besser machen.“
    Mit Tränen in den Augen starrte sie ihn an. „Vor langer Zeit schon hast du gelernt, an eine Lüge zu glauben, Jack. Eine Lüge, von der du heute noch überzeugt bist.“
    „Ich täusche mich also?“
    „In gewisser Weise, ja.“ Sie blinzelte die Tränen weg. „Al- les, was du gerade gesagt hast, ist Unsinn. Du bist gut. Welcher Mann riskiert seine eigene Freiheit und die Arbeit seines gan- zen Lebens, um der Freiheit anderer zu ihrem Recht zu ver- helfen? Ein Schurke? Wer schickt zwölf Schiffe mit Essen und

Wasser in eine Stadt, die von einem Beben zerstört wurde? Wer nimmt einen naiven blinden Passagier unter seine Fittiche und beschützt ihn, statt ihn so zu behandeln, wie er es verdient? Du bist kein Schurke, und ich werde es nicht dulden, dass du so von dir sprichst.“
    „Oh Verzeihung.“
    „Ich weiß jetzt, warum du dich von den Menschen fern- hältst ...“
    „Hast du dir die Menschen in der letzten Zeit einmal ange- sehen?“
    „Du redest wie Papa.“
    „Abgesehen davon, dass ich bei Verstand bin.“
    „Ich kann nur erahnen, was du ertragen musstest, als du so alt warst wie der Knirps, dass du so etwas glauben kannst. Aber ich würde dich niemals so behandeln. Das musst du wissen.“
    „Ich würde etwas dazu sagen, wenn ich auch nur die geringste Ahnung hätte, wovon zum Teufel du überhaupt redest.“
    „Jack ... ich weiß Bescheid über deinen Vater.“
    Seine nächste spöttische Bemerkung blieb ihm im Hals stecken.
    Er fühlte sich, als hätte man ihn gerade mit einer Lanze durch- bohrt, doch während das Blut aus seinem Kopf wich, sprach sie weiter.
    „Ich verstehe jetzt, warum du glaubst, dass alle gegen dich sind, und warum du so zornig bist. Warum du für dich bleibst und niemandem traust. All diese Schlösser an deiner Tür, oh mein Liebling ...“
    Er wich vor ihr zurück, entsetzt und erschrocken, dass sie von seiner Abstammung wusste, die ihn zum Bastard machte. Die Briefe zu lesen war eine Sache. Aber dies war etwas anderes. Er wusste, was jetzt kommen würde.
    Er wusste es.
    Aus Erfahrung.
    „Sei nicht böse. Ich bin auf deiner Seite, Jack. Deine Herkunft ist mir egal. Bitte, ich will nur helfen. Ist das der Grund, warum du Lady Maura nicht heiraten durftest?“
    Mit dem Namen dieser Verräterin, der einzigen Person, von der er eine Weile lang geglaubt hatte, sie mache sich etwas aus ihm, kehrte die Vergangenheit zurück wie ein Schwarm Fleder- mäuse. Und alles, was er in den vergangenen zwanzig Jahren erreicht hatte, löste sich in nichts auf. Machte mit einem Wim-

pernschlag all seine Bemühungen zunichte, ihnen zu zeigen, dass trotzdem etwas aus ihm geworden war.
    Nein, diese Erinnerungen konnten ihm nur zeigen, dass er im- mer nur der irische Bastard sein würde, nicht würdig, mit sei- nen Brüdern zusammen zu sein. Ein schlechter Einfluss. Nichts Gutes.
    Schlecht bis ins Mark.
    „Jack?“, flüsterte Eden, und durch den Schleier des Schmerzes spürte er vage, dass sie ihn beunruhigt ansah.
    Ganz plötzlich stieß er einen ohrenbetäubenden Schrei aus, der das Glas im Fenster zum Klirren brachte. Mit einer einzigen Bewegung fegte er alles vom Tisch, was darauf gelegen hatte – Karten und Papiere, Stifte und Bücher, die

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