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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
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irgendwo finden würden.
    Konnte er Syria trauen? War es richtig gewesen, sie einzuweihen und sie somit in Gefahr zu bringen? Ihre Unterstützung war notwendig, denn sie kannte sich in dieser Festung am besten aus und wusste, wie man beim Herumlaufen unbemerkt blieb. Syria kannte jeden geheimen Winkel dieses Hauses.
    Sie war toll, attraktiv, hübsch und klug, einfach liebenswert. Der Gedanke an den Kuss am frühen Morgen ließ sein Herz wieder vor Freude hüpfen. Der Kuss war erst sehr zaghaft gewesen, wurde dann immer mehr fordernder, bis sich ihre Körper nicht mehr voneinander lösen konnten. Sie hatte sich an ihn gedrückt und ihre Lippen wollten immer mehr. Er fühlte genauso wie sie. Er wollte mehr von ihr, viel mehr und das war noch ein Grund, hier herauszukommen. Sie würde mit ihm gehen; das machte ihn glücklich. Syria könnte Mutterersatz für seine Schwestern werden, eine weibliche Person ihres Vertrauens, die sie bei Problemen beraten könnte. Wie sehr er auch seine Schwestern liebte, erschien ihm die weibliche Seele manchmal rätselhaft. Er konnte auf die Mädchen achten und ihnen helfen, im Leben ihren Weg zu gehen. Er hatte die Stelle seiner Eltern eingenommen, trotzdem fiel es ihm schwer, immer die richtige Entscheidung zu treffen, aber mit Syria an seiner Seite, könnte er das Leben meistern. Das gab ihm Zuver-sicht. Außerdem sehnte er sich nach Zärtlichkeit und Liebe. Seine Gedanken schweiften ab, und er stellte sich vor, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn sie gemeinsam im Bett liegend ihre Körper erforschten. Ihre warme, weiche Haut unter seinen Händen und seine Lippen auf ihren. Wie er ihr ein gefühlvolles Stöhnen herauslocken würde. Ja, darauf würde er sich freuen.
    Plötzlich hörte er Stimmen auf dem Hof. Draußen tat sich etwas. Er sah eine kriegerische Reiterschar und Fußvolk auf das Herrscherhaus zukommen. Sie hatten zwei Karren dabei, worauf sie etwas transportierten. Als sie nah genug waren, erkannte er Master Saret, der die Truppe anführte. Saret war derjenige, der Jeremia gefangen genommen hatte. Jason lehnte sich aus dem Fenster, um deutlicher sehen zu können. Er erkannte auf dem ersten Karren Jeremia. Sein Körper war gekrümmt. Lebte er noch? Er kniff die Augen zusammen, um erkennen zu können, ob er sich bewegte, konnte es aber nicht sehen. Auf dem zweiten Karren saßen weitere drei Gefangene. Sie waren gefesselt und blickten ins Leere. Einer davon musste der Bruder von Isma sein. Sie schienen unverletzt. Er hoffte nur, dass Netan sie am Leben lassen würde, bis Isma eintraf, denn er wusste, dass Netan keine Probleme damit hatte, sie zum Tode zu verurteilen und das Urteil direkt vollstrecken zu lassen. Er kannte keine Gnade. Nun näherte der Trupp sich den Festungsmauern und somit verschwanden sie aus seinem Blickfeld.
    Er drehte sich schnell zu seinen Schwestern um. „Bleibt bitte im Zimmer. Ich muss kurz etwas nachsehen."
    Er hatte seinen Schwestern nichts über die neuen Gefangenen erzählt. Die Gefahr war zu groß, dass sie vielleicht etwas ausplapperten, was jemand mitbekommen könnte, für dessen Ohren es nicht bestimmt war. Sie sollten nicht in die Sache mit hineingezogen werden. Das wollte er nicht.
    Er ging zur Tür und schlich sich hinaus in den Flur, hoffend, etwas belauschen zu können. Außer schnellen Schritten der Bediensteten war nichts weiter zu hören. Enttäuscht schlüpfte er zurück ins Zimmer.
    „Ist etwas geschehen?", wollte Julien wissen.
    „Es sind neue Gefangene eingetroffen, und ich wollte hören, woher sie kommen", erklärte er. Und das sollte auch als Erklärung reichen, dachte er sich.
    „Und konntest du irgendetwas verstehen?"
    „Leider nicht."
    Julien widmete sich wieder ihrer kleinen Schwester und bürstete ihr die Haare.
    Jason konnte nun nichts weiter tun, als auf Syria zu warten, die hoffentlich mehr Informationen hatte. Sie ließ nicht lange auf sich warten, denn schon nach kurzer Zeit schlüpfte sie durch die Tür. Sofort ging er auf sie zu und berührte zärtlich ihren Arm. Am liebsten hätte er sie in die Arme geschlossen und geküsst, aber er hielt sich wegen seinen Schwestern zurück. Auf seine Geste lächelte Syria ihn an, wurde aber sofort wieder ernst. Sie stellten sich etwas abseits von den beiden Kindern, damit sie so wenig wie möglich von dem Gespräch mitbekamen.
    Flüsternd begann Syria zu erzählen. „Sie sind eingetroffen. Ich habe gehört, dass sie die drei Gefangenen in den Kerker gebracht haben. Der vierte

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