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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
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schwer, denn ich hatte schon gedacht, er hätte mich verlassen, bevor ich ihn noch einmal sehen konnte. Als ich ihn dann vor mir erblickte, beruhigte ich mich sofort, denn ich wollte nicht, dass er meine Sorge spürte.
    Ich trat ans Bett und sah ihn still daliegen. Seine Wunde war frisch versorgt und verbunden worden, trotzdem sorgte ich mich um den Zustand seiner Haut. Vom Gesicht bis zum Bauch gab es viele dunkelrote Flecken, und sein Leib war aufgedunsen und heiß. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen. Die Wunde musste sich entzündet haben. Hoffentlich war es keine Blutvergiftung. Er wirkte sehr bleich, mit dunklen Augenringen, seine schwarzen Bartstoppeln traten hervor. Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen, die langsam aufs Bettlaken trieften. Er hatte hohes Fieber. Ich setzte mich zu ihm und blies einen Lufthauch über seine Stirn. Er blieb regungslos, konnte mich quasi nicht fühlen. Als Geste meiner Ohnmacht begann ich zu beten, dass er überlebte. Tränen quollen mir aus den Augenwinkeln. Der Krieg war mir egal; ich wollte diese Nacht nicht von seiner Seite weichen.
    Plötzlich öffnete sich die Tür. Ein Mädchen trat ein und kam mit raschen Schritten auf ihn zu. Sie hatte ein nasses Tuch in der Hand, das sie auf seine Stirn legte, dabei beugte sie sich zu Jeremia hinunter und sprach leise zu ihm. „Jeremia, gib nicht auf. Wir kämpfen, und das musst du jetzt auch. Ich habe erfahren, dass eine Frau namens Charisma auf dem Weg hierher ist. Bitte kämpfe!“ Dabei strich sie vorsichtig mit dem Tuch über seine glühenden Arme.
    Das musste Syria sein. Ich erkannte sofort ihre spitzen Ohren und wusste, dass sie aus Cavalan stammen musste. Sie war sehr hübsch und vielleicht ein, zwei Jahre jünger als ich. Sie kam mir bekannt vor, aber das konnte nicht sein, denn wie ich von Jason erfahren hatte, lebte sie fast ihr ganzes Leben in Capan. Woher sollte ich sie auch kennen? Ich war ihr vorher noch nie begegnet. Ich bezweifelte, dass sie jemals in Kalander gewesen war. Nichts desto trotz kam sie mir bekannt vor und dieser Gedanke ließ mich auch nicht los, als sie längst aus dem Zimmer gegangen war.
    Draußen wurde es immer dunkler und irgendwann saß ich im Dunkeln. Keiner kam, um nach Jeremia zu sehen. Ich spürte Verzweiflung in mir aufsteigen.
    Eigentlich hätte ich erwartet, dass ein Diener nach ihm sah und Netan Auskunft gab, wie es um ihn stand, aber nichts geschah. Außer Syria kümmerte sich scheinbar niemand um ihn. Zwischendurch stöhnte er auf, aber seine Augen öffnete er nicht. Sein Dämmerzustand trieb mir Steine in mein Herz. Er hatte mich die ganze Zeit nicht wahrgenommen.
    Ich dachte an meine Familie. Waren meine Brüder schon zurück? Hatten sie Calena gefunden? Ich wusste, dass meine Mutter mich nicht wecken würde, wenn ich mich im Schlaf befand. Sicherlich machten sie sich Sorgen, da ich auf Seelenwanderung war, vorher so schnell wie möglich los wollte und nun meine Brüder auf mich warten mussten.
    Ich konnte nicht gehen!
    Abermals öffnete sich die Tür. Es war so dunkel, dass ich nicht erkennen konnte, wer es war. Eine Person schlich ans Bett. Ich erkannte an den Umrissen, dass es sich um Syria handeln musste. Sie lief ums Bett herum und entzündete die Kerze auf einem Nachttisch. Dann ging sie zur anderen Seite zu dem Holztisch und zündete eine weitere Kerze an. Auf dem Tisch stand eine Karaffe mit Wasser. Sie füllte damit einen Becher, ging zu Jeremia, hob seinen Kopf und hielt ihm das Gefäß an die Lippen, damit er trinken konnte.
    Ich flehte ihn an, zu trinken, denn Flüssigkeit war in diesem Zustand so wichtig wie das Atmen. „Jeremia, bitte trink etwas.“
    Leider tat er es nicht, aber Syria gab nicht auf und dafür war ich ihr dankbar. Sie nahm einen Stuhl und setzte sich an seine Seite. Mit den Fingern fühlte sie seinen Puls. Ihr Gesicht wurde zu einer unbewegten Maske. Ging es ihm so schlecht? Aber er atmete noch.
    Sie stand kurz auf und suchte in ihrer Rocktasche nach etwas. Als ihre Hand sichtbar wurde, erkannte ich ein hübsches, in rubinrot gehaltenes Taschentuch. Es schien aus Seide zu sein, denn der Stoff lag weich und glänzend in ihrer Hand. Alle vier Seiten des Tuches waren mit aufwendiger Spitze verarbeitet. Sie tauchte ein Stück des Tuches ins Wasser und legte die angefeuchtete Seite auf Jeremias Lippen. Dies wiederholte sie mehrere Male und ich beobachtete sie fasziniert.
    Sie war liebenswert, und obwohl sie Jeremia nicht kannte, auch sehr

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