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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
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bist, Bedingungen zu stellen." Netan hielt kurz inne und dann beschwor er ihn. „Aber ich werde gnädig sein, da wir deine Eltern schon getötet haben. Du wirst mit deinen Schwestern und mit uns nach Capan kommen. Ihr werdet in meinem Haus wohnen. Es wird ihnen nichts passieren, solange du gewillt bist, mir zu helfen. Du wirst alles tun, was ich von dir verlange. Näheres erkläre ich dir später. Hoffentlich hat der alte Mann die Wahrheit gesprochen und du hast diese Gabe, ansonsten wirst du nicht lange leben, das kann ich dir versprechen."
    Alles in ihm sträubte sich dagegen, aber Jason hatte keine Wahl. Netan würde vor seinen Augen Elena und Julien kaltblütig töten lassen. Das wusste er. Also nickte er Netan zu und ergab sich seinem Schicksal.
    Der Herrscher befahl den Aufbruch und ritt voran.
    Jasons Beine fühlten sich schwer an und wollten ihm nicht wirklich gehorchen. Er drehte sich noch einmal zu seinem Haus um, das jetzt fast bis auf die Mauern abgebrannt war. Sein Herz wurde immer schwerer, doch ein Gefühl der Rache breitete sich in ihm aus. Netan wird dafür bezahlen, egal, wie lange Jason auf eine Chance warten musste, das schwor er sich. Er nahm seine Schwestern an die Hand und sie zogen los.
    Sie rannten mehrere Stunden mit den Capitanern durch Tri-anda. Viele Krieger waren wie er, zu Fuß unterwegs, und andere hoch zu Ross. Ab und zu kam ein Capitaner vorbei und stieß Jason grob an, damit er das Tempo nicht verringerte. Er verlor jegliches Zeitgefühl. Selbst die Sonne war von schweren Wolken verdeckt, so dass er nicht wissen konnte, wie spät es eigentlich war. Als ob das jetzt wichtig wäre. Die Zeit war für ihn stehengeblieben, als er seine Eltern und sein Heim verloren hatte. Seine Schwestern trotteten tapfer und schweigsam neben ihm her, ohne einen Mucks von sich zu geben. Doch er wusste, was sie jetzt durchmachten und wie groß ihr Kummer war.
    Die Stunden vergingen und die Dämmerung brach an. Plötzlich hielt die Truppe an. Jason versuchte zu erkennen, was vorne geschah, und sah das Portal, der Übergang in das nächstanliegende Territorium. Er hatte das Portal schon öfters von weitem gesehen, das mindestens zehn Meter hoch und vier Meter breit war und aus Eisen bestand, sehr stabil.
    Ellos, sein ältester Cousin, erzählte ihm als Kind, dass die Portale von bösen Geistern erbaut worden sind und jeder, der das Portal passierte, wurde von der Dunkelheit verschluckt und nie wieder gesehen. Ellos, der jede Gelegenheit nutzte, ihn als Kind zu schikanieren und zu ärgern, ließ nichts aus, um ihm Angst einzujagen. Er erklärte ihm weiter, dass die Portale ganz ohne Halt mitten auf dem Feld standen. Man konnte um die Portale herumgehen, aber wenn man vor dem Portaleingang stand, öffnete es sich nicht. Es gab nur einen Schlüssel, um es zu öffnen und dieser Schlüssel wurde von einer dicken hässlichen alten Hexe mit vier Augen gehütet, jedes Auge schaute in eine andere Himmelsrichtung.
    Jason huschte ein gequältes Lächeln übers Gesicht, als er an seinen Cousin und dessen Schauergeschichten dachte. Wie konnte man sich als Kind nur so viel Unsinn ausdenken?
    In der Tat war es so, dass diese Portale von nichts gehalten wurden, sondern einfach nur mitten im Feld standen. Die sieben Herrscher hatten je einen Schlüssel zu den Portalen und nur ihnen war es erlaubt, sie zu öffnen.
    In der Schule hatte Jasons Galans Geschichte gelernt und konnte alle Herrscher aufzählen, die Trianda seit seiner Entstehung regierten. Auch die Portale waren ein Teil von Galans Geschichte, aber bis heute wusste niemand, wer sie errichtet hat und seit wann es sie gab, geschweige denn warum. Von daher waren viele Legenden im Umlauf, und natürlich wurde einiges hinzugedichtet oder sogar Hirngespinste erfunden.
    Krieger aus Trianda bewachten sie, aber nun lagen die ehemaligen Wächter tot auf der Erde. Jasons Mageninhalt bahnte sich den Weg nach oben, und er übergab sich bei dem Anblick der blutverschmierten Leichen. Die Capitaner lachten ihn aus. Julien half ihm auf.
    „Elena, Julien schaut nicht hin! Schließt eure Augen!", bat er seine Schwestern, als er wieder sprechen konnte. Beide gehorchten und blickten in eine andere Richtung.
    Er beobachtete, wie Netan einen goldenen Schlüssel hervorzog, der an einer Kette befestigt war. Das musste der Portalschlüssel sein. Als er ihn in das Schlüsselloch steckte, öffnete sich augenblicklich das schwere Tor. Jason wusste nicht, was ihn erwartete, aber er konnte es

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