GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)
„Netan, Ihr hattet uns aufgetragen, Jason Vanhole ausfindig zu machen, und seine Familie und ihn am Leben zu lassen. Leider gab es Verluste. Der Vater und die Mutter widersetzten sich uns und mussten sterben", erklärte die Bestie grinsend.
Sein Vater war auch tot. Was musste noch alles passieren und warum? „Ihr dreckigen Missgestalten, ihr Ungeheuer, was haben wir euch getan?", schrie Jason kreischend. Nun gab es kein Halten mehr. Seine Verzweiflung und Wut überrollte ihn wie eine Welle. Was hatten sie getan, dass die Götter sie verlassen hatten?
Netan kam auf ihn zu, bis er genau vor ihm stand. Jason lag vor seinen Füßen. „Ihr habt uns gar nichts getan, trotzdem seid ihr mir lästig, Junge. Wir sind im Krieg. Ihr seid sozusagen die Ersten, die meine Macht zu spüren bekamen. Ihr seid ein Exempel, damit die anderen Völker das Fürchten lernen. Ihr wollt mir das Territorium nicht kampflos überlassen, also müsst Ihr alle mit eurem Leben bezahlen." Nun schrie er fast. „Ich werde der alleinige Herrscher über ganz Galan."
Die Meute kreischte jubelnd.
Sie waren im Krieg? Warum wussten sie nichts davon? Keiner hatte sie gewarnt. Nun waren alle tot, bis auf Jason und seine Schwestern.
„Was wollt ihr von uns? Wir haben nichts, was ihr braucht", protestierte Jason verängstigt. Nun begriff er, wer vor ihm stand. Netan, der Herrscher von Capan. Erstmals sah er Capi-taner und erlebte am eigenen Leib ihre Brutalität, die er sonst nur aus Geschichten kannte und deren Glaubwürdigkeit er früher angezweifelt hatte. Die raubtierähnlichen Wesen, die mordeten und sich wie Barbaren aufführten, hatte Jason für Märchengestalten gehalten, die ihnen Angst einjagen sollten. Aber, dass ein Volk in der Realität so grauenhaft sein sollte, hatte er für absurd gehalten. Jetzt traf ihn die Wahrheit mit einer solchen gewaltigen Wucht, dass er es immer noch nicht glauben wollte, was hier gerade geschah. Nein, das konnte doch nicht sein. Seine Eltern.
Ein hämisches, dunkles Lachen ertönte. „Ich will DICH. Denkst du wirklich, ich wüsste nichts von dir? Man hat mir von dir erzählt. Der Trottel, der dich verraten hat, hat um sein Leben gewimmert. Er bettelte, dass ich ihn nicht töten solle, und als Gegenzug würde er mir eine wichtige Information geben. Ich fragte ihn, welche Information es wäre und dann berichtete er mir von einem männlichen Seelenwanderer ist und dabei fiel dein Name, Jason Vanhole. Ich brach ihm als Dank das Genick und riss ihm sein Herz mit bloßen Händen aus seiner Brust." Der Anführer freute sich, mit den Details seiner Taten sein Gegenüber einzuschüchtern, und seine Krieger feuerten ihn an.
Jason konnte im ersten Moment nichts sagen. Ja, er war ein Seelenwanderer, und davon gab es nicht mehr viele, geschweige denn einen männlichen Nachkommen. Seine Eltern hatten ihn immer gewarnt, die Gabe anzuwenden, aber die Menschen kamen zu ihm und baten um Hilfe. Wie hätte er ablehnen können? Damals war ein Kind verschwunden. Er traf die Mutter auf dem Weg nach Hause, wo sie am Straßenrand bitterlich weinte, und ihm kurz drauf erzählte, dass ihr Kind verschwunden war. Da setzte er zum ersten Mal für jemand anderes seine Gabe ein und sagte der Frau, wo sie es finden kann Die Mutter rettete ihr Kind, das in einen Fluss gefallen und fast ertrunken wäre, wenn sie es nicht rechtzeitig gefunden hätten. Das war vor vier Jahren. Seitdem kamen die Menschen von überall her und baten ihn um Hilfe. In seiner Gutmütigkeit konnte nicht anders und half.
War das der Grund, warum diese Bestien in seine Stadt gekommen waren? War er schuld daran, dass alle tot waren? Schuldgefühle übermannten Jason. Jetzt wollte er auch nicht mehr leben. Mit dieser Schuld konnte und wollte er nicht mehr leben.
Er richtete sich auf und stellte sich mit erhobenem Kopf vor Netan. „NEIN! Meine Hilfe bekommst du niemals! Eher sterbe ich, als Ihnen zu helfen."
„Ich denke, du hast keine andere Wahl." Mit einem Kopfnicken befahl Netan zwei Kriegern Elena und Julien zu packen. Sie heulten und jammerten.
Jason wandte sich seinen Schwestern zu, um ihnen zu helfen, aber er wurde in die Knie gezwungen. Mit tiefer Traurigkeit wurde ihm klar, dass er keine Wahl hatte. Er musste Netan helfen, um seine Schwestern zu retten. „Wo bringst du meine Schwestern hin? Wenn ich dir helfen soll, möchte ich sicher sein, dass ihnen nichts passieren wird", stellte Jason entschlossen Bedingungen.
„Ich glaube nicht, dass du in der Lage
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