GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)
sich fühlte? Er hatte mit ihm nicht über Charisma gesprochen und auch nicht über das, was an dem Abend vor der Abreise in Kanas passiert war. Normalerweise plauderten sie über alles. Charisma war wie ein leuchtender Stern in sein Leben getreten, für ihn war sie die Schönste weit und breit, trotzdem fiel es ihm irgendwie schwer, darüber zu sprechen.
In seiner Position und mit dieser Verantwortung, die er für sein Land hatte, durfte ihm die Liebe nicht querschießen. Krieg und Verteidigungsstrategien gehörten jetzt zu den Hauptthemen der Gespräche. Nun saß Gerrit ihm gegenüber, und Jere-mia hatte das dringende Bedürfnis, mit seinem Freund über den besagten Abend zu sprechen und über diese besondere Frau, die sein Leben bereicherte und in die er sich über beide Ohren unsterblich verliebt hatte, und es war definitiv nicht Na-rissa.
Die Seele Charismas war in der letzten Nacht nicht bei ihm gewesen. Er hatte sie nicht gespürt und doch so gehofft, sie würde ihn besuchen. Nachdem er fast die ganze Nacht auf sie gewartet hatte, erwachte er nach unruhigen zwei Stunden Schlaf. Hatte sie vielleicht mitbekommen, dass die Hochzeit stattfinden sollte und nun wollte sie nichts mehr von ihm wissen? Er hoffte, dass dies nicht der Grund war, dennoch wäre es noch schlimmer, wenn ihr etwas zugestoßen wäre. Flehend betete er zu den Göttern, dass sie sich in Sicherheit befand. Er vermisste sie.
Und dann hatte er noch ein größeres Problem: die Hochzeit mit Narissa und diese rückte immer näher.
In den frühen Morgenstunden hatte Narissa sich einfach in sein Schlafzimmer geschlichen, sich nackt ausgezogen, und hatte sich neben ihn unter die Decke gelegt. Er war so spät eingeschlafen und zu erschöpft, um ihre Gegenwart zu bemerken. Als er plötzlich erwachte, spürte er Lippen auf seinem Gesicht und ein äußerst reizvoller weiblicher Körper presste sich an seinen. Im ersten Augenblick glaubte er schlaftrunken wie er war, dass es Charisma sein musste. Er erwiderte die Küsse und drückte ihren Körper noch näher an sich. „Wo warst du? Ich habe so lange auf dich gewartet."
„Jeremia, oh Jeremia", murmelte eine vertraute weibliche Stimme und küsste ihn gierig. Er war so glücklich, dass sie endlich wieder bei ihm war, allerdings hatte er sie so nah und leibhaftig noch nie gespürt. Da stimmte irgendetwas nicht. Als er die Augen öffnete und Narissa erblickte, erschrak er und fiel rückwärts aus dem Bett. Die Decke hatte er mitgerissen. Narissa lag mit ihren femininen Kurven und Knospen posierend auf seinem Bett. Wütend warf er ihr die Decke zu und bat sie höflich, aber bestimmt, das Zimmer zu verlassen.
„Warum bist du so wütend? Hat dich unser leidenschaftlicher Kuss nicht erregt?" Narissa erhob sich vom Bett und stand splitternackt und ohne Scham vor ihm. Sie nahm eine ihrer Haarsträhne und wickelte sie um ihren Finger.
„Verlass bitte sofort mein Schlafgemach! Du hast hier nichts verloren."
„Ich dachte, du hast so lange auf mich gewartet. Jetzt bin ich hier und nun schickst du mich weg? Erklär es mir bitte. Oder hast du jemand anderes erwartet?"
Jeremia fühlte sich ertappt und dachte an Charisma und war froh, dass er nicht ihren Namen erwähnt hatte.
„Begehrst du mich nicht? Gefalle ich dir nicht? Schau mich an, Jeremia. Ich gehöre dir. Nimm mich, jetzt!"
Narissa ging mit langsamen Schritten auf ihn zu und stand ganz nah bei ihm.
Hoffend, dass es sie abschreckte, sagte Jeremia: „Wenn dein Vater reinkommt, dann kriegen wir Ärger."
Narissa legte äußerst zärtlich ihre Hände um Jeremias Kopf, wobei ihre Finger mit seinen Haarlocken spielten, und fing an, mit ihren Kussmund seinen Hals abzuschlecken. „Ich bin schon ein großes Mädchen. Mein Vater wird gewiss nicht hierher kommen, um mich zu suchen."
Jeremia nahm ihre Hände und drückte sie von ihm weg, doch sie gab nicht auf und näherte sich ihm wieder. Ihr Gesicht war nur Zentimeter von seinem entfernt. Er konnte ihren Atem riechen und drehte angewidert den Kopf weg.
„Ich werde dich den Krieg vergessen lassen, Jeremia. Jetzt und hier. Küsse mich!" Sie drückte ihren nackten Körper an ihn und fuhr mit ihren Händen seinen Rücken entlang bis an seinen Hintern, den sie sinnlich streichelte.
„Ich will mich nicht noch mal wiederholen. Verlass sofort mein Schlafgemach!" Jeremias Stimme wurde schroffer.
Wütend und mit erhobenem Kopf nahm sie ihr Gewand und warf es sich über die Schultern. „Kein Mann hat es je
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