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Galaxis Ahoi

Galaxis Ahoi

Titel: Galaxis Ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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selbst!
    Ja, er ist ein patentes Haus, mein Kumpel Zach. Seine Figur ist zum Weinen, aber darin stecken Fähigkeiten, wie sie nicht jeder hat.
    „Dann gleich an die Arbeit, Menschenskind!“ zischte ich ihm aus dem Mundwinkel zu, wie es Gangsterbosse in den 3D-Thrillern gerne tun. „Wie stehen unsere Chancen?“
    Zach zuckte die klobigen Schultern. „Ich glaube nicht, daß wir es schaffen, wenn ich ehrlich sein soll, Captain. Aber wir werden es auf jeden Fall versuchen müssen.“
    „Worauf du Gift nehmen kannst“, erwiderte ich und dachte daran, was uns bevorstehen würde, wenn Zachs Versuch fehlschlug. Nur ein reflektierendes Hindernis von der Mindestgröße eines Planetoiden könnte unserem kosmischen Amokflug dann ein Ende setzen, und ich brauchte keine mathematischen Berechnungen, um zu wissen, daß der Zufall eines solchen glücklichen Zusammentreffens noch millionenmal ungeheuerlicher war, als der eines Zusammenpralls mit einem bohnengroßen Meteoriten, der uns vor rund zwanzig Minuten ein Loch in die Schiffshülle gestanzt hatte.
    Ich habe zwar nicht viel Grips in meinem Schädel, aber es reichte doch so weit, daß ich mir die endlosen Tage und Wochen vorstellen konnte, die sich in diesem Fall in nächster Zukunft an Bord der TELLUS abspielen würden. Man vergegenwärtige sich nur: Unser Flug bis ans Ende der Zeit durch nichts aufzuhalten, der Reiseproviant an Bord nicht weiter der Rede wert, kein Wasser – nur diverse Hüftflaschen, und die enthielten kein Wasser – keine Waschgelegenheit, keine sanitären Anlagen. Schließlich waren wir ja kein Großraum-Linienschiff, sondern eine kleine Reisejacht, die sich normalerweise nur wenige Minuten im Weltraum aufhielt und nur im Sonnensystem verkehrte. Na, ich danke! Das waren rosige Aussichten!
    Ich war bereit, jede Wette einzugehen, daß sich der Mob nach den ersten Hungerwochen zuerst auf Travis Pendleton stürzen würde. Der große Romancier sah von allen bei weitem am besten genährt aus.
    „Worauf du todsicher Gift nehmen kannst!“ wiederholte ich, eine ganze Spur eindringlicher, als zuvor. „Und der Himmel sei uns gnädig, wenn es nicht klappt!“
    Zach nickte mir schweigend zu und stürzte sich dann mit verbissener Energie in die Arbeit. Er quetschte sich mit seiner Ölkanne, die ihn überallhin begleitete, eilig im engen Mittelgang an mir vorbei und versah dabei meine Hose in Höhe der Kniescheibe mit einem großen Tropfen öl. Während ich noch überlegte, ob eine derartige Behandlung für meine – zur Zeit – gummiweichen Kniegelenke zuträglich war, hatte er sich schon im Cockpit seines ungefügen Raumanzugs entledigt und drängte sich in Richtung Heckraum wieder an mir vorbei, wobei er diesmal meinen linken Schuh mit einem Öltropfen beglückte. Ich atmete auf, als er endlich hinter der Schottentür verschwand, und wandte mich wieder meinen Schäflein zu.
    Ich erinnerte mich, daß sich Herr Schmidt zum Wort gemeldet hatte, bevor zuerst Mrs. Underwood und dann Zach Polk für eine Unterbrechung gesorgt hatten. So bat ich ihn denn nun, das Versäumte jetzt nachzuholen.
    Er erhob sich wie in der Schule, grinste gutmütig und unbesorgt über das ganze Ledergesicht und fing an:
    „Was diesen Motorenschaden betrifft, Mister Marsh, von dem Sie sprachen, so – ich wollte sagen – hmm, nun –“ Seine Worte kamen immer zögernder, strauchelten schließlich und verstummten ganz. Er zuckte die breiten Schultern und blickte unsicher auf seine spatenförmigen Pranken, deren erstaunliche Fähigkeiten ich bereits in Schnitzel-Joes „Schlagfalle“ kennengelernt hatte. Er hob sie in Brusthöhe empor, als ob ihr bloßer Anblick jedes weitere Wort erübrigte, grinste verlegen und fuhr dann fort:
    „Ich kann keine schönen Reden halten, Mr. Marsh. Das hat mir noch nie gelegen, zum großen Ärger meiner Frau. Aber ich kann meine Hände gebrauchen, und die können mit allem umgehen, was aus Metall ist. Ich wollte deshalb fragen, ob ich Ihnen bei der Reparatur helfen kann.“
    Und ob er das konnte! Nicht genug damit, daß ich ihm in Sachen technisches Können allerhand zutraute, würde seine Zusammenarbeit mit Zach Polk auch in psychologischer Hinsicht viel zur Hebung der allgemeinen Situation beitragen.
    So grinste ich meinem Kampfgefährten denn dankbar zu und meinte:
    „Je eher Sie anfangen, Herr Schmidt, desto besser für uns. Unser Pilot, Mr. Zacharias Polk, hat bereits das Leck im Maschinenraum abgedichtet und versucht jetzt, an den

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