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Galaxis Ahoi

Galaxis Ahoi

Titel: Galaxis Ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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wieder da.
    Ich schlug die Augen auf und blickte zunächst reichlich verdattert in die Gegend, denn ich saß noch immer in meinem Sessel im Cockpit der Reisejacht TELLUS. So schickte ich mich an, meinen Mut zusammenzunehmen und aufzustehen.
    Aber das traf zunächst auf ungeahnte Schwierigkeiten. Zach lag in seiner vollen Länge quer über mir und quetschte mich in meinen Sitz. Es dauerte etliche Augenblicke, bis ich ihn soweit wachgekriegt hatte, daß er einen Fluch zwischen den Zähnen hervorzwängte. Schließlich kam er völlig zu sich. Er kletterte unsicher auf die Beine und rieb sich dabei die blauen Flecken an den Stellen, wo ich ihn geweckt hatte.
    So rappelte ich mich denn auch hoch und schüttelte die Lähmung ab. Dutzende von Sinneseindrücken stürzten auf mich ein, und ich wurde mir zunächst über zwei Dinge klar:
    Zum einen schwebte vor den Beobachtungsluken des Cockpits – riesenhaft und weiß – die Sonne.
    Und zum anderen klang die geduldige, tönende Stimme von Professor Randolph an mein Ohr, der seine Mitreisenden beruhigte und das allgemeine Gezeter besänftigte. Zwar gelang es ihm, die Wogen der Aufregung zu glätten, aber mit seiner recht überzeugend vorgetragenen Bemerkung, daß alles in bester Ordnung sei, ging er meiner Meinung nach doch meilenweit am Kern der Wahrheit vorbei.
    Als ich mich meinen Schäflein zuwandte, sah ich, daß nicht nur Zach und ich umgekippt waren. Anscheinend hatte es alle anderen auch erwischt, denn die Mehrzahl der Leute war noch damit beschäftigt, sich aufzurappeln.
    Der Professor ließ sich jetzt wieder in den Sessel nieder und wandte sich seinem Lukenfenster zu, durch das Anne bereits gebannt hinausstarrte. Die alte Underwood schnupperte an einem Riechfläschchen, und ihr Sohn suchte mit tränenumflorten Augen in seinem Buch nach der Stelle, wo er durch den Zwischenfall unterbrochen worden war, während zwei Meter von mir entfernt Hans Jenner eifrig damit beschäftigt war, sein fesches Gegenüber aufzuwecken.
    Die gute Mutti Schmidt wollte schon entschlossen auf die Suche nach ihrem Egon gehen, als der vierschrötige Werkmeister plötzlich in der Öffnung zum Gepäckraum auftauchte und mit verlegenem Grinsen den Mittelgang heraufkam. Seine Frau fiel ihm glückstrahlend um den Hals, und ich sah, daß er sie in den Arm zwickte. Wahrscheinlich wollte er feststellen, ob sie es tatsächlich auch war. Dann setzte er sich neben sie, nahm einen tiefen Schluck Trapperschnaps aus seiner Hüftpulle und reichte sie seiner Frau weiter.
    Vor den Lukenöffnungen jedoch war die undurchdringliche Schwärze des S-Y-Fluges verschwunden, und der Glanz von Tausenden von fernen Sonnen fiel milchig in die Kabine. Ich hätte fast weinen können vor Dankbarkeit, daß ich noch einmal davongekommen war!
    Der Bann unseres S-Y-Fluges war gebrochen. Irgend etwas hatte den Triggermechanismus ausgelöst, und jetzt schwebten wir bewegungslos im Weltraum. Unser blindwütiger Amoklauf durch das Sonnensystem war zu einem raschen Ende gekommen. Ob auch zu einem glücklichen Ende, – das würde sich noch erweisen.
    Ich legte mein Gesicht in gütige Falten und grinste meinen Schäflein beruhigend zu. Als ich dann Schmidts Augen auf mir ruhen sah, blickte ich ihn fragend an.
    Er zuckte die Achseln. „Tut mir leid, Mrs. Marsh“, sagte er, „aber es ist für uns praktisch unmöglich, an den Triggermechanismus heranzukommen. Irgend etwas anderes muß ihn ausgelöst haben. Vielleicht ein Himmelskörper?“
    Das würde sich bald zeigen. War dies der Fall, dann hatten wir unverschämtes Glück gehabt. Ich hätte geschworen, daß sich kein reflektierender Körper in unserer unmittelbaren Flugbahn befand. Ich wußte es mit Sicherheit. Wieso also waren wir materialisiert? Mochte das Glück auch noch so sehr auf unserer Seite gestanden haben, – soviel Glück gab es einfach nicht, daß sich plötzlich ein reflektierender Himmelskörper dort befand, wo keiner sein konnte!
    Und was hatte die Sonne so dicht vor unserer Schiffsnase verloren? Unser S-Y-Flug hatte lange genug gedauert, um uns über die Uranusbahn hinauszutragen. Von Rechts wegen sollte sie irgendwo in den Tiefen des Raums stehen!
    Fragen über Fragen tauchten jetzt auf, und ich kam mir allmählich wie eine zweite Sphinx vor, nur mit dem Unterschied, daß ich die Antworten auf meine eigenen Fragen nicht wußte. Meine Unruhe wuchs.
    Die Fragen liefen alle auf eines hinaus: Mit der braven TELLUS und ihrem Inhalt war etwas Unfaßbares

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