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Galaxis Ahoi

Galaxis Ahoi

Titel: Galaxis Ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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Flintsteinskalpelle und andere Mordinstrumente, wie sie wohl bei allen primitiven Rassen des Kosmos gang und gäbe sind.
    In diesem Augenblick beglückwünschte ich mich zu jenem Anfall von Gutmütigkeit, der mich veranlaßt hatte, meinen wertvollen Schnapsvorrat herauszurücken. Angesichts einer Horde von bewaffneten Wilden wird jede nüchterne Touristengruppe, mag sie auch noch so mutig sein, in Panik ausbrechen, wenn sie erkennt, daß sie auf Gedeih und Verderb dem Schicksal ausgeliefert ist. Der Alkohol jedoch bringt es fertig, daß man nicht mehr allzu schnell zu derartigen Erkenntnissen kommt. Man tendiert dazu, die Dinge leichter zu nehmen.
    Eine Panik wäre jedoch in jenem Augenblick unserem sicheren Todesurteil gleichgekommen, – das fühlte ich instinktiv.
    Die seltsamen Birnenmenschen umringten uns. Sie standen mehrere Reihen tief um uns herum, und mir fiel als nächstes auf, daß keiner von ihnen bisher auch nur einen Mucks geäußert hatte. Sie hielten ihre Waffen aktionsbereit in den Händen, ohne uns jedoch damit zu drohen. Anscheinend wollten sie zunächst einmal in aller Ruhe palavern. Nun, gut, das konnten sie haben.
    Einer der Birnenmenschen trug einen phantastischen Kopfputz auf seinem langen, weißen Haarbusch und stellte demnach so etwas Ähnliches wie einen Häuptling dar. Diese Annahme erwies sich kurz darauf als richtig, denn es war eben derselbe Weißhaarige, der seine Hand hob und sie einem Mitglied der recht verdutzt dreinblickenden Gruppe vor der TELLUS auf die Stirn legte.
    Unglücklicherweise hatte er sich jedoch Zach Polk auserkoren, und mein Kumpel stieß prompt einen Fluch aus, holte mit seiner Ölkanne aus und ließ einen rechten Schwinger vom Stapel. Er kam damit allerdings nicht weit, denn im nächsten Moment traten drei birnenförmige Krieger in Aktion, und ehe er sich versah, lag er gefesselt im Gras, schimpfend und ölbespritzt.
    Als nächstes versuchte es der Weißhaarige mit mir, und diesmal hatte er Glück. Wenn er tatsächlich glaubte, mich durch Handauflegen zu heilen, dann konnte er es ruhig versuchen. Ich sah jedenfalls mit dem besten Willen keine Gefahr darin, behielt jedoch seine drei wieselflinken Leibkrieger wachsam im Auge, als er mir die Hand auf die Stirn legte.
    Warum er das tat? Ich erkannte es fast sofort, – und zwar recht überzeugend.
    In diesem Augenblick begann nämlich abrupt eine Stimme in meinem Gehirn zu sprechen – eine Stimme, die entschieden nichts in meinem Schädel zu suchen hatte und nur von außen kommen konnte. Und der Schuldige stand auch schon fest. Es war der Häuptling, dem es die körperliche Berührung wahrscheinlich ermöglichte, auf telepathischem Weg zu mir zu sprechen. Daß ich keine Lust hatte, mich auf diese Weise mit ihm zu unterhalten, schien ihn nicht weiter zu stören.
    „Deinem Gefährten ist nichts zugestoßen“, sagte die Stimme überflüssigerweise. „Die Angst hat ihn vermutlich zu einer übereilten Handlung veranlaßt, so daß wir uns vor ihm schützen mußten.“
    „Das macht fast gar nichts“, stimmte ich schnell zu, in der vagen Vermutung, daß er mich ebenso gut verstehen würde, wie ich ihn.
    „Ihr seid fremd hier“, fuhr die Stimme fort und die Äuglein des Häuptlings glitzerten mich aus ihren Fleischfalten an, „aber ihr seid ebenfalls Menschen, wie wir, wenn ihr euch auch äußerlich von uns unterscheidet. Woher kommt ihr?“
    Ich deutete unwillkürlich nach oben. Die Nacht war inzwischen hereingebrochen, und das Dämmerlicht wurde trüber.
    „Wir kommen von den Sternen“, entgegnete ich, in Anlehnung an ähnliche Episoden in bekannten Science-Fiction-Romanen. Wenn jene gutbezahlten Autoren recht hatten, dann mußten uns diese Wilden also gleich als Götter auf den Händen tragen. Aber weit gefehlt! Wieder einmal bewies es sich, wie wenig die Wirklichkeit der Fiktion gleicht.
    „Von den Sternen“, wiederholte der Häuptling zustimmend, als ob dies das Alltäglichste auf der Welt wäre. „Jedoch, o Mensch, von welchem Stern? Die Großen Grools sind auf allen Sternen zu Hause, aber der Ehrwürdige Protektor hat uns Eure Ankunft nicht angekündigt.“
    Was quatschte er da für einen Unsinn zusammen? Protektor? Die Großen Grools? „Ich weiß nicht, wer die Großen Grools sind“, entgegnete ich wahrheitsgemäß, „und ich kenne den Ehrwürdigen Protektor nicht. Wir kommen von einem Stern, der jenseits aller sichtbaren Sterne liegt, o Häuptling.“
    „Aber ihr seid auch Menschen, wie wir“, sagte

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