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Galaxis Science Fiction Bd. 01

Galaxis Science Fiction Bd. 01

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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hatten eine Schuld zu bezahlen. Sie zahlten diese Schuld, indem sie der Menschheit auf ihrem Weg zu den Sternen vorwärts halfen.
    Was hatte Maggie ihm erzählt: Unsere Ladungen bestehen meist aus reinem Uranium oder Tungalon und all den anderen Dingen, die auf der Erde, Venus und Mars so rar sind. Wenn wir bei der Gewinnung unser Leben riskieren, so ist das unsere Sache.
    Der Unterschlupf, in dem wir uns jetzt befinden, wurde von uns vor ein paar Jahren gebaut. Wir haben beim Bau ein paar Männer verloren, aber die Erschließung neuen Landes kostet immer Opfer.
    Der Wind drückte Ben zurück. Die Kälte der venusianischen Nacht kroch allmählich durch seinen Anzug. Es war, als würde sein Körper gleichzeitig in Flammen und Eis gebadet.
    Er taumelte, fiel, sein Gesicht in dem sandigen Boden vergraben. Erschöpft blieb er liegen.
    Aber seine Gedanken erhoben sich und führten ihn in das wunderbare Tal einer neuen Erkenntnis.
    Der Mensch würde sich nie damit zufriedengeben, auf neuen unbedeutenden Planeten zu bleiben – nicht solange seine Augen den Nachthimmel erblicken und seine Gedanken von fernen Welten träumen konnten. Pioniere würden immer wieder auferstehen und die Schrecken unbekannter Welten besiegen. Und sie würden Landmarken aufstellen, damit ihnen die anderen auf der neuen Straße furchtlos folgen könnten.
    Und trotz des Glanzes ihrer Träume würden es diese Männer sein, die wirklich die Einsamkeit kosten würden. Für sie würde es keine Wiederkehr geben. Für all den Ruhm und all den Glanz ihres kurzen Abenteuers würden sie letztlich mit ihrem Leben bezahlen.
    Ben lag da in der Dunkelheit und zitterte.
    Sein Hirn schrie: ›Du kannst kein Radarsystem oder keinen Bremskompensator erfinden, aber du könntest diese Asteroiden vermessen. Du kannst zwar einen Toten nicht wieder lebendig machen, aber du könntest verhindern, daß in zehn oder zwanzig Jahren Tausende von Männern und Frauen sterben müssen.‹
    Endlich wußte er, welche Entscheidung Jakob getroffen haben würde.
    STARKE Hände bewegten sich vor seiner Sehscheibe, über seinen Anzug, seinen Helm. Dann wischten sie den Schweiß von seiner bleichen Stirn und legten ihm ein nasses Tuch auf den Nacken.
    »Sie sind zurückgekommen«, sagte eine Stimme. »Sie sind zurückgekommen.«
    Sein Mund war voll heißen Kaffees. Er erkannte ein sanftes Gesicht, das auf ihn herniederblickte, so wie vor Ewigkeiten schon einmal.
    Er setzte sich auf.
    »Simon sagt, daß Sie zurückgekommen sind, Ben. Warum?« Er mußte sich anstrengen, um die Bedeutung der Worte zu verstehen. »Simon? Simon hat mich gefunden? Er hat mich zurückgebracht?«
    »Nur noch über eine kurze Strecke. Sie waren fast da.«
    Ben schloß die Augen und durchlebte noch einmal den Aufruhr seiner Gedanken. Er murmelte etwas über Pioniere und ein zerknittertes Papier und eine Schuld und eine Entscheidung.
    Dann blinzelte er und sah, daß er und Maggie nicht allein waren. Simpel Simon stand am Fußende des Bettes – und war das die Spur eines Lächelns auf seinem Reptilgesicht? Und drei Raumfahrer im Windanzug standen hinter Maggie, die Helme unterm Arm. Einer davon war ein rothäutiger hagerer Marsianer.
    Simpel Simon sprach: »Ben – ändern. Denken wie wir. Gut jetzt. Wie Jakob.«
    Der großohrige kleine Mann trat vor und schüttelte Bens Hand. »Wenn Simon das sagt, dann genügt mir das.«
    Ein blondhaariger Erdenmensch half Ben beim Aufstehen. »Sind die Beine in Ordnung, Kamerad? Glaubst du, du kannst es schaffen?«
    Ben stand aufrecht da. »In Ordnung. Ich bin bereit.«
    Einen Augenblick stand er sinnend da. »Aber angenommen, ich wäre nicht bereit? Angenommen, ich möchte mich euch nicht anschließen? Ich weiß eine Menge über euch und eure Organisation. Was würdet ihr tun?«
    Der Blonde zuckte die Schultern. »Wir würden dich nicht umbringen, wenn du das damit meinst. Vermutlich würden wir darüber abstimmen, ob wir dich nicht trotzdem mitnehmen sollten, oder ob wir dich freilassen würden.« Er lächelte offen. »Ich bin froh, daß wir nicht abzustimmen brauchen.«
    Ben nickte und wandte sich an Maggie: »Kommen Sie auch mit?«
    Sie schüttelte den Kopf. Ihre Augen waren verschleiert. »Auf dieser Reise noch nicht. Nicht ohne Jakob.
    Ich nehme eines der Wüstentaxis nach Hoover City. Und dann werde ich für einige Zeit zur Erde gehen. Ich muß nachdenken, und das kann man am besten auf der Erde. Hier draußen ist der Platz fürs Fühlen.« Ihre Augen verloren ein wenig

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