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Galaxis Science Fiction Bd. 01

Galaxis Science Fiction Bd. 01

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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einem Mitmenschen zu helfen, wenn es erstens bequem war und zweitens einen Gewinn versprach. Die beiden Männer hatten dieselbe Einstellung gegenüber Privateigentum, doch manchmal nicht dieselbe Meinung über die Wege, es zu erwerben. Agee zog eine sichere Sache vor. Barnett hingegen zeigte dabei oft mehr Wagemut, als es für einen Vertreter der relativ gebrechlichen und schwachen Gattung Homo Sapiens zuträglich war.
    NUR noch wenige hundert Meter trennten sie von der Oberfläche des Planeten, als sie endlich das fremde Schiff genauer ausmachen konnten. Es war größer als die ›Hoffnung‹
    – blank und glänzend neu. Die Form des Rumpfes war ihnen unbekannt, ebenso die Kennzeichen.
    »Jemals so was gesehen?« fragte Barnett.
    Agee durchforschte sein geräumiges Gedächtnis.
    »Sieht nach cepheanischer Arbeit aus, nur bauen sie nicht so gedrungen. Wir sind ziemlich weit draußen. Das Schiff braucht nicht einmal von der Konföderation zu sein.«
    Viktor starrte das Schiff an. Seine breiten Lippen öffneten sich vor Erstaunen. Er seufzte geräuschvoll.
    »Wir könnten gewiß so ein Schiff gebrauchen, was Käpt’n?«
    Barnetts plötzliches Lächeln glich einem Spalt, der unerwartet in einem Granitfelsen aufklafft.
    »Viktor«, sagte er, »in deiner Einfalt hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Wir könnten wirklich so ein Schiff gebrauchen. Gehen wir also runter und sprechen mit dem Schiffer.«
    Bevor sie sich festschnallten, vergewisserte sich Viktor, daß ihre Frostpistolen geladen waren.
    Nach der Landung schossen sie ein orangegrünes Leuchtsignal ab, aber in dem fremden Schiff rührte sich nichts. Sie prüften die Atmosphäre des Planeten. Sie war atembar. Die Temperatur betrug 19 Grad Celsius. Sie warteten ein paar Minuten, dann gingen sie los, unter ihren Blusen die Frostpistolen schußbereit.
    Alle drei zeigten ein bedacht freundliches Lächeln, während sie die fünfzig Meter zwischen den Schiffen zurücklegten.
    Aus der Nähe sah das Schiff einfach großartig aus. Seine glänzende, silbergraue Außenhaut wies fast keine Meteorschäden auf. Die Luftschleuse war offen, und ein tiefes Summen zeigte an, daß die Generatoren aufgeladen wurden.
    »Jemand zu Hause?« schrie Viktor in den Eingang. Seine Stimme hallte hohl durch das Schiff. Aber es kam keine Antwort. Nur das Summen der Generatoren und das leise Wispern des Grases war zu hören.
    »Wo, glaubt ihr, sind sie hingegangen?« fragte Agee.
    »Luftschnappen, vermutlich«, antwortete ihm Barnett. »Ich glaube nicht, daß sie Besuch erwartet haben.«
    Viktor ließ sich geruhsam auf dem Erdboden nieder. Barnett und Agee trieben sich unter dem Heck des Schiffes herum und bewunderten dessen mächtige Antriebsdüsen.
    »Glaubst du, daß du damit fertig wirst?« fragte Barnett.
    »Ich sehe keinen Grund, warum ich es nicht sollte«, sagte Agee.
    »Was die Hauptsache ist, es hat den üblichen Antrieb. Wie es bedient wird, spielt keine so große Rolle. Alle Sauerstoffatmer benutzen ähnliche Kontrollsysteme. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich es herausgefunden habe.«
    »Da kommt einer!« rief Viktor.
    Sie rannten zurück zur Luftschleuse. Dreihundert Meter vom Schiff entfernt stand ein zerfranster Wald. Eine Gestalt war gerade zwischen den Bäumen aufgetaucht und kam auf sie zu.
    Agee und Viktor zogen ihre Pistolen fast gleichzeitig. Barnetts Fernglas löste die winzige Gestalt in eine rechteckige Form auf, ungefähr einen halben Meter hoch und zwanzig, dreißig Zentimeter breit. Der Fremde war weniger als zehn Zentimeter dick und hatte keinen Kopf.
    Barnett runzelte verblüfft die Stirn. Er hatte noch niemals ein Rechteck über hohem Grase schweben sehen.
    Er stellte das Glas noch schärfer ein und sah jetzt, daß der Fremde, wenn auch nur annähernd, doch menschenähnlich war. Das heißt, er hatte vier Gliedmaßen. Zwei davon benutzte er zum Gehen, die anderen zwei ragten rechts und links von seinem Körper steif in die Luft. In der Körpermitte konnte Barnett gerade noch zwei winzige Augen und einen Mund erkennen. Das seltsame Geschöpf trug weder einen Anzug noch einen Helm.
    »Sieht ja wirklich erstaunlich aus«, sagte Agee und stellte die Öffnung seiner Pistole nach. »Angenommen, er ist allein?«
    »Wollen wir’s hoffen«, sagte Barnett und zog jetzt ebenfalls seine Waffe.
    »Entfernung ungefähr zweihundert Meter.« Agee brachte seine Pistole in Anschlag, dann sah er zu Barnett hinüber. »Oder wolltest du erst noch mit ihm reden?«
    »Was gibt

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