Galaxis Science Fiction Bd. 01
es da zu reden?« fragte Barnett zurück und lächelte unmerklich. »Laßt ihn aber trotzdem noch ein bißchen näher kommen. Wir wollen ja schließlich treffen.«
Agee nickte und behielt den Fremden stetig im Visier.
KALEN hatte auf dieser verlassenen kleinen Welt haltgemacht, in der Hoffnung, hier ein paar Tonnen Erol, eines von den Mabogianern hochgeschätzten Minerals, heraussprengen zu können. Er hatte kein Glück gehabt. Die unbenutzte Thetnitbombe befand sich noch immer in seiner Körperfalte zusammen mit einer einzelnen Kerlanuß. ›Nun gut‹, dachte er, als er aus den Bäumen hervortrat, ›das nächste Mal mehr Glück‹.
Er war verblüfft und etwas beunruhigt, als er ein schmales, seltsam spitz zulaufendes Raumschiff neben dem seinen stehen sah. Er hatte nicht erwartet, sonst noch jemand auf dieser toten kleinen Welt vorzufinden.
Und die Besatzung wartete vor der Luftschleuse seines Schiffes. Kalen bemerkte sofort, daß ihr Aussehen ungefähr dem seinen glich. Es gab eine Rasse in der mabogianischen Union, an die jene dort sehr erinnerten, aber deren Raumschiffe waren ganz anders. Eine Eingebung sagte Ihm, daß diese Fremden möglicherweise Vertreter jener großen Zivilisation sein könnten, die sich dem Gerücht nach an der Peripherie der Milchstraße befand.
Eifrig schritt er schneller aus, um sie zu begrüßen.
Seltsam – die Fremden rührten sich nicht. Warum kamen sie ihm nicht entgegen? Er sah, daß auch sie ihn bemerkt haben mußten, denn alle drei zeigten auf ihn.
Er beschleunigte seine Schritte noch mehr und machte sich dabei klar, daß er ja nichts von ihren Gebräuchen wußte. Er hoffte nur, daß nicht allzu lang ausgedehnte Zeremonien dabei herauskamen. Schon eine einzige Stunde auf dieser ihm feindlichen Welt hatte ihn ermüdet. Er war hungrig und benötigte dringend ein wiederbelebendes Bad.
Etwas intensiv Kaltes griff nach seinem Körper. Er sah sich forschend um. Zeigte sich hier eine unbekannte Kraft des Planeten?
Ein zweiter Strahl traf ihn, und die Außenschicht seiner Haut wurde kalt und brüchig.
Jetzt wurde es ernst. Mabogianer zählten zu den zähesten Lebensformen in der Milchstraße, aber auch sie kannten ihre Grenzen. Kalen blickte sich suchend nach der Herkunft der Gefahr um.
Die Fremden schossen auf ihn!
Einen Augenblick weigerte sich sein Verstand, das Zeugnis seiner Sinne anzunehmen. Kalen wußte, was Mord war. Er hatte mit stummem Entsetzen diese Perversität bei gewissen niederen Tieren beobachtet Und natürlich gab es dann noch die Fachbücher der Psychologen, in denen das Anormale beschrieben wurde und jeder vorsätzliche Mord aufgeführt war, der sich in der Geschichte Mabogs ereignet hatte. Aber daß eine derartige Monstrosität ausgerechnet ihm widerfahren sollte! Kalen war einfach nicht fähig, es zu glauben.
Ein weiterer Strahl traf ihn. Kalen stand still und versuchte, sich die Wirklichkeit des Ereignisses klar zu machen. Er konnte einfach nicht verstehen, daß Lebewesen mit genügend Sinn für Zusammenarbeit und Zusammenleben, um ein Raumschiff bauen zu können, eines Mordes fähig waren. Und außerdem – sie kannten ihn ja nicht einmal.
Fast zu spät drehte sich Kalen um und rannte in den Wald zurück. Jeder der drei Fremden schoß jetzt, und das Gras um ihn herum wurde weiß und knisterte vor Frost. Sein Körper war über und über mit Reif bedeckt. Eine derartige Kälte auszuhalten, war etwas, wofür die Konstitution eines Mabogianers nicht geeignet war, und er fühlte sie langsam in sein Inneres kriechen.
Doch er konnte es noch immer nicht recht glauben.
Kalen erreichte den Wald, und ein Doppelstrahl traf ihn, gerade als er hinter einen Baum glitt. Er fühlte, wie seine inneren Organe verzweifelt versuchten, seinem Körper wieder die notwendige Wärme zu geben. Aber es war vergeblich. Mit tiefem Bedauern merkte er, wie eine dunkle Hand sein Bewußtsein auslöschte.
»EINFÄLTIGER Kerl«, sagte Agee und schob seine Pistole in den Halter zurück.
»Einfältig und stark«, entgegnete Barnett. »Aber kein Sauerstoffatmer kann viel von dem vertragen.«
Er lächelte breit und tätschelte die silbergraue Haut des Schiffes.
»Wir taufen es Hoffnung II.«
»Es lebe der Käpt’n!« schrie Viktor begeistert.
»Halt die Luft an!« sagte Barnett. »Du wirst sie noch brauchen.«
Er blickte nach oben.
»Ich schätze, es wird noch ungefähr vier Stunden hell sein. Viktor, du bringst unsere Nahrungsmittel, den Sauerstoff und das Werkzeug herüber.
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