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Galaxis Science Fiction Bd. 01

Galaxis Science Fiction Bd. 01

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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dieser Stelle den gleichen Gedanken hatten.«
    Stausmann zuckte die Schultern. »Da kannst du allerdings recht haben.«
    »Und wie lange noch«, sagte der Franzose, »wie viele Expeditionen noch, bis le diable von seinem Thron gestürzt ist?«
    Art hob seine Seite der Kiste hoch. »Hoffen wir, daß unsere hier die letzte ist.«
    LATOUR schüttelte zweifelnd den Kopf. »Ich kann nicht so optimistisch sein, Monsieur le capitaine. Es sind jetzt schon dreihundert Jahre seit…«
    »Seit«, unterbrach ihn Stausmann, »die Franzosen es Jornal Sakoran, dem Unsterblichen, erlaubten, den Grundstein zu diesem Tempel zu legen.«
    »Ich glaube nicht, er ist unsterblich«, warf Karneiev ein. »Überhaupt, wir machen alles falsch. Wir machen geheime Zuwendungen – jedes Jahr und von jeder der nationalen Regionen der Assoziierten Nationen. Wir stellen die Expeditionen zusammen mit Leuten verschiedener Nationalitäten, damit keine Nation in Versuchung gerät, an Stelle von SATAN den Tempel zu übernehmen und dort weiterzumachen, wo SATAN aufgehört hat.«
    »Wir vertrauen uns gegenseitig, nicht wahr?« unterbrach ihn Stausmann sarkastisch.
    »Aber es ist alles verkehrt«, fuhr Karneiev fort. »Im letzten Jahr gaben die Ostasiaten fast eine Milliarde aus, Amerika fast sechshundert Millionen – alles nur, um Angriffe auf den Tempel zu finanzieren. In den letzten zehn Jahren haben wir fast tausend Mann in das Geheimkorps gesteckt. Und was hat es genützt?«
    »Halt dein Maul!« brüllte ihn Art an. Und dann im Flüsterton: »Kapierst du denn nicht, daß er alles hören kann, was wir hier sprechen?«
    »Ach, geh zum Teufel«, explodierte der Russe. »Er weiß schon. Hat seine Spione überall. Dafür verwendet er die Tribute, um sein Spionagesystem zu unterhalten und seine Agenten zu bezahlen.«
    Vorsichtig machten sie einen Umweg um mehrere Skelette, die mitten im Tunnel lagen.
    »Und ich meine, wir sollten Spionagesystem angreifen«, beharrte der Russe. »Dann weiß SATAN nicht, an welcher Nation er Rache nehmen soll.«
    Art schüttelte den Kopf. »Das wurde schon einmal versucht, und es hat ihm nichts ausgemacht. Er hat nur alle Regionen mit Geschossen eingedeckt, und zwar so lange, bis wir seine unterirdischen Nachrichtenverbindungen wiederhergestellt hatten. Das hat damals ein paar hundert Menschenleben gekostet.«
    Latour grinste höhnisch. »Ein paar hundert! Wenn es ein paar tausend gewesen wären, hätte ich auch noch nicht nachgegeben. Schließlich starben in der ersten Stunde des dritten Weltkrieges so an die dreihunderttausend, oder?«
    »Er hätte leicht drei Millionen umbringen können«, sagte Art. »Daß es nur ein paar hundert waren, war nur eine Drohung.«
    »Ich sehe, Sie haben den ersten Kontrollpunkt erreicht.«
    ART zuckte zusammen und ließ fast die Kiste fallen, als die Stimme von der Decke herunterdonnerte und, durch eine Unzahl Lautsprecher verstärkt, durch die leeren Gänge widerhallte.
    »Wir werden dann unseren ersten Appell abhalten.«
    Das Echo der Stimme verklang, und tödliches Schweigen zog wieder in die Gänge ein.
    »Radioaktivität steigt!« schrie plötzlich Latour und starrte entsetzt auf seinen Armbandzähler.
    Art wurde es plötzlich bewußt, daß auch sein Zähler wie wild knatterte. Hastig prüfte er nach, ob sich vielleicht vorhin beim Fall der Kiste ihr Deckel gelöst hatte. Aber er saß noch fest darauf, und auch die andere Kiste war intakt.
    Der Zähler arbeitete jetzt so heftig, daß sein Handgelenk zu vibrieren begann.
    »Einhundert Roentgen!« keuchte Latour. Er hielt seine Hand der Wand entgegen.
    »Die Strahlung kommt von beiden Wänden und von der Decke!«
    Karneiev und Art begannen zu rennen.
    »Einhundertfünfzig!« brüllte Latour. Auch er und Stausmann rasten den Gang hinunter.
    Der Deutsche blickte kurz zurück. Hinten im. Gang standen verloren die Bombenkisten, die sie vergessen hatten. »Die Bombe!« schrie er.
    »Zum Teufel mit ihr!« schrie Art zurück. »Wir haben nur Sekunden, um aus dieser radioaktiven Hölle zu entkommen.«
    Die Nadel seines Zeigers stand bereits zur Hälfte im roten Bereich der Skala.
    Ein heiseres Lachen dröhnte durch den Gang. »Laufen Sie schneller, meine Herren!« drängte sie die Stimme im Lautsprecher. »Vielleicht sind Sie bald an Ihrem Ziel.«
    Art blickte sich im Laufen nach Stausmann um… und blieb mit einem Ruck stehen.
    Stausmann war umgekehrt und mühte sich mit den Kisten ab.
    »Um Gottes willen, laß sie liegen!« rief er ärgerlich

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