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Galaxis Science Fiction Bd. 02

Galaxis Science Fiction Bd. 02

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Heinecke
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schien.
    Das erste Anzeichen dessen, was sie erwartete, zeigte sich, als Xavier, der Schiffsroboter die Schleusentür öffnete, und von draußen der heiße feucht-modrige Gestank eindringen konnte, der ihnen fast den Atem nahm.
    »Wieder so ein tropisches Pestloch«, sagte Farrell und zog dabei seine bequemen Shorts aus, um sie durch Overalls und Stiefel zu ersetzen. Je schneller wir uns einen Überblick über die Bewohner verschaffen – vorausgesetzt, ein paar haben es überlebt – , um so besser. Ich brenne jetzt schon darauf, daß wir hier wieder abhauen können. Was mich betrifft, so können die Umerziehungsleute diesen Job nur zu gern haben.«
    Wie vorauszusehen war, lachte Stryker nur über das Entsetzen seines Navigators, Gibson, dessen Reaktionen gleichermaßen treffend vorausgesagt werden konnten, nahm seine Ausrüstung auf, sagte aber nichts.
    »Das hier ist ein reiner Routinejob, und wir werden ihn bald hinter uns haben«, sagte Stryker. »Hier können bestimmt nicht mehr als nur eine Handvoll Überlebende vorhanden sein, und jedenfalls müssen wir uns ja nur ein bißchen umsehen. Wir müssen nur soviel herausbringen, daß wir die Umerziehungsleute aufklären können, was für eine neue Teufelei die Hymenops hier wieder ausgeheckt haben.«
    Farrell grunzte sarkastisch. »Du magst diese widerlichen kleinen Probleme, nicht wahr?«
    STRYKER grinste ihm mit gutmütiger Bosheit zu. »Warum nicht, Arthur? Du spielst Akkordeon, und du malst in deiner Freizeit. Gib hat seine Sternkarten und seine Schachpartien mit Xav. Aber für so einen alten fetten Mann wie mich, der schon viermal verjüngt worden ist und nur noch auf seine fünfte und letzte Verjüngung wartet, bleibt nicht mehr viel übrig als die Befriedigung seiner Neugierde.«
    Er schnallte eine Hitzepistole und ein Sprechgerät an seinem Gürtel fest und stapfte zur Schleuse, um einen Blick nach draußen zu werfen. Ziehende graue Nebel verhüllten das Land und schwächten die heiße Magentakugel der Sonne Falaks zu einer kränklich blickenden, durch den Kraterrand halbverdeckten Scheibe ab. Das Spinnengewebe der Brücken zeichnete sich undeutlich gegen den Himmel ab und verschwamm an einigen Stellen allmählich im Nebel.
    »Diese Brücken scheinen ein ganz besonderes Experiment der Hymenops zu sein«, sagte Stryker, indem er nach oben sah. »Sie sind nicht nur ein Musterbeispiel fremder Ingenieurkunst – ein großartiges Beispiel, übrigens. Sie geben uns außerdem ausgezeichnetes Anschauungsmaterial, wenn wir die fremde Logik der Bienen verstehen wollen. Wenn wir nur herausbekommen könnten, was die Bienen veranlaßt hat, ausgerechnet hier eine solche Konstruktion zu errichten – «
    »Dann wären wir die ersten, die ein entscheidendes Problem der Fremdpsychologie gelöst hätten«, beendete Farrell ironisch Strykers Satz und setzte damit der Begeisterung des alten Mannes einen Dämpfer auf. »Lee, du weißt genau, um herauszubekommen, was für Motive sie bewegen und antreiben, müßten wir diese stockbauenden Teufel bis zu ihrer Brutstätte auf 70 Ophiuchi verfolgen. Und zwanzigtausend Lichtjahre sind ein verflixt weiter Weg, wenn man nur seine Neugierde befriedigen will, ganz abgesehen von der Gefährlichkeit einer solchen Reise.«
    »Aber eines Tages werden wir sie antreten«, sagte Stryker mit Nachdruck. »Wir werden sie antreten müssen, weil wir sonst nie sicher sein können, ob sie ihre Invasion von vor zweihundert Jahren nicht wiederholen werden.«
    Nachdenklich zupfte er an den Haarbüscheln, die ihm über den Ohren wuchsen und schaute dabei stirnrunzelnd zu dem rätselhaften Gewirr der Brücken empor.
    »Wir werden uns nie sicher fühlen können, bis wir nicht die Bienen mit Stumpf und Stiel ausgerottet haben. Ich frage mich, ob sie das wissen. Sie haben uns nie verstanden, so wie wir sie nie verstehen konnten – jedenfalls schienen sie weniger Wert auf tatsächliche Eroberungen zu legen, als mit Sklavenkulturen zu experimentieren. Sie haben auch immer ihre Sklavenkulturen am Leben gelassen, wenn sie wieder abzogen. Ich frage mich, ob ihr Denksystem eine Kultur wie die unsere begreifen kann, dir entweder herrschen oder sterben muß.«
    »Marschieren wir lieber los«, unterbrach ihn Gibson, »falls wir nicht wollen, daß wir unsere Nachforschungen bei Scheinwerferlicht beenden müssen. Es bleiben uns nur noch achtundvierzig Stunden bis zum Einbruch der Dunkelheit.«
    ER trat an Stryker vorbei zur Schleuse und stieg hinaus. Farrell schaute

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