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Galaxis Science Fiction Bd. 03

Galaxis Science Fiction Bd. 03

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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beweisen sollte, daß das ganze Unglück unsere Schuld gewesen war, Holtzingers, des Radschas und die meine. Nichts davon, daß James wieder mal ohne Erlaubnis geschossen hatte, oder daß er die Nerven verloren hatte, oder daß Holtzinger sein wertloses Leben gerettet halte. Der Radscha war schuld, daß er mit ihm zusammengestoßen war, und so weiter.
    Nun, ich habe eine rauhe Schule hinter mir und bin aus diesem Grunde m der Lage, mich sehr bildhaft auszudrücken. Der Radscha versuchte eine Zeitlang mit mir Schritt zu halten, seine mangelnden Sprachkenntnisse zwangen ihn aber schließlich dazu, in Hindustani weiter zu fluchen.
    An der purpurnen Färbung, die James’ Gesicht annahm, konnte ich mit Befriedigung feststellen, daß ich genau ins Schwarze traf. Hätte ich allerdings bei meiner Schimpfkanonade auch ein bißchen meinen Verstand benutzt, dann hätte ich es mir vielleicht ein zweites Mal überlegt, einen Mann zu beschimpfen, der ein Gewehr in der Hand hatte. Folgerichtig lehnte James Holtzingers Gewehr beiseite, hob sein eigenes und sagte: »Diese Sprache lasse ich mir von keinem Menschen gefallen. Ich werde einfach sagen, daß der Tyrannosaurus auch euch beide gefressen hat.«
    Der Radscha und ich hatten beide unsere Gewehre mit offener Kammer unter dem Arm, und es würde wohl mehr als eine Sekunde dauern, sie zusammenzuklappen, hochzureißen und abzufeuern. Außerdem schießt man eine 14 Millimeter nicht einfach aus der freien Hand ab, wenigstens nicht, wenn man weiß, was einem gut tut, In der nächsten Sekunde hob James schon seine Kanone an die Schulter, und ich blickte in die beiden Läufe. Sie waren so groß wie U-Bahn-Tunnel.
    Der Radscha hatte schneller geschaltet als ich. Wahrend der Kerl seine Büchse noch hob, sprang er mit einem Riesensatz vorwärts. Hatte als junger Bursche Fußball gespielt, wissen Sie. Mit einem gewaltigen Fußtritt warf er das Gewehr hoch, und es ging los. Die Kugel schwirrte vielleicht zwei Zentimeter an meinem Kopf vorbei. Der Knall war so laut, daß ich dachte, mir platzt das Trommelfell.
    Der Radscha ließ sein eigenes Gewehr fallen, griff nach dem Lauf und riß James das Gewehr aus der Hand, wobei er ihm fast die Finger abbrach. Er wollte James eins mit dem Kolben versetzen, aber ich hatte ihm inzwischen schon den Lauf meines Gewehres um die Ohren geschlagen. Dann gab ich ihm einen Stoß vor die Brust, daß er nach hinten überkippte, und begann, ihn systematisch und genußvoll zu verprügeln. Er war nicht gerade schwächlich, aber gegen meine zwei Zentner hatte er nicht die geringste Chance.
    ALS seine Gesichtsfarbe anzeigte, daß er fertig war, hörte ich auf. Wir drehten Ihn um, nahmen einen kurzen Riemen aus seiner Jagdtasche und fesselten ihm die Hände hinter dem Rücken. Wir waren uns einig, daß wir nur dann vor ihm sicher waren, wenn wir ihn jede Minute unter Bewachung hielten, solange bis wir in unsere eigene Zeit zurückgekehrt waren. Einem Mann, der einmal versucht hat, einen umzubringen, soll man keine zweite Chance geben. Möglicherweise hatte James vom ersten Male die Nase voll, aber warum sollten wir ein unnötiges Risiko eingehen?
    Wir führten James ins Lager zurück und erklärten den Leuten, was vorgefallen war. James verfluchte jeden einzelnen von uns forderte uns auf, ihn doch zu töten.
    »Besser, ihr tut es jetzt, ihr Schweinehunde, oder später müßt ihr selbst dran glauben«, schrie er. »Warum getraut ihr euch denn nicht? Weil ihr wißt, daß irgendeiner am Ende doch nicht dichthalten wird. Haha!«
    DER Rest der Safari war eine trübselige Angelegenheit. Drei Tage durchkämmten wir die Gegend nach dem Tyrannosaurus. Hatten aber kein Glück. Vielleicht lag er in einem Schlamm-loch, tot oder genesend, und wir würden ihn nie finden, es sei denn, daß wir über ihn stolperten. Aber irgendwie fühlten wir, daß wir es Holtzinger schuldig waren, wenigstens den Versuch zu machen, seine sterblichen Überreste zu bergen, falls sie überhaupt noch vorhanden waren.
    Nachdem wir im Hauptlager angekommen waren, fing es an zu regnen. Wenn es einmal nicht regnete, sammelten wir kleine Reptilien für unsere wissenschaftlichen Freunde daheim, und als schließlich die Zeitkammer erschien, stolperten wir fast übereinander, nur um recht schnell hineinzukommen.
    Der Radscha und ich hatten uns über die gesetzlichen Schritte unterhalten, die wir gegen James unternehmen konnten, und waren zu dem Schluß gekommen, daß es wohl keinen Präzedenzfall für eine

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