Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 03

Galaxis Science Fiction Bd. 03

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
sagte Aram, der feingliedrige, dunkle, immer nervöse Kosmogeologe, der neben ihm naß. »Wir haben so schon genug Sorgen.«
    »Das interessiert mich nicht«, sagte Nilsen unwirsch. »Ich will wissen …..«
    Er brach abrupt ab, als Bertelli »Verzeihung« murmelte, an ihm vorbei nach dem Salzbehälter griff, der am andern Ende des Tisches stand, und sich dabei fast über den ganzen Tisch legte.
    Bertelli schraubte das Salzfaß los, holte es herüber an sein Ende des Tisches, wollte sich setzen und fand sich auf der äußersten Kante seines Stuhles wieder. Seine Augen quollen erstaunt hervor. Er stand auf, rollte den Stuhl auf seinen Laufschienen wieder zu sich heran, setzte sich und warf dabei das Salz vom Tisch. Beschämt hob er es auf, schüttete ungeschickt eine gewaltige Prise auf seinen Teller und legte sich von neuem der Länge nach über den ganzen Tisch, um das Salzfaß wieder festzuschrauben, Als er endlich diese schwierige Arbeit hinter sich hatte, rutschte er bäuchlings auf seinen Platz zurück, wobei er sein Hinterteil herausfordernd in die Luft streckte.
    Er erwischte seinen Stuhl, aber es war wieder nur die äußerste Kante. Langsam begann er herunter zu rutschen. Seine Augen quollen noch mehr hervor als beim letzten Mal. Wieder erhob er sich und angelte nach seinem Stuhl. Endlich setzte er sich,
     

     
    glättete verlegen eine unsichtbare Serviette und bedachte jeden der Anwesenden mit einem um Verzeihung bittenden Bück.
    Nilsen atmete ein paarmal hörbar aus und ein und sagte dann: »Reicht das Salz, oder möchtest du vielleicht noch ein bißchen haben?«
    Bertellis Augen verschleierten sich unter dem Ansturm dieses neuen Problems. Sie senkten sich auf den Teller und betrachteten dessen Inhalt mit idiotischer Gründlichkeit. »Nein, ich glaube, es reicht. Danke«, sagte er endlich.
    Nilsen schaute einen Augenblick lang schweigend auf seinen Teller und blickte dann Kinrade fragend an. »Was hat dieser Kerl, was andere Leute nicht haben?« sagte er.
    Grinsend antwortete ihm Kinrade: »Darüber kann man sich wirklich den Kopf zerbrechen, nicht wahr? Ich habe auch schon versucht, es herauszubekommen. Ich hab’ kein Glück gehabt.«
    Ein schwaches Lächeln huschte über Nilsens Züge, als er bekannte: »Ich auch nicht.«
    Bertelli sagte nichts. Unbeirrt aß er weiter in seiner charakteristischen Haltung – die Ellenbogen hoch aufgestützt und mit der Gabel unsicher nach seinem Mund suchend, den er nicht finden konnte.
    MARSDEN zeigte mit der Spitze seines Bleistifts auf einen Punkt inmitten des Sternengewimmels auf dem Schirm und sagte: »Der da ist rosa, glaube ich. Aber ich kann mich auch irren.«
    Kinrade beugte sich prüfend vor. »Noch zu klein, um etwas Endgültiges sagen zu können.«
    »Dann habe ich mir sicher das Ganze nur eingebildet.«
    »Das will ich nicht sagen. Deine Augen sind vielleicht farbempfindlicher als meine.«
    »Fragen wir Berty hier«, schlug Marsden vor.
    Bertelli prüfte den fraglichen Stern nun zehn verschiedenen Entfernungen und mindestens genauso viel verschiedenen Blickwinkeln.
    Schließlich starrte er ihn mißmutig an.
    »Das kann sie nicht sein«, verkündete er triumphierend, »denn unsere Sonne ist ja orangerot.«
    »Der Fluoreszenzanstrich des Schirmes läßt sie rosa erscheinen«, klärte Ihn Marsden etwas ungeduldig auf. »Sieht das Pünktchen nun rosa aus, oder nicht?«
    »Ich weiß nicht«, gab Bertelli unglücklich zu.
    »Du bist schon eine große Hilfe.«
    »Sie ist noch zu weit weg, um etwas Besseres tun zu können, als nur herumzuraten«, sagte Kinrade. »Das Auflösungsvermögen des Schirms ist nicht groß genug, um solchen Entfernungen gewachsen zu sein. Wir müssen warten, bis wir näher herangekommen sind.«
    »Mir hängt das Warten schon zum Halse heraus«, sagte Marsden und schnitt eine Grimasse.
    »Aber wir sind auf der Heimreise«, erinnerte ihn Bertelli.
    »Ich weiß. Das ist es ja gerade, was mich so verrückt macht.«
    »Möchtest du denn nicht nach Hause?« fragte ihn Bertelli unschuldig.
    »Und wie, mein Lieber, und wie«, sagte Marsden und steckte den Bleistift aufgebracht in die Tasche. »Ich hatte gedacht, die Ausreise wäre viel schlimmer als die Heimfahrt, eben weil es dann nach Hause ging. Ich habe mich geirrt. Ich will grüne Wiesen, einen blauen Himmel und Platz, viel Platz, wo ich mich bewegen kann. Ich kann einfach nicht mehr warten.«
    »Ich kann«, sagte Bertelli tugendhaft. »Weil ich muß. Wenn ich nicht warten könnte, würde

Weitere Kostenlose Bücher