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Galaxis Science Fiction Bd. 03

Galaxis Science Fiction Bd. 03

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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in einem Stahlsarg sind wie vierzig Jahre auf der Erde – eine lange, eine zu lange Zeit. Einer nach dem andern suchte Kinrades Kabine auf und grinste den Spruch an, der an der Wand hing:
    Beim dritten Male klappt es immer!
    Die Schiffsmoral verbesserte sich schlagartig. Das Dröhnen des Schiffes verlor irgendwie seine nervenzermürbende Drohung und nahm eine aufmunternde Note an. Und dann endlich kam der wunderbare Augenblick, als zum ersten Male eine Stimme von der Erde schwach aus dem Lautsprecher drang. Die Stimme wurde stärker, Tag um Tag, Woche um Woche, bis sie schließlich ihre Botschaft herausdröhnte.
    »Von der Stelle, wo ich stehe, kann ich ein Meer von Gesichtern sehen, die empor zum Himmel gewendet sind«, sagte der Sprecher »Fast eine halbe Million Menschen muß es sein, die heute an der größten Stunde der menschlichen Geschichte teilnehmen wollen. Und jeden Augenblick werden Sie jetzt, meine Hörerinnen und Hörer, das ferne Dröhnen des ersten Raumschiffes hören, das von einem andern Stern unseres Universums zu uns zurückkehrt, Ich kann Ihnen nicht sagen, wie wir….«
    Was nach der Landung kam, war fast so schlimm wie die Reise – die schmetternden Kapellen, das Donnern der Hochrufe, das Händeschütteln, die Ansprachen, das Blitzen der Pressefotografen, die Kameras der unzähligen Amateure.
    Aber auch das ging vorüber. Kinrade sagte seinen Kameraden Lebewohl, fühlte den bärenhaft starken Druck von Nilsens Hand, den sanften Händedruck Arams, den schüchternverlegenen Bertellis.
    Er sah dem letzteren in seine traurig blickenden Augen und sagte: »Alle werden jetzt nach unseren Aufzeichnungen und Erlebnissen schreien. Ich nehme an, du hast dein Buch fertig?«
    »Was für ein Buch?«
    »Na, mein Lieber, mir machst du nichts vor.« Er blinzelte Bertelli wissend zu. »Du warst doch unser Psychologe – oder?« Er wartete die Antwort nicht ab. Während die anderen sich um ihre persönliche Habe kümmerten, klemmte er sich die Logbücher mit den offiziellen Berichten über die Ereignisse der Fahrt unter den Arm und machte sich auf den Weg zu dem Verwaltungsgebäude.
    BANCROFT saß behäbig hinter seinem Schreibtisch. Er hatte sich kein bißchen verändert. Mit spöttelnder Zufriedenheit sagte er: »Hier siehst du einen alten dicken Mann, der sich an den Freuden einer Beförderung und eines höheren Gehaltes labt.«
    »Meinen Glückwunsch!« Kinrade ließ die Bücher auf den Tisch fallen und setzte sich.
    »Ich würde beides gegen Jugend und Abenteuer eintauschen«, sagte Bancroft. Er warf einen erwartungsvollen Blick auf das, was Kinrade mitgebracht hatte, und fuhr fort: »Es gibt eine Menge Fragen, mit denen ich herausplatzen möchte. Aber die Antworten sind sicher irgendwo da in diesen Büchern zu finden, und ich nehme an, du hast es eilig, nach Hause zu kommen.«
    »Ein Kopter wird mich abholen, wenn der Verkehr etwas nachgelassen hat. Ich kann dir zwanzig Minuten geben.«
    »In diesem Fall werde ich davon Gebrauch machen.« Bancroft beugte sich vor. »Was ist mit den beiden anderen Schiffen?«
    »Wir haben sieben Planeten durchgekämmt. Nicht das geringste Anzeichen, daß sie da waren.«
    »Nicht gelandet, oder abgestürzt?«
    »Ausgeschlossen.«
    »Also müssen sie weitergefahren sein.«
    »Allem Anschein nach, ja.«
    »Irgendeine Idee, warum?«
    Kinrade zögerte und sagte dann: »Es ist nur eine Theorie, nichts weiter. Ich glaube, die Besatzung wurde durch Unfälle, Krankheit und, was weiß ich, so reduziert, daß der Rest das Schiff nicht mehr unter Kontrolle halten konnte.« Er machte eine Pause. »Wir haben selbst drei Männer verloren.«
    »Wirklich Pech.« Bancroft schaute unglücklich drein. »Wer waren sie?«
    »Weigarth, Dawkins und Sanderson. Der erste starb schon auf der Ausreise. Er hatte nie Gelegenheit, die neue Sonne zu sehen, geschweige seine eigene. Seine Geschichte ist da drin.« Er zeigte auf die Bücher. »Die anderen zwei erwischte es auf dem vierten Planeten, den ich übrigens als ungeeignet für menschliche Kolonisation erklären möchte.«
    »Was ist los mit ihm?«
    »Er beherbergt eine große, äußerst gefährliche Lebensform, die sich unter einer zehn Zentimeter dicken Erdschicht verbirgt, Fallen stellt und auf Opfer lauert. Sanderson lief herum und fiel in ein derartiges rotes, aufgähnendes Maul, mindestens einen Meter breit und drei Meter lang. Er wurde heruntergeschluckt wie ein Bonbon. Dawkins, der ihm zu Hilfe kommen wollte, fiel in ein anderes.« Kinrades

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