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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Gehen wir lieber wieder hinter die Wand zurück.«
    Sie ließen den Robbie stehen, und die Bleiwand schloß sich wieder.
    »In den nächsten Tagen«, sagte Franks leise, »werden wir einen Untersuchungstrupp zusammenstellen, der zur Oberfläche hinaufsteigt. Wir gehen in Schutzanzügen – die ersten Menschen, die seit acht Jahren ihre unterirdischen Höhlen verlassen werden.«
    »Vielleicht ist das Ganze wirklich nur ein Zufall«, sagte Moss. »Aber ich bezweifle es. Etwas geht hier vor, etwas Seltsames. Der Robbie sagte eben, daß jede Stelle der Oberfläche durch und durch verseucht ist. Wieso ist er dann kalt? An dieser Geschichte ist etwas faul.«
    Taylor nickte wortlos. Er starrte fasziniert durch den Sehschlitz den Roboter an, der sich zu regen begann. Der Robbie war an manchen Stellen eingebeult und beschädigt. Sein Schutzanstrich war geschwärzt und angekohlt.
    Es war ein Robbie, der schon lange oben gewesen sein mußte. Er hatte Krieg und Zerstörung gesehen, Ruinen und Trümmer.
    Er kam aus einer Welt der Radioaktivität und des Todes, aus einer Welt, die kein organisches Leben duldete.
    Und Taylor hatte ihn berührt!
    »Sie werden mit uns gehen«, sagte Franks plötzlich zu ihm. »Ich möchte, daß Sie dabei sind. Ich denke, wir drei werden gehen.«
    MARY schaute ihn ängstlich an. »Ich weiß es. Du gehst an die Oberfläche. Stimmt es? Habe ich recht?«
    Sie folgte ihm in die Küche. Taylor setzte sich müde nieder. Er vermied es, sie anzusehen.
    »Es ist eine Geheimsache«, wich er aus. »Ich darf leider nichts darüber sagen.«
    »Du brauchst mir nichts zu sagen. Ich weiß es. Ich wußte es in dem gleichen Augenblick, als du hereinkämest. Du hattest einen solch seltsamen Ausdruck im Gesicht, wie ich ihn schon lange nicht mehr gesehen habe. Du sahst plötzlich so alt aus.«
    Sie trat auf ihn zu. »Aber wieso können sie dich nach oben schicken?« Sie nahm sein Gesicht in ihre flatternden Hände. Ein seltsamer Hunger stand in ihren Augen. »Niemand kann da oben überleben. Hier, schau doch, schau dir diese Bilder an!«
    Sie riß die Zeitung von dem Tisch und hielt sie ihm vor die Nase.
    »Schau diese Fotos an! Amerika, Europa, Asien, Afrika – – nichts als Tod und Trümmer. Wir haben es schon so oft im Kino gesehen. Alles zerstört, alles vergiftet. Und sie schicken dich hoch? Warum? Nichts Lebendes kann da oben existieren, nicht einmal Unkraut oder Gras. Alles ist vernichtet – oder? Oder doch nicht?«
    Taylor stand auf. »Es ist ein Befehl; Ich weiß nichts Näheres. Ich habe den Befehl bekommen, an einem Spähtrupp teilzunehmen. Das ist alles, was ich weiß.«
    Er stand eine lange Zeit steif da.
    Er rührte sich nicht und schaute mit blicklosen Augen ins Leere. Dann griff er langsam nach der Zeitung und hielt sie ins Licht.
    »Es schaut so realistisch aus«, murmelte er. »Ruinen, Tod, Asche. Es schaut so überzeugend aus. Alles – alle Berichte, die Fotos, die Filme, selbst die Luftproben. Aber wir haben es nie mit eigenen Augen gesehen, nie mehr, außer in den ersten Monaten…«
    »Wovon redest du?«
    »Ach, nichts.« Er legte die Zeitung wieder hin. »Ich muß morgen sehr früh aufstehen. Gehen wir schlafen!«
    Mary wandte sich ab. Ihr Gesicht war hart und verfallen. »Tu, was du willst. Meinetwegen können wir alle an die Oberfläche gehen. Es ist wenigstens ein schneller Tod. Besser als hier unten langsam umzukommen, wie Ungeziefer, das sich in den Boden eingewühlt hat.«
    »Du sollst so etwas nicht sagen«, wies er sie zurecht.
    Mary lächelte bitter. »Ich weiß genau, daß du nicht wieder zurückkommen wirst.« Sie drehte sich zur Seite. »Wenn du einmal fort bist, werde ich dich nie mehr wiedersehen.«
    Er war schockiert. »Wie? Wie kannst du so etwas sagen?«
    Sie gab keine Antwort.
    ER erwachte von dem Gekreisch des öffentlichen Lautsprechers, der vor seinem Haus stand.
    »Sondermeldung! Unsere Oberflächenstreitkräfte melden einen massierten Sowjetangriff mit neuen Waffen! Entscheidende Schlüsselposition mußten aufgegeben werden! Alle Arbeitsgruppen melden sich sofort in ihren Fabriken!«
    Taylor blinzelte und rieb sich die Augen. Dann sprang er aus dem Bett und rannte, einer plötzlichen Eingebung folgend, zum Videophon. Einen Augenblick später sah er sich Moss gegenüber.
    »Hören Sie, Moss«, sagte er hastig. »Was ist mit diesem Angriff? Wird unser Unternehmen verschoben?« Er konnte Moss’ Schreibtisch sehen, der unter Papieren und Akten vergraben lag.
    »Nein«, sagte
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