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Galaxis Science Fiction Bd. 06

Galaxis Science Fiction Bd. 06

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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eines Genies folgen, vorausgesetzt, die einzelnen Schritte sind vorhanden, und besonders, wenn diese Überlegungen eine praktische Anwendung haben. Was er nicht kann, das ist, das fragliche Gedankengebäude aus dem Nichts heraus zu erschaffen und zu vollenden. Aber das brauche ich ja nicht zu tun. Diese Arbeit wurde mir von den Kindern abgenommen, und ich muß einfach ihre Erkenntnisse zur Anwendung bringen. Nun, ich werde sehen, ob es mir gelingt.
    Indem ich die Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft des Menschen auf einen Möbiusstreifen werfe, bin ich damit gleichzeitig eine Dimension losgeworden. Es ist ein zweidimensionaler Streifen, denn er hat keine Dicke. Für einen Möbiusstreifen ist es selbstverständlich unmöglich, eine Dicke zu besitzen, denn er hat ja nur eine einzige Oberfläche.
    Indem ich also die Zeit auf nur zwei Dimensionen verringere, ermögliche ich mir mit Hilfe der dritten Dimension eine Reise an jeden beliebigen Punkt dieses Streifens. In dieser dritten Dimension befinde ich mich, wenn ich mich in den gedrehten Würfel einhülle.
     

     
    Jetzt also ein Schritt weiter nach oben, in eine höhere Dimension – also der Hyperwürfel, der sogenannte Tesserakt. Um das Gegenstück einer Reise auf einem Möbiusstreifen – aber diesmal einem mit Dicke – zu bekommen, muß ich in die vierte Dimension gehen. Das ist meiner Ansicht nach die einzige Möglichkeit, durch die die Klugen dem geschlossenen Kreislauf der Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft – Vergangenheit entkommen konnten. Auch sie müssen sich überlegt haben, daß dazu nur ein weiterer Schritt in eine höhere Dimension nötig war. Und es ist genauso augenfällig, daß auch Star und Robert denselben Gedankengang verfolgt haben. Sie wollten ihr Versprechen, die Jetztzeit nicht zu verlassen, halten – und indem sie den Möbiusstreifen verließen, um in eine andere Gegenwart zu gelangen, würden sie dieses Versprechen – einigermaßen großherzig ausgelegt – auch nicht brechen.
    Ich schreibe diese ganzen Überlegungen ganz besonders für dich nieder, Jim Pietre, weil ich erstens weiß, daß auch du ein Zwisch wie ich bist, und weil ich überzeugt bin, daß auch du dir in der Zwischenzeit deine eigenen Gedanken gemacht hast. Ich hoffe, es gelingt dir, Bill und Ruth Howell alles zu erklären, oder jedenfalls genug, damit sie die Wahrheit über ihren Sohn Robert und meine Tochter Star verstehen werden und begreifen können, wohin die Kinder gegangen sein könnten.
    Ich lasse diese Aufzeichnungen an einer Stelle liegen, wo du sie unbedingt finden mußt, wenn du und Bill und Ruth das Haus nach uns durchsuchen werdet. Wenn du sie liest, dann weißt du, daß ich mit meiner Suche nach den Kindern keinen Erfolg gehabt habe. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, daß ich sie finde, aber daß wir auf unseren Platz des Möbiusstreifens nicht wieder zurückgelangen können. Vielleicht hat dort, wo ich hingehe, die Zeit einen anderen Wert, vielleicht existiert sie überhaupt nicht? Wie die Welt außerhalb des Streifens aussieht, kann man nicht einmal erraten.
    Bill und Ruth! Ich wünschte, ich könnte euch die Hoffnung geben, daß ich euch euren Robert wieder zurückbringen kann. Aber ich kann nichts weiter tun, als wünschen.
    Ich versuche jetzt, sechs Würfel zu nehmen, und sie zu einem vierdimensionalen Würfel zusammenzufügen – sie also so auseinanderzufalten, daß jeder Winkel ein rechter Winkel ist.
    Es ist nicht leicht, aber ich kann es schaffen, wenn ich jedes bißchen der Konzentration dabei benutze, die mir die Kinder beigebracht haben. Gut, jetzt habe ich die sechs Würfel, und jeder Winkel ist ein rechter Winkel.
    Wenn ich nun während des Aufeinanderfaltens dem Tesserakt eine halbe Drehung gebe und –
     

WISSENSWERTES
 
DER TOD UNSERER SONNE
(Teil II)
 
    WILLY LEY
 



 
    DEN Astronomen des 19. Jahrhunderts war wohlbekannt, daß alles Leben auf der Erde – angefangen vom Wetter bis zu dem Wachsen eines kleinen Grashalms – von dem Licht und der Wanne der Sonne abhing. Sie wußten außerdem, daß von all der von der Sonne abgestrahlten Energie die Erde nur einen winzigen Bruchteil auffing. Keiner von ihnen aber konnte zufriedenstellend sagen, aus welchen Quellen dieser Energiestrom gespeist wurde und wie lange er fließen würde.
    Natürlich gab es – wie schon im letzten Monat ausführlich besprochen – einige Theorien, die die Vorgänge auf der Sonne zu erklären versuchten. Eine davon – die sogenannte

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