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Galaxis Science Fiction Bd. 07

Galaxis Science Fiction Bd. 07

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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haben sich als wahrscheinlichste Form auf eine Art Raupenfahrzeug geeinigt. Raupenketten sind äußerst geländegängig, außer auf weichem Boden. Sie bezwingen auch Sand und Kies, wo gewöhnliche Räder sich oft nur durchdrehen, und schaffen auch steile Abhänge.
    Aber Rolligons können das auch, und falls es ausgedehnte und tiefe Bodensenken gibt, die mit Staub angefüllt sind, würden Rolligons auf jeden Fall sicherer sein. Wenn man trotzdem ein Raupenfahrzeug nimmt, dann ist es ratsam, daß es an einer Stange ein gewöhnliches Rad vor sich herschiebt, womit man die Beschaffenheit des Geländes abtasten kann.Eine andere wahrscheinliche Form würde ein Fahrzeug sein, das zwar wie ein gewöhnliches Fahrzeug vier Räder hat, allerdings sehr große Räder mit mindestens vier bis fünf Metern Durchmesser, wobei die (Stahl)-Reifen außerdem mit Dornen besetzt sind. Ein solches Fahrzeug könnte auf ebenem Gelände eine höhere Geschwindigkeit entwickeln, und wegen der Größe der Räder würde auch genügend Spielraum zwischen Fahrzeugboden und Untergrund sein und so die Überwindung von Hindernissen gestatten, bei denen ein Raupenfahrzeug schon schwanken würde. Empfehlenswert wäre weiterhin, daß jedes Mondfahrzeug nach oben hin durch einen Metallschild abgeschirmt wird, der auf einem Gerüst über dem eigentlichen Fahrzeugkörper ruht. Dieser Schild würde erstens einmal gegen übermäßige Sonnenbestrahlung schützen, denn da der Mond keine Lufthülle hat, würden die Sonnenstrahlen dreimal so heiß herniederbrennen wie an einem klaren Tag in den Tropen der Erde.
     

     
    Zweitens würde er das Fahrzeug gegen die einfallenden Meteorpartikelchen abschirmen, die mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 Kilometer in der Sekunde auftreffen. Sie würden den Schild im Laufe der Zeit zwar mit mikroskopisch kleinen Kratern bedecken, aber durchdringen könnten sie nicht.
    Wie schon gesagt, könnten wir als Motor für das Mondfahrzeug die Zweistufen – Wasserstoffsuperoxyd – Turbine benutzen. Aber falls es auf dem Mond schon einen ständigen Stützpunkt gibt, würde auch Elektrizität als mögliche Energiequelle in Frage kommen – zumindest für Fahrzeuge, die in der Nähe des Stützpunktes operieren. Der Stützpunkt besäße natürlich seine eigene Kraftstation. Und hier könnte man die Batterien für die Bodenfahrzeuge immer wieder neu aufladen.
    Eine Schwierigkeit erhebt sich allerdings. Batterien dürfen nicht dem Vakuum ausgesetzt werden. Da wir aber auf dem Mond überall von Vakuum umgeben sind, wird die Handhabung dieser Batterien und ihre Unterbringung im Fahrzeug zumindest nicht einfach sein. Die Ingenieure, die ein Mondfahrzeug entwerfen sollen, werden deshalb vermutlich auf eine Lösung zurückgreifen, die momentan in der Schweiz schon angewendet wird.
    Die Schweizer Firma Oerlikon hat einen Versuchsomnibus gebaut – mit einer Kapazität von zwei Dutzend Passagieren, der durch einen gewöhnlichen Dreiphasen-Elektromotor angetrieben wird, für den der Strom aber weder aus Oberleitungen noch aus Batterien entnommen wird. Die Energie wird vielmehr in einem eine Tonne schweren Schwungrad gespeichert, das einen Durchmesser von 1,8 Meter hat und unter dem Bus in horizontaler Lage angebracht ist.
    Um die Reibung zu vermindern, haben die Schweizer Ingenieure das Schwungrad in ein luftdicht verschlossenes Gehäuse gesetzt, das man mit Wasserstoff angefüllt hat. Aber das nur nebenbei.
    Ein zweiter Elektromotor wurde auf die Welle des Schwungrades montiert. Er bringt an gewissen Punkten der Reisestrecke das Rad auf 3000 Umdrehungen, indem der dazu nötige Strom aus dem Leitungsnetz gezogen wird. Unterwegs wird, dann dieser Motor zu einem Generator, der seine mechanische Energie aus dem Schwungrad bezieht und dann den eigentlichen Fahrmotor mit elektrischem Strom versorgt.
    Nach zehn Kilometern Fahrt mit voller Passagierlast – unterbrochen durch häufige Haltepunkte – – hat sich dann das Schwungrad auf 1500 Umdrehungen verlangsamt und muß wieder aufgeladen werden. Das kann man mit Hilfe von Zapfstellen tun, die an gewissen Haltepunkten eingerichtet sind. Die ganze Prozedur nimmt nur zwei Minuten in Anspruch. Dann ist wieder genug Energie für eine zehn Kilometer lange Strecke gespeichert.
    Wenn ein ständiger Stützpunkt auf dem Mond vorhanden ist, dann könnten solche schwungradbetriebenen Fahrzeuge sehr praktisch sein. Angenommen, es gibt eine Anzahl von festen Haltepunkten – sagen wir: Stützpunkt,

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