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Galaxis Science Fiction Bd. 07

Galaxis Science Fiction Bd. 07

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Raumhafen, Observatorium und so weiter – dann können diese Punkte mit der Kraftstation verbunden werden, wobei man – wenn nötig – auch noch zusätzliche Zapfstellen für den Strom einrichten kann.
    Mit dem Problem der Fortbewegung auf anderen Planeten ist es aber nicht anders als mit fast allen anderen Problemen der Raumfahrt. Die Ingenieure haben schon greifbare Ideen, wie man dieses Problem lösen könnte, ja, sie könnten viele dieser Lösungen hier auf der Erde sofort verwirklichen.
    Aber diese Lösungen werden nicht hier auf der Erde gebraucht, sondern am Zielort der langen Reise.
    Und das Hauptproblem ist und bleibt leider, wie wir an dieses Ziel gelangen können.
     

KOLONIE
    (COLONY)  
    PHILIP K. DICK
 
    (Illustriert von EMSH)
     
    Schlimm genug, wenn sich das Leben auf einem fremden Planeten als feindlich erweist – noch schlimmer aber, wenn man nicht recht weiß, wer oder was diese Feinde sind.
    MAJOR Lawrence Hall beugte sich über das Binokularmikroskop und bewegte die Schraube der Feineinstellung hin und her.
    »Interessant«, murmelte er dabei vor sich hin.
    »Nicht wahr?« Leutnant Friendly zog sich auf die Kante des Labortisches hoch, wobei er sorgfältig darauf achtete, keine der darauf stehenden Glasschalen mit Nährboden anzurühren. »Jetzt sind wir schon drei Wochen auf diesem Planeten und haben noch keine einzige gefährliche Lebensform gefunden. Das ist wirklich ein erstaunliches Plätzchen.
    Kein einziger Krankheitserreger, keine Fliegen, keine Ratten, keine Läuse, kein…« »Kein Whisky und keine Bordelle« Hall richtete sich auf. »Sie haben recht, wirklich ein erstaunlicher Ort. Ein üppiger
     

     

     
    Pflanzenwuchs, aber nicht das mindeste Anzeichen eines noch so primitiven Tieres. Nicht einmal ein einziger Bazillus. Ich war fast überzeugt, daß dieses Gebräu hier so etwas in der Art unseres irdischen eberthella typhi zeigen würde oder so etwas wie die Korkenzieher der marsianischen Sandfäule, aber nichts, absolut nichts zu finden.«
    »Sie sind ein Optimist, oder soll ich lieber sagen ein Pessimist. Dieser Planet ist völlig harmlos. Wissen Sie, Hall, manchmal frage ich mich, ob das hier nicht der Garten Eden ist, aus dem unsere Vorfahren vertrieben wurden.«
    HALL stand auf und schlenderte hinüber zu dem großen Fenster des Labors und betrachtete sich die Szene, die sich ihm draußen darbot. Er konnte nicht leugnen, daß es ein wirklich attraktiver Ausblick war, der sich ihm zeigte. Weit hingestreckte Wälder und Hügel, grüne Mulden und Wiesen, die von Blumen strotzten, weiter hinten Wasserfalle und hängende Moose, Bäume, die sich unter der Last ihrer Früchte bogen, dazwischen die silbernen Wasserspiegel kleiner Seen, und wiederum ganze Landstriche voller Blumen. Man hatte sich Mühe gegeben, die unberührte Natur des Planeten Blau nicht zu zerstören. So hatte ihn das Aufklärungsschiff getauft, das ihn vor ungefähr einem halben Jahr entdeckt hatte.
    Hall seufzte auf. »Wirklich ein großartiges Plätzchen. Ich hätte nichts dagegen, später einmal wieder hierher zurückzukommen.«
    »Terra ist dagegen fast eine Einöde.« Friendly zog eine Schachtel Zigaretten aus der Tasche, schaute sie zweifelnd an und steckte sie dann wieder weg. »Sie werden es kaum glauben«, fuhr er dann fort, »aber auf mich hat dieser Ort direkt eine komische Wirkung. Ich habe mir inzwischen das Rauchen abgewöhnt. Ich glaube fast, es ist wegen seines Aussehens. Er sieht so – so sauber aus, so unbefleckt. Ich kann hier weder rauchen und die Stummel wegwerfen noch sonstwie Papier oder so etwas. Ich bringe es einfach nicht übers Herz, mich wie ein Mann auf einem Sonntagsausflug zu benehmen; und etwas anderes ist das hier ja nicht.«
    »Keine Angst, die Sonntagsausflügler werden früh genug auftauchen«, sagte Hall. Er setzte sich wieder vor sein Mikroskop. »Ich werde noch ein paar Kulturen durchtesten. Vielleicht entdecke ich doch noch einen Makel an diesem so makellosen Planeten.«
    »Sie können ja immerhin Ihr Glück versuchen.« Leutnant Friendly sprang vom Tisch herunter. »Ich schaue später noch einmal vorbei. In Raum Eins ist eine Versammlung anberaumt. Wir sind bald soweit, daß wir dem B. A. das Startsignal für die erste Ladung Kolonisten geben können.«
    »Sonntagsausflügler.«
    Friendly grinste. »Fürchte, Sie haben recht.«
    Dann schloß sich die Tür hinter ihm, und seine Schritte verklangen draußen im Gang. Hall war jetzt im Labor allein.
    Eine Weile saß er

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