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Galaxis Science Fiction Bd. 07

Galaxis Science Fiction Bd. 07

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Zimmer«, sagte er.
    Als der Portier die Zimmertür hinter ihm zugemacht hatte, nahm er sein Geld heraus und zählte es durch. Einhundertfünfundvierzig Credit. Das reichte für Winterbekleidung und Essen und Logis für eine Woche – vielleicht sogar für zwei. Aber was sollte er tun, wenn er bis dahin noch nichts über sich selbst erfahren hatte?
    Am nächsten Tag ging Johnson los, um sich ein paar warme Kleidungsstücke zu kaufen. Der einzige Laden der Stadt befand sich nur einen halben Block vom Hotel entfernt.
    Johnson wartete geduldig, bis der Verkäufer zwei Eingeborene bedient hatte, dann suchte er sich aus, was er brauchte. Während er bezahlte, fragte er den Mann: »Haben Sie mich schon einmal gesehen?«
    Der Verkäufer blickte ihn erstaunt an und sagte dann unschlüssig: »Müßte ich das?«
    Johnson ging nicht weiter auf die Frage des Verkäufers ein. Er schlüpfte in den schweren Mantel, den der Mann ihm entgegenhielt. »Wo kann ich den Manager finden?« fragte er.
    »Dort drüben die Treppe hinauf – neben der Ladentür«, antwortete der Verkäufer. »Er sitzt in seinem Büro.«
    DER Manager war ein alter Mann mit einer Haut von der Schwärze, wie sie nur ein auf der Erde geborener Neger besitzt.
    Doch obwohl er alt war, hatten seine Augen noch nichts von ihrer jugendlichen Wachsamkeit eingebüßt.
    »Kommen Sie herein, und nehmen Sie sich einen Stuhl!« sagte er, als er aufblickte und Johnson in der Tür stehen sah.
    Johnson trat näher und setzte sich. »Ich habe einen Unfall gehabt«, begann er ohne weitere Vorrede, »und ich scheine mein Gedächtnis verloren zu haben. Wissen Sie vielleicht zufällig, wer ich bin?«
    »Hab’ Sie noch nie im Leben gesehen«, antwortete der Manager. »Wie heißen Sie denn?«
    »Don Johnson.«
    »Na, wenigstens etwas, an das Sie sich erinnern können«, sagte der alte Mann. »In dem letzten halben Jahr sind Sie jedenfalls nicht angekommen, wenn Ihnen das etwas hilft. Während dieser Zeit waren nur zwei Schiffe der Gesellschaft hier. Wenn Sie allerdings während der Touristensaison gekommen sind, dann kann ich nichts sagen.«
    »Wo könnte ich mich noch erkundigen?«
    »Mein lieber Junge«, sagte der Alte freundlich. »Auf Marlock gibt es außerhalb der Saison nur drei Menschen – außer Ihnen natürlich jetzt. Den Hotelportier, meinen Verkäufer und mich. Wenn Sie mit Ihren Fragen im Hotel angefangen haben, dann sind Sie jetzt am Ende der Reihe angelangt.«
    Etwas in Johnsons Gesichtsausdruck ließ den alten Mann weiterreden. »Wie steht es mit Ihren Finanzen, mein Junge?«
    Johnson tat einen tiefen Atemzug. »Ich habe genug, um damit vielleicht zwei Wochen auszukommen.«
    Der Manager schwieg eine Weile und studierte intensiv die rissige Decke des Zimmers, bevor er von neuem sprach. »Ich war immer der Meinung, daß wir Leute von der Erde zusammenhalten müßten«, sagte er. »Wenn Sie also einen Job suchen, dann werde ich sehen, daß ich etwas für Sie finden kann und Sie auf die Lohnliste setzen.«
    Zwanzig Minuten später hatte Johnson seine neue Stellung angetreten, und zwanzig Jahre später arbeitete er immer noch für die Gesellschaft. Er arbeitete für sie bis…
    JOHNSON war erleichtert, daß die erste Regung von Furcht keine Panik mit sich brachte. Statt dessen wusch sie durch seinen Körper, schärfte seine Reflexe und machte ihn nur noch wachsamer.
    Er hatte niemals aufgehört, sich über diese Fähigkeit zu wundern, die Nähe einer Gefahr zu spüren, bevor sie sich noch irgendwie zeigte. Zweifellos war zum Teil seine Umgebung daran schuld. Aber er mußte sie zum Teil auch schon besessen haben, bevor er hierher gekommen war.
    Einen Augenblick später hatte er die Quelle seines Unbehagens festgestellt. Es war ein Erdenmensch, der ihm in vielleicht zwanzig Meter Abstand folgte. Der eine schnelle Blick, den Johnson sich erlaubte, sagte ihm, daß sein Verfolger überdurchschnittlich groß war und sehr hager – mit einem drahtigen, durchtrainierten Körper, der ihn als einen gefährlichen Mann auswies.
    Johnson kämpfte gegen die wachsende Gewalt der nächsten Sand-Bö an, bis er nicht mehr fähig war, auch nur noch einen einzigen Schritt gegen sie zu erzwingen. Dann suchte er Schutz hinter der vorstehenden Mauer, die aus dem Eingeborenenhaus zu seiner Rechten hervorragte. Ein jedes Haus besaß einen solchen Mauervorsprung, selbst die Betonbauten in dem irdischen Teil der Stadt folgten diesem Brauch. Während der neun Monate des Sommers wüteten die

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