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Galaxis Science Fiction Bd. 08

Galaxis Science Fiction Bd. 08

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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sich sehr gründlich in dem Lagerhaus um. Es war die übliche provisorische Konstruktion – nicht besonders ästhetisch, aber fest gebaut. Der Fußboden war die nackte Erde, die man mit Brennern zu glasiger Härte verschmolzen hatte. Wände und Decken bestanden aus Beton. Fenster waren nicht vorhanden, nur zwei Türen. Ganz gewiß hätte das alle schädlichen Nager fernhalten müssen.
    Eine nähere Untersuchung zeigte ihm eine unerwartete Schwäche in der Konstruktion. Der Fußboden war zwar hart wie Glas und bot einem Nagetier keinen Angriffspunkt. Aber wie Glas war er auch spröde. Die Männer, die das Lagerhaus gebaut hatten, waren anscheinend in Eile gewesen und hatten nicht die Sorgfalt walten lassen, die nötig gewesen wäre, denn hier und da war die glasige Schutzschicht, mit der der Boden überzogen war, sehr dünn. Und unter dem Gewicht der schweren Kisten und anderen Ausrüstungsgegenständen hatte sie an manchen Stellen nachgegeben und war zersplittert. Dort mußten die Schädlinge eingedrungen sein.
    Es war schwierig, hier Abhilfe zu schaffen, es sei denn, man baute einen neuen Speicher. Die Mäuse waren nun einmal drin, und damit mußte man sich abfinden.
    Marin wandte sich an den Quartiermeister, der ihm schweigend gefolgt war. »Versuchen Sie, ein paar lebend zu fangen, und ich werde sehen, was ich tun kann.«
    AM nächsten Morgen wurden ein Dutzend lebender Mäuse im Labor abgeliefert. Die Tiere sahen wirklich wie irdische Mäuse aus.
    Ihre Reaktion auf die verschiedenen Versuche, die Marin mit ihnen anstellte, waren verblüffend. Keine zwei wurden von demselben Gift angegriffen. Eine Mixtur, nach deren Verabreichung die eine nach wenigen Minuten alle Viere von sich streckte, ließ die anderen völlig kalt. Und die Gifte, die er für den Allesfresser zusammengebraut hatte, waren überhaupt wirkungslos.
    Die Verwüstung in dem Lagerhaus ging weiter. Schwarze Mäuse, weiße Mäuse, graue und braune, solche mit kurzen Schwänzen und langen Ohren oder mit langen Schwänzen und kurzen Ohren – sie alle fuhren fort, die Konzentrate zu fressen und das zu verderben, was sie davon übrig ließen.
    Marin beratschlagte mit dem Kommandeur. Er beschrieb das Problem und skizzierte flüchtig die Ideen, die er hatte, um dem Schaden Einhalt zu gebieten.
    »Wir können jedenfalls kein zweites Lagerhaus bauen«, sagte Hafner.
    »Jedenfalls nicht, bis wir den Atomgenerator aufgestellt haben. Und dann brauchen wir die Energie an anderen Stellen viel nötiger.«
    Der Offizier stützte nachdenklich das Kinn in seine Hände. »Ihre andere Lösung gefällt mir viel besser. Lassen Sie einen bauen. Und dann warten wir erst einmal ab, wie er sich bewährt.«
    »Ich hatte an mindestens drei gedacht«, sagte der Biologe.
    »Einer muß vorläufig genügen«, bestand Hafner. »Wir müssen erst einmal sehen, ob wir damit auch Erfolg haben. Unsere Mittel sind beschränkt.«
    Und damit hatte er vermutlich recht.
    Vorräte und Ausrüstung waren gerade in der Menge vorhanden, die drei Schiffe hatten transportieren können. Für eine Kolonie, die von unten anfangen mußte, war das nicht viel.
    Marin brachte die Genehmigung hinüber zur technischen Abteilung. Unterwegs änderte er im Geiste die Spezifikationen nach oben ab. Wenn er nur einen bekommen konnte, dann sollte es wenigstens ein guter sein.
    Nach zwei Tagen war der Roboter fertig.
    Er wurde in einer kleinen Kiste im Lagerhaus abgeliefert. Die Kiste wurde geöffnet, und die Maschine sprang heraus.
    »Eine Katze!« rief der Quartiermeister erfreut aus. Er streckte seine Hand aus, um den schwarzen Pelz des Roboters zu berühren.
    »Wenn Sie etwas angefaßt haben, was mit einer Maus in Berührung gekommen ist, dann tun Sie Ihre Hand lieber fort«, warnte ihn der Biologe. »Er spricht nicht nur auf Laut und Sicht an, sondern auch auf Geruch.«
    Der Quartiermeister brachte hastig seine Hand in Sicherheit, und der Roboter verschwand lautlos in dem Labyrinth der aufgestapelten Kisten und Säcke.
    Nach einer Woche gab es zwar immer noch einige Mäuse in dem Speicher, aber sie bildeten keine ernsthafte Gefahr mehr.
    DER Kommandant bat Marin in sein Büro. Es war ein kleines Gebäude inmitten der anderen Häuser der Siedlung, die inzwischen errichtet worden waren. Die Kolonie war im Wachsen und hatte das Stadium des Provisorischen schon lange hinter sich gelassen. Hafner saß in seinem Stuhl und schaute mit Befriedigung aus dem Fenster auf das getane Werk.
    »Gute Arbeit mit den Mäusen«,

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