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Galaxis Science Fiction Bd. 08

Galaxis Science Fiction Bd. 08

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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klang als sonst auch.
    »Oh, Verzeihung«, entschuldigte sich Vicki. »Ich vergaß, der Kode.«
    Ich hatte den Verdacht, daß Vicki den Soth in wenigen Tagen dazu gebracht hätte, sich vor ihr auf dem Bärenfell vor dem Kamin zu kuschen, um sich dort mit ihm wie mit einem zweiten Plumpsie herumzubalgen, wenn der Soth nicht diesen unantastbaren Kode besessen hätte – und ich war dankbar, daß er ihn besaß. Vicki hatte eine besondere Art, ihrem Partner beim Sprechen die Hand auf den Arm zu legen, oder alles und jedes zu umarmen, wenn sie sich freute.
    Und ich wußte etwas über den Soth, was sie nicht wußte – etwas, woran sie anscheinend seit dem Tag ihrer Striptease-Vorstellung keinen Gedanken mehr verschwendet hatte.
    DER Sommer verging, und es wurde Herbst, bevor Ollie Johnson mir einen zweiten Besuch abstattete. Er brachte einen Lieferschein für 86 versandfertige Soth mit. Er hatte etwas von Sichttratten gehört, und wollte, daß ich ihm eine ausstellte.
    »Zur Hölle mit soviel Umständen«, sagte ich ihm. Ich schrieb eine Notiz für den Einkauf aus und setzte dann meine Unterschrift unter den Lieferschein. Der Betrag belief sich auf 103 000 Dollar. Dann rief ich meine Sekretärin und sagte ihr, sie solle den Ollie mit seiner Rechnung hinunter zur Kasse bringen und ihn bar auszahlen lassen.
    Ich verkroch mich hinter meinem Schreibtisch, bevor der Ollie Gelegenheit hatte, eine neue Obszönität auszubrüten, mit der er mir seine Dankbarkeit beweisen konnte. Dann wies ich den Verkauf an, die Soth, die schon auf unserer Bestelliste standen, abzuschicken, und diktierte ein Memorandum an unsere Werbeabteilung. Ich warnte sie, anfangs zu viel Rummel um die Soth zu machen – für eine Weile würden sie wohl noch streng rationiert bleiben müssen.
    Gleich am Anfang mußten wir ein unerwartetes Hindernis nehmen. Das Finanzamt überfiel uns mit der Frage: Werden die Soth hergestellt oder gezüchtet? Es gelang uns, um die Produktionssteuer herumzukommen, aber es kostete uns eine hübsche Stange Geld für Rechtsanwaltsgebühren.
    An dem gleichen Tag, an dem diese Angelegenheit für uns positiv entschieden worden war, suchten mich die Führer der drei Gewerkschaften auf. Sie bekamen ihre Beruhigungspille in der Form einer Klausel, die in die einzelnen Kaufverträge aufgenommen werden sollte – ungefähr dem Sinne nach, daß der Käufer sich verpflichtete, den Soth nicht zu dem Zweck zu beschäftigen, sich die Arbeitskosten für die in den einzelnen Gewerkschaften organisierten Künste, Berufe und Handwerke zu ersparen, und sich fernerhin bereit erklärte, den Soth von jeder in den Listen der Gewerkschaften nicht aufgeführten Arbeit zurückzuziehen, falls die Gewerkschaften die Absicht hätten, diesen Arbeitsplatz mit einer menschlichen Arbeitskraft zu besetzen.
    Bevor sie mich verließen, bestellten alle drei einen Soth.
    »Großer Gott«, sagte einer. »Das ist weniger als der Preis für ein neues Auto. Jetzt wird mich hoffentlich in Zukunft meine Frau mit ihrem Gejammer verschonen, eine Dienstbotengewerkschaft zu gründen. Dazu braucht man Mitglieder, und der einzige wirkliche Butler in meiner Nachbarschaft macht mehr Geld als ich.«
    UND auf dieser Linie entwickelten sich die Dinge auch weiter. Der einzige Grund, warum wir überhaupt einen Pfennig für Werbung ausgaben, war der, den Namen Weltweite Maschinen bekannter zu machen und unsere Konkurrenz ein bißchen mit unserem Erfolg zu kitzeln. Um Weihnachten herum war die Produktion auf zweitausend monatlich angestiegen, und wir hinkten schon mit rund zehntausend noch nicht ausgeführten Bestellungen hinterher.
    Im Juni des nächsten Jahres zogen die Ollies mit ihrer Produktion in ein neues Werk um – die ehemalige Willow Run Fabrik – und steigerten ihren Ausstoß auf zehntausend im Monat. Erst dann konnten wir daran denken, unseren Großhändlern einige Schaumuster zu schicken.
    Und es dauerte bis zum Herbst, bis diese wiederum die größten ihrer Einzelhändlerkunden mit solchen Mustern beliefern konnten. In der Zwischenzeit war es an der Tagesordnung, daß wir dringende Bestellungen von wichtigen Persönlichkeiten auf der ganzen Erde einfach direkt befriedigten.
    Zwanzigtausend monatlich war ihre äußerste Grenze, wie sich herausstellte. Selbst als sie endlich menschliche Arbeiter für die einzelnen Phasen der Produktion einstellten, konnten die fünfundsechzig Ollies doch keine größere Anzahl der Soth trainieren und unterweisen.
    Mehr als zwei Jahre ging

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