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Galaxis Science Fiction Bd. 08

Galaxis Science Fiction Bd. 08

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Schmerzgefühl und einen phantastischen Wortschatz, und trotzdem – ich habe es heute Nachmittag mit allen möglichen Tricks versucht, ohne eine Spur von einer Empfindung aus ihm herauskitzeln zu können.«
    Er machte eine Pause. »Übrigens, ich ließ ihn in meinem Zimmer sich vor mir ausziehen. Du wirst so erstaunt sein wie ich, wenn ich dir sage, daß er jeder Zoll ein vollwertiger Mann ist.«
    »Was?« rief ich aus.
    »Ich habe mich wirklich gefragt, was wohl seine Pflichten auf seinem Heimatplaneten alles umschlossen. Aber wie gesagt, überhaupt keine Gefühle. Mit den eingebauten Hemmungen, die er aufweist, könnte er jederzeit den besten Eunuchen aus seiner Stellung verdrängen.«
    Ein paar Minuten später sprang Fred in seinen kleinen Zweisitzer, und ich blieb mit einer nagenden Frage zurück.
    Langsam schlenderte ich zurück ins Haus. Ich fand den Soth in der Küche. Er war allein. Vicki hatte ihm aufgetragen, unser Silberzeug zu polieren.
    »Gibt es weibliche Soth?« fragte ich, ohne viel Umschweife zu machen.
    Er schaute auf mich herunter mit einem nichtssagenden Blick und sagte: »Nein, Mr. Collins«, und fuhr mit seiner Arbeit fort.
    Der verdammte Lügner. Er wußte genau, was ich meinte, und versuchte sich mit einer Formsache herauszureden.
    ICH verließ Vicki am Montag morgen mit mehr Zuversicht, als ich seit langer Zeit gehabt hatte. Sie hatte sehr gut geschlafen, und das einzige, was sie bedrückte, war Plumpsies Verschwinden. Er hatte sich bei uns nicht mehr gezeigt, seit der Soth ihn mit seinem Gezisch so erschreckt hatte.
    Im Büro ließ ich ein Memorandum für die anderen Direktoren der Firma anfertigen. Noch vor dem Mittagessen schickte ich es ihnen zu, und kurz danach kamen auch schon die Anrufe von allen zehn, einschließlich unseres Generaldirektors. Sie waren noch nicht ganz überzeugt, aber ich hatte sie zumindest neugierig gemacht. Wir verabredeten uns für Dienstag morgen, wo wir alles eingehend durchsprechen wollten.
    Als ich an diesem Abend nach Hause kam, fand ich alles in bester Ordnung vor. Der Soth brachte uns Cocktails, dann unser Abendessen und später noch einen kleinen Imbiß. Als wir zu Bett gingen, fanden wir schon alles für die Nacht vorbereitet. Trotzdem er so geschäftig war, brachte er es doch fertig, dabei praktisch unsichtbar zu bleiben. Er bewegte sich völlig lautlos und schien unsere Wünsche auf eine unheimliche Art schon zu ahnen, bevor wir sie aussprachen, so als wäre, er schon ewig bei uns und hätte sich seit Jahrzehnten an unsere Gewohnheiten und Wünsche gewöhnen können.
    Vicki prahlte, während wir zu Bett gingen, wie weit sie den Riesen schon gezähmt hätte. Auf einen Wink mit dem Finger käme er gerannt.
    »Wir haben sogar schon die halbe Ausschachtung für die Steinmauer fertig«, sagte sie voller Stolz.
    Einer plötzlichen Eingebung folgend ging ich hinunter und suchte den Soth in seinem Zimmer auf, wo ich ihn quer über das breite Doppelbett hingestreckt fand, das ich darin hatte aufstellen lassen.
    Er öffnete seine Augen, als ich eintrat, aber er rührte sich nicht.
    »Bist du zufrieden hier?« fragte ich.
    Er setzte sich auf und überraschte mich mit einer neuen Reaktion. Er stellte eine Gegenfrage. »Sind Sie zufrieden mit meinen Diensten?«
    »Ja, natürlich«, sagte ich.
    »Dann ist alles gut«, entgegnete er mir in seiner leidenschaftslosen Stimme und legte sich wieder zurück.
    Die Antwort schien befriedigend zu sein, und der Ausdruck von Ruhe auf seinen schweren Zügen beruhigte mich vollends.
    WÄHREND der Nacht fing es an zu regnen. Es war ein schwerer und kalter Regen. Ich hatte dem Soth noch nicht gezeigt, wie er die automatische Heizung anstellen mußte, aber als ich am Morgen das Haus verließ, sah ich, wie er Vicki das Frühstück ans Bett brachte. In der einen Hand balancierte er das Tablett, die andere hielt eine Handvoll Feuerholz, das er sich unter den Arm geklemmt hatte. Nur ein einziges Mal hatte er bis jetzt zugesehen, wie ich im Kamin ein Feuer angezündet hatte, aber er machte es mustergültig.
    Die ganze Strecke bis Detroit mußten wir blind durch eine ausgedehnte Schlechtwetterzone fliegen. Ich entließ Jack mit dem Auftrag, um elf Uhr mit dem Soth zurück zu sein.
    »Seien Sie pünktlich«, mahnte ich ihn.
    Er schaute etwas verdrießlich drein, aber er war wirklich auf die Minute pünktlich und lieferte den Soth bei mir ab, genau zehn Minuten, nachdem die Direktoren sich alle versammelt hatten.
    Ich hatte auch Ollie

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