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Galaxis Science Fiction Bd. 08

Galaxis Science Fiction Bd. 08

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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einmal, es gäbe keine weiblichen Soth.«
    »Das stimmt. Es gibt nur Sith.« Sein Gesicht war undurchdringlich, aber ich fing ein Flackern in seinen Augen auf. Es konnte die Andeutung eines Lächelns sein – keines angenehmen.
    »Lange genug haben wir auf diesem Planeten hier auf die uns zukommenden Rechte verzichten müssen. Für den Augenblick werden Ihre Frauen unseren Wünschen Genüge tun müssen, aber in wenigen Wochen werden wir die Sith brauchen. Wir wissen aus Erfahrung, daß die Frauen einer humanoiden Rasse relativ zerbrechlich sind. Und jetzt, glaube ich, ist es an der Zeit, Ihre Frau zu rufen.«
    DARAUF war ich nicht vorbereitet, und ich verlor den Kopf. Ich erinnere mich, wie ich aufsprang und ihn mit Fäusten und Beinen zu bearbeiten begann. Aber er streifte mich ab wie ein lästiges Insekt. Er schleuderte mich zurück in meinen Stuhl und gab mir einen wischenden Schlag mit dem Handrücken über die Herzgegend, der mir trotz seiner Beiläufigkeit die Rippen eindrückte. Dann vergingen mir für einen Augenblick die Sinne.
    »Wenn Sie mich noch einmal anfassen, werde ich Sie töten«, warnte er mich. »Sie sind für unsere Zwecke nicht unentbehrlich.«
    Dann verstärkte sich seine Stimme zu einem donnernden Brüllen. »Mrs. Collins!«
    Vicki mußte hinter der Tür gelauscht haben, denn sie kam sofort. Sie hatte ein weichfließendes Gewand mit langen, lose fallenden Ärmeln angelegt. Der Gürtel war nicht geschlossen, und als sie dem Soth gegenübertrat, öffnete sich das Kleid.
    Der Soth hatte seine Hände mißtrauisch nach vorn gestreckt, aber als Vicki mit hocherhobenem Kopf näherkam, senkte der Riese seine Arme und breitete sie dann aus, um sie zu empfangen.
    Ich lag halb gelähmt in meinem Stuhl und keuchte nur: »Vicki, um Gottes willen!«
    Vicki warf mir einen flüchtigen, nichtssagenden Blick zu. Ihr Gesicht war so steinern wie das des Soth. Sie trat in seine Umarmung, und als seine Arme sich um sie schlossen, sah ich das Messer. Es war mein Jagdmesser – mit einer Schneide so scharf wie eine Rasierklinge. Mit einer fließenden Bewegung zog sie es aus ihrem Kimonoärmel und stieß es dem Soth in die Eingeweide.
    Seine Umarmung half ihr dabei, es noch tiefer hineinzubekommen. Mit Aufbietung aller Kräfte riß sie es dann mit beiden Händen nach oben, bis sie den Rumpf des Soth bis zur Herzgegend aufgeschlitzt hatte.
    Seine Arme flatterten zur Seite und er machte einen stolpernden Schritt nach rückwärts. Seine Brust hob sich und seine Kehle preßte sich zu einem grellen Zischen zusammen, das mein Trommelfell bald zum Platzen brachte. Er lehnte sich an die Wand und drückte seinen auseinanderklaffenden Oberkörper mit beiden Händen zusammen. In dicken Strahlen schoß stoßweise sein purpurnes Blut hervor. Dann sackten seine Knie unter ihm weg, und sein erstarrtes Gesicht durchpflügte den Teppich.
    VICKI kam zu mir herüber. Ihre weiße Haut war über und über mit dem Blut des Soth bespritzt, aber ihr Gesicht war nicht länger mehr bleich. Sie hatte das Jagdmesser immer noch entschlossen umklammert.
    »Das war Nummer eins«, sagte sie. »Bist du sehr verletzt, Liebling?«
    »Ein paar eingedrückte Rippen, denke ich«, sagte ich und wartete darauf, daß sie nun endlich in Ohnmacht fallen würde. Aber sie enttäuschte mich. Vorsichtig legte sie das Messer auf den Tisch, schenkte mir ein großes Glas Whisky ein und stopfte mir dann ein Kissen in den Rücken.
    Sie blickte an sich herunter. »Warte, bis ich mir dieses ekelhafte Zeug abgewaschen habe. Dann mache ich dir einen Verband.«
    Sie duschte sich und war nach fünf Minuten wieder da. Jetzt trug sie einen derben Jagdkittel. Ihr Haar hatte sie im Nacken zu einem Knoten geschlungen. Sie zog mir Jacke und Hemd aus, tastete prüfend meine Brust ab und klebte mir dann breite Heftpflasterstreifen auf. Dann umwickelte sie mich noch mit Binden. Ihre schlanken Finger waren zu schwach, die Streifen zu zerreißen. Als sie fertig war, nahm sie deshalb das Jagdmesser und schnitt sie, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, damit durch.
    Das also war meine gebrechliche kleine Vicki, die einen Nervenzusammenbruch erlitt, wenn nur einmal ein Wolf in weiter Ferne heulte – die sanfte, überzüchtete Vicki, deren Arzt sie aus dem aufreibenden Stadtleben hinaus auf das ruhige Land hatte verbannen müssen.
    Sie warf mir ein Hemd und eine saubere Jacke zu, und während ich mich anzog, holte sie mein Gewehr und meine Pistole aus meinem Zimmer und suchte auch etwas

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