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Galaxis Science Fiction Bd. 09

Galaxis Science Fiction Bd. 09

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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hatte sich in der Erskine-Angelegenheit einen groben Schnitzer geleistet, und es ist mein Beruf, derartige Mißstände anzuprangern. Dafür werde ich bezahlt, Ich war mir klar darüber, daß auch Sie darunter zu leiden hätten, denn Sie sind schließlich der Boß. Aber das geschah nicht mit böser Absicht.«
    »Schwacher Trost«, sagte Weinbaum trocken. »Trotzdem – danke schön.«
    Das eurasische Mädchen zuckte mit den Schultern. »Aber das ist sowieso nicht der Grund meines Besuches. Sagen Sie, Captain, haben Sie jemals von einer Firma gehört, die sich Interstellarer Informationsdienst nennt?«
    WEINBAUM schüttelte den Kopf. »Klingt wie ein Suchdienst für überfällige Schiffe. Kein leichtes Geschäft heutzutage.«
    »Das habe ich mir zuerst auch gedacht, als ich den Briefkopf sah. Aber der Text darunter war nicht der, den ein Detektivbüro abfassen würde. Ich möchte Ihnen gerne einen Teil daraus vorlesen.«
    Ihre schlanken Finger suchten in der Innentasche ihrer Jacke und zogen einen weißen Bogen Papier heraus. Es war einfaches Schreibmaschinenpapier, wie Weinbaum automatisch feststellte. Sie hatte also nur eine Kopie mitgebracht und das Original zu Hause gelassen. Die Kopie würde sehr wahrscheinlich unvollständig sein.
    »Der Brief lautet folgendermaßen«, begann Dana Lje. »Sehr geehrte Miß Lje! Als Fernsehkommentatorin mit einer großen Zuhörerschaft und ebenso großer Verantwortung benötigen Sie die besten zur Verfügung stehenden Informationsquellen. Wir möchten Sie gerne einladen, sich kostenlos von der Leistungsfähigkeit unserer Firma zu überzeugen, in der Hoffnung, Ihnen beweisen zu können, daß unsere Informationen denen aller anderen Unternehmen gleicher Art auf der Erde und anderswo an Zuverlässigkeit bei weitem überlegen sind. Wir erlauben uns, Ihnen aus diesem Grunde ein paar Voraussagen kommender Ereignisse zu offerieren, und zwar in dem Herkules- und in dem sogenannten Drei-Geister-Gebiet. Wenn diese Voraussagen hundertprozentig eintreffen, möchten wir Sie bitten, uns als Korrespondenten für diese Gebiete zu beschäftigen zu einem Preis, der später noch vereinbart werden kann. Sollten sich unsere Voraussagen in irgendeiner Hinsicht als falsch herausstellen, dann brauchen Sie diesen Brief nicht weiter zu berücksichtigen.«
    »Hm«, sagte Weinbaum langsam. »Scheinen ja sehr von sich überzeugt zu sein. Was mir auffällt, ist die seltsame Nebeneinanderstellung der beiden Gebiete. Die Drei-Geister bilden nur ein kleines Sonnensystem, während das Herkules-Gebiet einen ganzen Sternhaufen umschließen kann – vielleicht sogar eine ganze Konstellation. Und das ist eine verflixt große Menge Himmel. Diese Burschen scheinen andeuten zu wollen, daß sie Tausende von eigenen Korrespondenten besitzen, vielleicht sogar so viele wie die Regierung selber. Wenn das der Fall ist, garantiere ich, daß wir es mit reiner Angabe zu tun haben.«
    »Das mag schon stimmen. Aber bevor Sie zu einem endgültigen. Urteil kommen, lassen Sie mich eine der Voraussagen vorlesen.« Sie raschelte mit dem Brief.
    »Um 03:16.10, Neujahrstag, 2090 wird das interstellare Linienschiff vom Typ Hess, Brindisi, in der Nachbarschaft der Drei-Geister von vier…«
    Weinbaum setzte sich mit einem Ruck auf. »Zeigen Sie den Brief her!« sagte er. Seine Stimme klang rauh und zeigte einen deutlichen Unterton von Bestürzung.
    »Noch einen Augenblick«, sagte das Mädchen und fuhr sich glättend über ihren Rock. »Anscheinend hat mich also meine Ahnung nicht betrogen. Aber lassen Sie mich erst fertiglesen… von vier schwerbewaffneten Schiffen, die die Lichter der Marine von Hammersmith II zeigen, angegriffen werden. Die Position des Linienschiffes zu diesem Zeitpunkt ist die folgende: Koordinaten 88-Atheta-88-aleph-D. Es wird…«
    »Miß Lje«, sagte Weinbaum. »Es tut mir leid, daß ich Sie schon wieder unterbrechen muß, aber allein, was Sie bis jetzt gesagt haben, würde mich schon berechtigen, Sie einsperren zu lassen, gleichgültig, wie laut das Geschrei wäre, das Ihre Patenfirmen dann anstimmen würden.
    Ich weiß nichts von diesem Interstellaren Informationsdienst, und ich kann auch nicht sagen, ob Sie nun wirklich diesen Brief erhalten haben oder nicht. Aber das eine kann ich Ihnen sagen, Sie befinden sich im Besitz von Informationen, die eigentlich nur Ihr Ergebener und noch vier andere Männer wissen dürften. Es ist schon zu spät, Sie zu warnen, daß alles, was Sie von jetzt ab sagen, gegen Sie verwendet

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