Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 09

Galaxis Science Fiction Bd. 09

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
werden kann. Ich kann Ihnen im Moment nur noch den einen Rat geben: Es ist höchste Zeit, daß Sie Ihr süßes Mündchen zuklappen.«
    SO etwas ähnliches habe ich mir gedacht«, sagte Dana Lje, offensichtlich von der Drohung Weinbaums nicht im mindesten berührt. »Das Schiff wird also wirklich diese Koordinaten anfliegen, und die in dem Kode enthaltene Zeitangabe scheint mit der angegebenen Universalzeit ebenfalls übereinzustimmen. Trifft es zu, daß die Brindisi ein neuartiges, noch streng geheimes Nachrichtengerät an Bord haben wird?«
    »Wollen Sie denn unbedingt, daß ich Sie abführen lassen soll?« sagte Weinbaum zähneknirschend. »Oder ist das Ganze nur ein Jux, der mir beweisen soll, daß mein eigenes Büro voller Leute steckt, die nicht dichthalten können?«
    »Darauf könnte es letzten Endes hinauslaufen«, gab Dana zu, »aber so weit sind wir noch nicht, Robin. Sie wissen genau, daß Sie bis jetzt von mir immer recht anständig behandelt worden sind. Und es würde mir auch nicht im Traume einfallen, Sie an der Nase herumführen zu wollen. Wenn dieses unbekannte Unternehmen diese Informationen tatsächlich besitzt, dann kann es schließlich ebenso zutreffen, daß es diese Informationen wirklich von der Quelle hat, die es angibt, nämlich von eigenen Korrespondenten draußen in den betreffendem Gebieten.«
    »Unmöglich!«
    »Und warum?«
    »Weil die bewußten Informationen noch nicht einmal meine eigenen Agenten erhalten haben. Es ist völlig ausgeschlossen, daß sie schon bis Hammersmith II durchgesickert sind, geschweige denn bis zum Drei-Geister-Systern. Briefe müssen per Schiff transportiert werden, vergessen Sie das nicht. Wenn ich meinen Drei-Geister-Agenten durch Ultraradio informieren wollte, dann müßte er dreihundertundvierundzwanzig Jahre warten, bis ihn die Nachricht erreicht hätte. Mit dem Schiff erhält er sie in etwas über zwei Monaten. Und dieser bestimmte Brief mit den bestimmten Anweisungen befindet sich an Bord der Brindisi, und die ist erst gerade fünf Tage unterwegs. Selbst wenn jemand an Bord des Schiffes den Brief gelesen haben sollte, dann könnte die Information das Drei-Geister-System unmöglich schneller erreichen, als sie es jetzt schon tut.«
    Dana nickte. »Also schön, was für eine Erklärung bleibt also übrig, als daß hier in Ihrem Hauptquartier jemand geschwatzt hat?«
     

     
    »Ja, was für eine Erklärung«, sagte Weinbaum ingrimmig. »Sagen Sie mir mal ganz schnell, wer diesen Brief unterschrieben hat.«
    »Ein gewisser J. Shelby Stevens.« Weinbaum drückte einen Knopf seiner Sprechanlage nieder. »Margaret, schauen Sie im Firmenregister nach und suchen Sie nach einer Firma Interstellarer Informationsdienst. Sehen Sie nach, wem sie gehört.«
    Dana Lje sagte: »Sind Sie denn nicht an dem Rest der Voraussage interessiert?«
    »Darauf können Sie Gift nehmen. Ist der Name des Gerätes erwähnt?«
    »Ja«, sagte das Mädchen.
    »Und wie lautet er?«
    »Der Dirac-Kommunikator.«
    Weinbaum stöhnte und beschäftigte sich wieder mit der Sprechanlage.
    »Margaret, schicken Sie mir Dr. Wald hoch. Sagen Sie ihm, er soll alles stehen und liegen lassen und die Beine unter den Arm nehmen. Haben Sie bei der andern Sache schon was herausgefunden? »
    »Ja, Sir«, sagte die Stimme aus dem Lautsprecher. »Es ist ein Einmann-Unternehmen. Alleinbesitzer ist ein gewisser J. Shelby Stevens in Rio City. Es wurde dieses Jahr erst angemeldet.« »Lassen Sie ihn unter dem Verdacht der Spionage verhaften.«
    WEINBAUM lehnte sich erschöpft in seinem Sessel zurück. Ein paar Minuten herrschte Schweigen im Raum. Dann ging die Tür auf, und Dr. Wald kam herein mit seiner ganzen Größe von einhundertfünfundneunzig Zentimetern. Er war außergewöhnlich hager und außergewöhnlich blond, und er schaute sehr linkisch, sehr sanftmütig und nicht besonders intelligent aus.
    »Thor, diese junge Dame ist unsere Nemesis von der Presse, Dana Lje. Dana, das ist Dr. Wald, der Erfinder des Dirac-Kommunikators, über den Sie so verdammt gut Bescheid wissen.«
    »Wie, schon bekannt?« sagte Dr. Wald und musterte das Mädchen mit würdevoller Zurückhaltung.
    »Allerdings. Und eine Menge mehr – eine Menge mehr. Dana, Sie sind im Gründe ein nettes Mädchen, und ich vertraue Ihnen, so wenig ratsam es in meinem Beruf auch ist, jemand zu vertrauen. Eigentlich sollte ich Sie bis Neujahr festsetzen, Fernsehen hin, Fernsehen her. Statt dessen werde ich Sie nur bitten, den Mund zu halten, und ich

Weitere Kostenlose Bücher